Also, des Rätsels Lösung (meiner Meinung nach):
http://www.unison-research.de/downloads/Unison_Simply_Italy_Test_Stereoplay_2012-04.pdf
in dem Artikel ist ein Schaltplan zu sehen.
Und wenn man sich jetzt anschaut, was VOR der 1. Röhre im Signalweg liegt (und was technisch gesehen auch gut und richtig ist), dann kommen gewisse Fragen auf.
Ein Kondensator mit 100 NANO-Farad?
(OK, die restlichen Bauteile spielen auch eine Rolle, aber der fiel ins Auge...)
Der Kondensator MUSS sein. Keine Frage. Aber warum dieser (meiner Meinung nach zu geringe) Wert?
Betrachten wir es mal Ganzheitlich:
Wenn ich in einen so konfigurierten Eingang ein Signal einspeise, dass - wie bei Soundkarten-Ausgängen üblich - sowieso schon durch den RC-Wolf gedreht wurde und von Natur aus hochohmig ist, dann würde ich sagen, es MUSS "dünn" klingen.
Im Übrigen bemängeln die Stereoplay-Tester, dass das Gerät zu heiß wird.
Es wäre nicht der erste Röhrenverstärker, bei dem die Bauteile-Alterung durch Hitze schneller verläuft als bei den Transistor-Kollegen.
Ein alternder Kondensator verliert Kapazität - und das bedeutet, dass die untere Grenzfrequenz des Eingangs immer weiter nach oben rutscht.
Wenn jetzt noch das falsche Kabel benutzt wird (zu lang, zu dünn, zu induktiv), dann verstärkt das noch die genannten Probleme.
"Machen" kann man da nichts - und ein dazwischen geschalteter Verstärker zur Impedanz-Anpassung wäre nur eine Notlösung. (Der Ausgang mag vom Pegel her "genug" liefern, aber das Signal ist garantiert zu hochohmig für den Eingang.)
Die Audigy-Karten sind gut, kein Zweifel - aber wie bei allen Produkten für den Hausgebrauch wurde hier an den analogen Ausgängen gespart. Ich könnte auf den Profi-Bereich verweisen...
Oder man holt sich einen dieser langweiligen Transistor-Verstärker, die überhaupt nichts High-Endiges an sich haben, aber einfach ihren Job machen. Was war schlecht an Luxman?
Ich habe übrigens nichts gegen Röhren, bei mir geht das aber eher in diese Richtung:
http://www.tab-funkenwerk.com/