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Totale Selbstüberwachung mit 100 Euro Smartphone

Michael Nickles / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor rund zwei Wochen habe ich mir mein erstes Smartphone gekauft: das Huawei Ascend Y200. Das Ding gab es für gerade mal 100 Euro bei Lidl und die Testberichte im Vorfeld waren verlockend positiv. Es ist halt ein extrem günstiges Smartphone und mich hat interessiert ob sich mit dem Ding wirklich etwas anfangen lässt, oder ob es einfach nur Dreck ist.

Einen "Schnelltest" wollte ich nicht rauslassen sondern das Teil gründlich in der Praxis ausprobieren. Generell hatte ich mit dem Kauf des "Lidl-Handys" ein Problem, das vermutlich viele auch haben. Man schämt sich ja irgendwie (vielleicht auch geschäftlich), ein Smartphone aus der Hosentasche zu ziehen, das "nur einen Hunderter" gekostet hat.

Profis legen heute in der Kneipe ja mindestens ein Iphone in der 600-700 Euro Preisklasse auf den Tisch. Einen sehr ausführlichen Schwerpunkt zum "Billigst-Android-Smartphone" und einen  Testbericht wird es Ende dieser Woche hier geben.

Heute habe ich mit dem Huawei Ascend Y200 auf jeden Fall mal die totale Selbstverfolgung ausprobiert. Das heißt: ich habe eine kostenlose GPS-Tracking-Software installiert, das Ding in die Hosentasche gesteckt und bin dann mit dem Fahrrad losgefahren.

Im Smartphone steckte nur eine "Telefonier-SIM-Karte" (aus meinem alten Samsung-Klapphandy), ich hatte also unterwegs keine Internetverbindung. Die "Ortung" erfolgte also einfach "offline" über GPS. Verblüfft hat mich, dass die "Karten-Positionsanzeige" sogar unterwegs "teils" funktioniert hat. Die kostenlose App "Open GPS Tracker" scheint sich vom Startpunkt aus (da hatte ich noch WLAN-Verbindung) einen Teil der Umgebungskarte zu cachen.

Am Ende meiner kurzen Radtour sah es dann so aus:

München-Kenner sehen, dass ich im sogenannten 3-Seen-Eck unterwegs war. Ich bin vom Fasaneriesee zum Feldmochinger See gefahren, dann direkt über diesen See drüber geradelt und wieder zurück.

Der "Open GPS Tracker" hat mir damit ganz klar bescheinigt, dass ich wie Jesus über Wasser laufen beziehungsweise radeln kann. Tatsächlich bin ich natürlich ein Mal um den See rumgefahren. Von diesem Patzer abgesehen, wird die Route ansonsten aber perfekt angezeigt.

Die "Trinkbude" dort hatte um 19 Uhr leider schon geschlossen. Ich hab mir dann auf dem Rückweg beim Netto-Markt ein paar Dosen "Stuttgarter Hofbräu Pilsner" mitgenommen, die ich gerade leer trinke. Prost.

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floytt Michael Nickles „Totale Selbstüberwachung mit 100 Euro Smartphone“
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Ich kann nicht für Android sprechen, aber ich denke auch dort ist es mitnichten so, dass die Standortbestimmung lediglich via GPS geschieht. Es ist ein Mix aus:

- GPS

- GLONASS (das russische GPS)

- WLAN-Stationen (die haben einen Namen und deren Standort ist bekannt)

- Funkzellen (auch deren Standorte sind bekannt)

Nur so ist es möglich, derart schnell einen Standortbestimmung zu bekommen. Dazu braucht man nicht unbedingt eine Internetverbindung. IMHO hat z.B. das iPhone 4S auch schon Hardware für das europäische Gallileo drin (dort gibt es aber noch kaum Satelliten).

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Hä, schaut mal ... watnu2