Den größten Stimmenzuwachs erhalten die Piraten von den Nichtwählern.
Damit tragen sie dazu bei, dass die etablierten Parteien nicht mehr alle Abgeordnetensitze auch dann erhalten, wenn Millionen von Wählern zu Hause bleiben.
Es wird ein wenig enger für die Regierungsspielräume der anderen - ginge diese Entwicklung weiter, wird es zunehmend schwieriger, die Unzufriedenheit des Wählers zu ignorieren oder nur halbherzig aufzugreifen.
Da die kleineren Parteien dann sogar um ihr Überleben kämpfen müssten, nähme der Druck auf die "großen" Parteien auch aus diesen Ecken zu.
Hinzu käme ggf. die Unzufriedenheit der zur Wahl stehenden CDU/SPD/Grünen/Linken-Kandidaten, welche keinen Abgeordnetenplatz ergattern konnten. Sie könnten von "unten" innerhalb ihrer Parteien für entsprechende Unruhe sorgen und darauf drängen, sich mehr um die Unzufriedenheit des Wählers zu kümmern.
Leider sehe ich aber nicht, dass die Piratenpartei das Sammeln von Unzufriedenheiten als ihre auf Dauer angelegte Hauptaufgabe ansieht.
Das ist wirklich jammerschade - stattdessen basteln sie an einem recht herkömmlich anmutenden Parteiprogramm herum.
Gleichwohl werde ich die Chance nicht ungenutzt an mir vorbeistreichen lassen, den anderen mehr ins Bewusstsein zu rücken, dass das Ignorieren von Parteiverdrossenheit nach hinten losgehen kann.
Gruß
Shrek3