Hallo allerseits,
nach meiner Bekanntschaft mit dem "Bundes"-Trojaner, würde ich gerne meine Surf-Praxis umstellen...
Welches Live-System ermöglicht das komfortabelste (!) und sicherste (!) Surfen ?
Meine Wünsche wären:
1.) komfortabler Browser
2.) Möglichkeit Favoriten und Passwörter (!) zu speichern/abzurufen...
3.) kein endloses Booten...
4.) keine umständlichen Fragen beim Starten ("Möchten Sie ... testen oder installieren?")
5.) komfortable Multimedia-Ausstattung (Bildbetrachter, PDF-Reader, Video-Player, der "alle" Formate beherrscht...etc.)
Danke für sachdienliche Hinweise...
a.p.
Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge
Hi!
Mich würde interessieren mit welcher Konstellation du unterwegs warst, als du dir den Trojaner eingefangen hast. Waren alle Updates eingespielt?
Als nächstes würde ich dann zuerst klären, welche Philosophie du für deine sichere Umgebung wünschst:
Soll es hauptsächlich eine abgeschottete Umgebung sein, welche die Hauptinstallation so abtrennt, dass Schädlinge nicht "überspringen" können?
Oder soll es eine schreibgeschützte Installation sein, so dass Schädlinge sich erst gar nicht einnisten können?
Das ist die primäre Entscheidung.
Man kann selbst bei schreibgeschützten Installationen Anwenderdaten wegspeichern lassen. Die c't praktiziert das seit einigen Jahren und stellt immer mal wieder schreibgeschützte Liveumgebungen zum Onlinebanking vor. Dort werden Anwenderdaten dann auf einem zusätzlichen USB-Stick gespeichert.
Dabei beschränkt man sich aber dann hinsichtlich von potentiell gefährlichem Zubehör. Solche Distributionen werden also kaum alle denkbaren Videoformate beherrschen.
Deine Komfortansatz ist sehr stark ausgeprägt. Du willst schnelles booten, Multimediakomplettausstattung und speichern von Formulardaten (was ein Sicherheitsrisiko bedeutet).
Bei einer solchen Vorauswahl, die absolute Sicherheit gegenüber Komfort zurückstellt würde ich eine normale Linux-Installation in einer virtuellen Maschine (VM) einsetzen. Die Bootzeiten halten sich in Grenzen und man kann die VM auch schlafen legen, so dass beim erneuten Aufruf sie nicht erst komplett gebootet werden muss.
Die nächste Steigerung ist dann ein Notebook nur zum Surfen zu nutzen und dort ein Linux zu installieren. Vorteil: die Hardwareleistung wird nicht durch die VM gebremst. Die Surfumgebung ist komplett vom Hauptrechner getrennt. Linux ist immer noch eine unattraktive Umgebung für Schädlinge.
Booten von Live-CDs/DVDs dauert meiner Erfahrung nach fast unerträglich lang. Eine Alternative kann dann die Installation auf einem USB-Stick sein, aber selbst da habe ich das Booten von Ubuntu 11.10 schon einmal abgebrochen, weil ich dachte das Netbook sei hängen geblieben - war es aber nicht, es bootete nur mehrere Minuten lang, ohne einen sichtbaren Fortschritt anzuzeigen...
Nach der Installation auf der Platte ist das alles kein Thema mehr, da startet es normal schnell (schneller als mein XP auf dem Netbook).
Hier ein Link zur einer schreibgeschützten Linuxinstallation von der c't:
http://www.heise.de/ct/projekte/c-t-Surfix-Sicher-im-Web-1380126.html
Der richtige Artikel dazu ist dieser: http://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2011/26/150_kiosk
Er ist allerdings nicht frei im Web lesbar.
Bis dann
Andreas