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News: Zu unattraktiv

Legale Online-Videotheken - blechen für die letzte Reihe

Michael Nickles / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit dem Wegfall von erst Kino.to und jetzt Megaupload beziehungsweise desssen Live-Stream-Ableger "Megavideo" sitzen Online-Filmefans weltweit auf dem Trockenen. Zwar gibt es weiterhin illegale Alternativen, die vielen aber zu unbekannt oder zu kompliziert sind.

Die Süddeutsche hat sich jetzt mal auf die Suche nach legalen Internet-Alternativen zu Megaupload gemacht und kommt zu einem ernüchternden Fazit: es gibt keine.

Und dabei geht die Süddeutsche auch recht ordentlich mit aktuellen Größen ins Gericht. Als stark beworbene Nullnummer wurde Amazons Videodienst Lovefilm verhöhnt. Die eine Lovefilm-Schiene - Videoscheiben per Postweg ausleihen - war der Süddeutschen zu langwierig. Das Online-Angucken eines Films für 5 Euro wurde als zu teuer empfunden.

Erst recht unbrauchbar: die 12-Euro-Monatsflatrate für unbegrenztes Filmegucken. Die Filmauswahl war mit 598 Titeln aber recht mager.

Als zu teuer und unpraktisch wurde auch Videoload von T-Online befunden. Manche Filme gibt es nur zum Mieten (2-3 Euro), manche nur zum Kaufen (8-10 Euro).

In gleicher Preislage wie Videoload liegt auch Maxdome, die Online-Videothek von Prosieben/Sat1. Zugriff auf 45.000 Videos gibt es nur per Monats-Flatrate (Pakete von 5-20 Euro). Mit Videos ist alles Mögliche gemeint, Spielfilme gibt es nur rund 1.800.

Generell scheitern fast alle Angebote aus Sicht der Süddeutschen daran, dass der preisliche Abstand zum Ausleihen/Kaufen einer DVD zu gering ist. Pech haben wohl auch alle, die Filme beispielsweise in Originalsprache sehen wollen - oft ist nur die deutsche Fassung verfügbar.

Hinzu kommen nervige Limits: dass Filme sich beispielsweise nur per Plugin in einem Browser angucken lassen können und nicht auf beliebigen Abspielgeräten.

Michael Nickles: Die Süddeutsche stellt also das fest, was anders nicht zu erwarten war. Legale Videoangebote sind schlichtweg zu unattraktiv, um es mit illegalen aufnehmen zu können. Wer dafür blecht, hockt in der letzten Reihe.

Was mich erstaunt ist allerdings, dass das bei der Musik ja anscheinend geklappt hat. Als Apple mit Itunes losgelegt hat, waren Menschen doch geradezu begeistert davon, für eine Schweinekohle eine kopiergeschützte Musikdatei kaufen zu dürfen - die dann auch nur "minderwertige" Qualität hatte und nur auf einem teuren Apple-Player abspielbar war.

Eine Musikdatei hat ja glaub so 1 Euro gekostet, Titel für die Spieldauer einer Audio-CD (74 Minuten!) also rund 10-20 Euro. Warum hat da eigentlich niemand geheult?

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PaoloP Michael Nickles „Legale Online-Videotheken - blechen für die letzte Reihe“
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Ich habe das mit den Online-Videotheken auch probiert. Ich habe echt kein Problem damit für das ansehen eines guten Film's irgendwie ein paar Euro zu bezahlen, genauso wie in der Videothek. Das was ich in den gängigen Online-Videotheken gefunden habe waren Filme wie "Buddy haut den Lukas" oder "Superman" aus dem Jahr 1973 und das ganze für 4€ pro 24h Freischaltung. Dazu noch irgendwelche Pro7/Sat1 Eigenproduktionen die ich schon im sogenannten Free-TV nicht sehen wollte. Offensichtlich scheuen die grossen Filmverleiher wie Miramax und Co. diesen Bereich, vermutlich aus Angst das Raubkopieren dadurch zusätzlich zu fördern.

Bei der Musik war der Einbruch wohl so drastisch das den Labels garnichts anderes übrig blieb. Apple hat da tatsächlich mal was geleistet und aufgezeigt das man sehr wohl gutes Geld mit bezahlter Musik via Online-Vertrieb verdienen kann.
Einen guten Film zu machen ist aber leider was ganz anderes als einen guten Song zu machen so das niemand den bornierten Schwachköpfen in den Hollywood Hills vormachen kann wie's geht. Vernünftige Online-Videotheken bleiben damit ein schöner Traum und Bauernfänger wie MaxDome kassieren bestenfalls die Deppen ein.

Jedes mal wenn jemand "Cloud" sagt, verliert ein Engel seine Flügel.
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