Bislang hat die Computerindustrie vor allem drum gekämpft, immer mehr Rechen- und Speicherleistung auf immer weniger Platz unterzubringen. Und heute hat ein Smartphone mehr Power als ehemalige Rechenzentren.
Dennoch sind sich die Forscher einig, dass der Schrumpfprozess irgendwann das Machbare erreicht. Drum sind IBM-Forscher jetzt alles mal andersrum angegangen und haben auf "Atom-Ebene" rumgetüftelt. Das jetzt veröffentlichte erstaunliche Ergebnis: gerade mal 12 Atome braucht es um die Information eines einzelnen "magnetischen" Bits zu speichern.
12 Atome um sich den Zustand 0 oder 1, an oder aus, zu merken, mag Nichttechnikern als viel erscheinen. Dennoch entspricht das einer Datendichte, die um den Faktor 100 höher ist, als bei heutigen magnetischen Festplatten und 150mal höher als bei SSD-Speicherbausteinen.
Wie das so funktioniert ist in diesem Video zu sehen:
Alle Details zum Forschungsergebnis gibt es hier: IBM Research Determines Atomic Limits of Magnetic Memory. Und hier: Atomic-scale magnetic memory
Michael Nickles meint: Um Missverständnissen vorzubeugen: es wurde hier kein Prototyp vorgestellt, sondern das Ergebnis eines Experiments, das quasi unter dem Rastermikroskop durchgeführt wurde. Auch gelang es nur unter bestimmten Temperaturbedingungen, den Zustand der 12 Atome für längere Zeit stabil zu halten.
Bis es Laufwerke/Festspeicher mit 100fach höherer Kapazität gibt, wird also noch Zeit vergehen. Solche Berichte wecken natürlich Erinnerungen. Viele die mit Homecomputern und Diskettenlaufwerken aufgewachsen sind wissen, dass auf so eine Diskette ein "paar 100 KByte" draufgingen und so eine Scheibe anfangs locker 15 Mark gekostet hat.
Für dieses Geld kriegt man heute einen 16 GByte USB-Stick. Wer mag kann ja mal ausrechnen, wie viele 15-Mark-Disketten in so einen USB-Stick reinpassen und was der damals wert gewesen wäre. Schwindlig wird einem bei der Summe die rauskommt bestimmt.