Was war das nicht wieder für ein Medientheater, als Guttenberg vor wenigen Wochen, ein von uns allen als viel zu früh empfundendes Comeback-Manöver auf die deutsche Politik-Bühne startete.
In diversen Interviews (auch in Buchform) lies er pauschal kein gutes Haar an deutscher Politik und deren Politiker und die mediale Öffentlichkeit zeigte sich sehr verwundert über diesen schlecht inszenierten Comeback-Versuch, der viele seiner früheren Unterstützer und politischen Weggefährten vergraulte. Von einem missglückten Comeback-Versuch war da die Rede, usw..
Und ganz plötzlich, quasi wie "Phoenix aus der Asche", präsentiert sich Guttenberg als "Freiheitskämpfer der Internetgemeinde" auf der EU-Bühne, und zwar als Mitstreiter der EU-Initiative "Freiheit im Internet", welche sich u.a. zum Ziel setzt, dass Menschenrechte und grundlegende Freiheiten in autoritären Regimen respektiert werden. Erreichen will man dies durch Unterstützung von Usern, Bloggern und Netzaktivisten.
Hier stellt Guttenberg, zusammen mit der EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, die neue Initiative vor (12.12.2012):
http://www.youtube.com/watch?v=o5t2jsTzUK0&feature=youtu.be
Mittlerweile ist bei mir der Eindruck entstanden, dass der angeblich gescheiterte Comeback-Versuch Guttenberg's in die deutsche Politik überhaupt kein Comeback-Versuch war! Zumindest nicht in die deutsche Politik! Dies ganze Mediengetöse diente meiner Meinung nach nur dazu um für seinen heutigen EU-Auftritt eine entsprechende Medienpräsenz und Aufmerksamkeit zu bekommen.
Die neuen Aktivitäten Guttenberg's hinsichtlich Internet sind aber gar nicht so neu.
So unterstützte er z.B. die Netzsperren und die Vorratsdatenspeicherung. Als Vorwand diente damals die Kinderpornographie im Internet:
http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Positionen_der_Bundestagsabgeordneten
Seine Frau, wie's der Zufall halt so will, war Zeitgleich mit der Sendung "Tatort Internet" (RTL2) im Fernsehen und war ebenfalls Befürworterin der Netzsperren und dem Internet-Echtzeitscreening:
https://netzpolitik.org/2010/alice-schwarzer-und-zu-guttenberg-fuer-netzzensur/
Das "Comeback" ist also kein Comeback in die deutsche Politik, zumindest vorerst nicht, sondern in Wirklichkeit der Versuch das Thema Netz-Zensur erneut und ganz langsam von hinten her aufzurollen. So zumindest meine Meinung.
Das Internet ist mächtig! Und diese Tatsache ist den Mächtigen natürlich bewusst und ein Dorn im Auge ;)
mfg :)
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Als es in Deutschland um Zensursula's Internetsperren ging war er ein vehementer Befürworter dieser Sperren. Er ging sogar so weit die Gegner der Internetsperren in die Nähe von Padophilen zu rücken.
Und nun soll ausgerechnet DER die EU zum Thema Internetfreiheit beraten? Er, dem das freie Internet das Amt gekostet hat? Für mich sieht das eher so aus als will der jetzt auf EU-Ebene erreichen was er in Deutschland nicht geschafft hätte - dem Internet Schranken aufzwingen.
Und wenn sich die EU-Kommissarin Kroes dann hinstellt und sagt sie habe ihm den Posten angetragen, gibts meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten: Entweder sie lügt oder sie weiß nicht was sie da tut.
Kleine Zusammenfassung:
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/politik/artikel/guttenberg_berufung_empoert_ne/736566/guttenberg_berufung_empoert_ne.html