Hallo miteinander,
so rein als Information will ich mal zwei Erlebnisse mit Corsair und dem (so called) Support mitteilen - schadet nie zu wissen was einen im Falle des Falles so erwartet.
Zuerst mal eine ältere Geschichte:
Für einen Kunden sollte ich eine leistungsfähige aber leise Workstation liefern. Bei der Kühlung fiel meine Wahl auf eine integrierte Flüssigkeitskühlung von Corsair, die H60. Ich kannte das Produkt grob, da ich die Geräte von Asetek kenne und diese weitgehend baugleich sind. Nach dem Zusammenbau der Kiste kam dann die Ernüchterung: Die CPU überhitzte in kurzer Zeit und das System schaltete ab.
Als erstes hatte ich natürlich kontrolliert, ob der Kühler korrekt sitzt, was er natürlich tat, die Wärmeleitpaste war auch sauber aufgetragen und verteilt, trotzdem ging die Temperatur nach dem Einschalten sofort hoch und das System runter. Nachdem ich die Kühlung wieder ausgebaut hatte fiel mir auf, dass das System extrem gluckste, was darauf hindeutete dass schlicht der Füllstand an Flüssigkeit viel zu niedrig war. Also direkt an Corsair gewandt und den Sachverhalt geschildert per Mail. Mir wurde dann eine RMA-Nummer erteilt und ich sollte den Kühler in die Niederlande (oder war´s Irland?) schicken... auf meine Kosten versteht sich. Als Bearbeitungszeit wurden mir 10 Tage genannt.
Tja, schön und gut, so lange will ein Kunde natürlich nicht auf seinen Rechner warten, zumal er mit der Kiste sein Geld verdient, also nochmal bei Corsair nachgefragt wie es mit einem Vorabtausch aussehen würde, da es ja für "Resale" ist... wurde natürlich abgelehnt (wie zu erwarten war). Ich hab dann auf die RMA gepfiffen, einen anderen Kühler verbaut und die H60 später selbst neu befüllt und in einem meiner Rechner verbaut.
Jetzt habe ich vor Kurzen für eine andere Workstation eine SSD gesucht die möglichst flott ist und preislich nicht zu horrend teuer (womit Intel aus dem Rennen war), die Wahl fiel auf eine Corsair Force 120. Das System lief auch sehr schnell und alle Tests waren okay... was ich jedoch nicht getestet hatte war Hibernation... dummerweise. Nunja, als Anmerkung hierzu, es hat sich herausgestellt, dass diese Laufwerke sich nicht mit Hibernation vertragen und das System nach dem Aufwachen aufgrund des Fehlers mit einem Bluescreen abstürzt - das Problem ist bekannt und Corsair versucht seit mittlerweile ca. 1 Jahr (!) dies in den Griff zu bekommen mittels immer neuer Firmwares.
Zurück zum eigentlichen Fall: Mein Kunde war sehr geduldig, hoffte jedes Mal wenn eine neue Firmware rauskam dass das Problem behoben wäre was bis zur letzten immer noch nicht der Fall war. Nun kam eine neue Firmware raus (2.4) und die lässt sich auf der SSD nicht installieren. Somit war die Geduld zuende und er wollte die Platte die nunmehr seit ca. 6 Monaten nicht funktioniert wie sie soll tauschen - was ich sehr gut verstehen kann - da er ein guter Kunde ist und das Ganze prinzipiell auch noch unter die Gewährleistung fällt wollte ich dies für ihn übernehmen. Also wieder Corsair kontaktiert und nach "schnellen" 3 Tagen auch eine RMA bekommen und eine Versandadresse in Californien (ja, genau, das in den USA) mit dem Hinweis man sollte das ganze als versichertes Paket verschicken - natürlich auf eigene Kosten - Bearbeitungszeit 10 Tage (woher kenne ich das nur nochmal?).
Zudem musste ich lesen, dass Corsair nicht etwa das eingeschickte Laufwerk zurück sendet, sondern sich herausnimmt, je nach Verfügbarkeit ein "refurbished" (also gebrauchtes und aufgearbeites) Laufwerk zurück zu senden. Wer SSDs kennt, weiß dass die Flash-Zellen durch Schreibzugriffe "altern" und nur eine gewisse Zahl an Schreibzugriffen überstehen. Mit Pech bekommt man also ein über 1 Jahr altes Laufwerk zurück, dass von seinem Vorbesitzer gefoltert wurde.
Damit nicht genug las ich auch Hinweise, dass Corsair aufgrund der mittlerweile nicht mehr bestehenden Verfügbarkeit diesen Laufwerkes Laufwerke der Nachfolgegeneration zurück schickt... klingt ja erst einmal nett, hat jedoch zwei Pferdefüße:
- Das Nachfolgerlaufwerk hat keine 120GB nutzbare Größe mehr, sondern nur noch 115GB (das würde den Kunden echt freuen)
- Das Nachfolgelaufwerk ist ein 28nm gefertigt und diese Zellen stehen in dem Ruf noch viel schneller über den Jordan zu gehen und gehäuft Datenfehler zu produzieren.
Also nochmal an Corsair per Mail gewandt (was gar nicht so einfach war weil die genannte Mailadresse falsch war) um die Punkte klären zu lassen. Nach 3 (!) Tagen dann die Antwort dass es stimmt mit den "refurbished" Laufwerken, die anderen Fragen die ich gestellt hatte (Laufwerkstyp, Kapazität, etc) wurden nicht beantwortet... also nochmal per Mail an Corsair und seit mittlerweile 3 Tagen immer noch keine Antwort...
So, ich habe dann heute die Geschichte beendet, indem ich dem Kunden eine neue SSD von OCZ eingebaut habe (auf meine Kosten versteht sich). Entsprechend werde ich dann wohl in Zukunft keine Corsair-Komponenten mehr verbauen, was mir eigentlich Leid tut, denn von Speichermodulen über Netzteile bis zu Gehäusen fand ich diese eigentlich gut und hatte ganz gute Erfahrungen - aber der sogenannte Support ist leider aus meiner Sicht der schlechteste von allen Markenherstellern mit denen ich bisher zu tun hatte.
Sorry für den langen Text, war aber bis jetzt auch eine lange Geschichte.
Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge
Hi Xafford,
das sind ja echt bescheidene Erfahrungen, die du da mit Corsair gemacht hast.
In solchen Fällen trennt sich für den Kunden sicherlich die Spreu vom Weizen, auch wenn die Produkte dann noch so gut sein mögen...
Aus derlei Gründen bestelle ich in letzter Zeit ebenfalls verstärkt bei Amazon. Andere Händler mögen noch ein paar Euros günstiger sein, aber dafür habe ich die Gewissheit einen absolut tadellosen Service von Amazon zu erhalten, auch im Tauschfall...