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Damalige C-64 Autoren

saheinknabeinroesleinstehn / 39 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich mach gerade eine kleine Retroreise und durchforste Wiki nach Commodore, Atari & Co.
Dabei ist mir das Alter der damaligen Autoren aufgefallen (unser Forengott ist ja auch so einer) wie zB Frank Riemenschneider: http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Riemenschneider

Wie geht denn dass, das die mit 15 Bücher über den C-64 schreiben obwohl der doch gerade erst erschienen ist?
Ein anderer macht die Floppy schneller und schreibt Geschichte weil er durch nen Briefschlitz nen Flur tapeziert... naja, ok, durch nen Hexeditor nen Programm übersetzt.

Also ich hatte auch mit 14 meinen C-64, aber war meilenweit entfernt davon Programme (zumindest solche) oder Bücher zu schreiben.

Haben die was in der Muttermilch gehabt?

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Pumbo saheinknabeinroesleinstehn „Damalige C-64 Autoren“
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Ich weiß noch, dass wir Anfang der Oberstufe mal ein halbes Jahr "Informatik" hatten-ging auf die Initiative eines Mathelehrers zurück, der wohl zur Pionierszene gehörte (zumindest saß er nächtelang am Schulserver und programmierte eine Stundenplanung für den Laden - damals immerhin über 2000 Schüler)

Das war Ende der 70er in einem IT-Raum mit vielleicht 15 Terminals. Wir schlugen uns da mit BASIC-Programmierung rum. Damals für mich "unheimliche interessant", da irgendwelche dröge-abstrakten mathematischen Aufgaben mit der ebenfalls vollkommen nebulösen Sprache zu lösen waren. (Ein paar Jahre später erfolgte mein Einstieg begeistert über MSR-da sah ich plötzlich einen Nutzen) . Damals aber verlorene Zeit-genau so sinnvoll, wie wenn uns jemand gedrillt hätte, wie man auf seinem Schulweg mit Feuerstein und Zunder ein Lagerfeuer anzündet. Sehr sinn- und wertvoll aber halt weniger für uns.
Einer packte das alles problemlos - der programmierte aber auch seinen TI damals schon. War diese Magentkartengeschichte, kennt hier noch der ein oder andere. Der machte dann auch später erfolgreich eine kleine Softwarefirma auf, nachdem er das IT-Studium abgebrochen hatte.
Das war damals absolut eine Kiste für Mathematiker und Lichtjahre von der heutigen eher praktischen Nutzung in vielen Bereichen auch der Freizeitgestaltung entfernt. Und da konnte man auch gut Bücher schreiben auch mit so epochalen Inhalten, wie man z.B. so eine Kiste richtig startet. Damals war das Thema IT aber DAS nerdhype. Die Eierköpfe aus allen Klassen ab Mittelstufe beschäftigten sich damit ständig. (Heute besaufen sie sich wohl mit Alkopops-weiß ich nicht *g*) Wir fingen hingegen aber an, intensiver an den Mädels zu schrauben, was aber auch nicht verkehrt war....

Auch darf man nicht vergessen, dass damals die Hardware noch auf dem Stand war, mit "Hausmitteln" zusammengeschwartet zu werden. Alles war neu, offen, im Fluß und auch irgendwie improvisiert. Von daher war noch viel auf primitivsten Niveau-wie ein Radio aus den 30ern oder PKW vor 110 Jahren - nix OBD-2 und Trallala.


Also nicht das, sondern WAS da mit 15 Lenzen geschrieben wurde, ist mal genau anzusehen. Und meißt hilft/half da noch jemand den jungen Autoren. Trotzdem eine LEistung ABER so heutzutage nicht wiederholbar, egal, wie "intelllent".

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