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News: Im Gespräch mit Süddeutsche

Siegfried Kauder stört Anonymität im Internet

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit fast einem Monat wächst das Gras über den Fall Siegfried Kauder. Der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestags, der eine schärfere Gangart bei Urheberrechtsverletzungen im Internet fordert, wurde selbst als Rechtverletzer entlarvt.

Auf seiner Webseite befanden sich mehrere geklaute Bilder. Nach der Enthüllung wurden die beanstandeten Bilder entfernt, aber dann noch weitere Urheberrechtsverletzungen entdeckt. Kauder reagierte mit einer Stellungsnahme, die für gehörigen Spott sorgte.

Hier die Chronologie der bisherigen Ereignisse:

29.9.2011: Siegfried Kauder hat Copyright-Schlinge um den Hals

30.9.2011: Siegfried Kauder droht und blamiert sich schon wieder

1.10.2011: Siegfried Kauder kassiert zweiten Raubkopierer-Vorwurf

7.10.2011: Siegfried Kauder spielt weiter Katz und Maus

Obwohl Kauder offensichtlich das Recht zu seinen Gunsten verdreht, eine teilweise wohl verlogene Stellungsnahme geliefert hat, wurde der Fall von der Publikumspresse anscheinend zu den Akten gelegt, es wird nicht nachgebohrt.

Seit Anfang Oktober gab es eigentlich keine Berichte mehr zum Fall Kauder in der "großen Presse". Bis jetzt. Am Freitag hat die Süddeutsche ein Interview mit Siegfried Kauder veröffentlicht: Meine Blasmusik interessiert das nicht

Im Interview beziehungsweise Gespräch ging es unter anderem auch um Kauders Urheberrechtsverletzung. Neues konnte die Süddeutsche Kauder allerdings nicht entlocken.

Kauder hält weiter an seinem Plan fest, nach dem Internetanbieter Urheberrechtsverletzern den Internetzugang sperren müssen. Der Umweg über die Justiz ist nicht mehr nötig. Rechteinhaber können den zuständigen Internetanbieter einfach direkt zum Sperren eines Nutzers anweisen. Und der kann dann (vermutlich langwierig klagen), wenn er sich gegen die Sperre wehren will.

Bei der Nachfrage nach seiner eigenen Urheberrechtsverletzung wird klar, dass Kauder auf seinem bisherigen Standpunkt beharrt. Er betrachtet seinen Fall weiterhin als Beweis, dass sein geplantes Warnmodell funktioniert.

Er teilte zudem mit, dass er die Bilder nicht selbst auf seine Homepage gestellt habe und die beanstandeten Bilder inzwischen entfernt wurden. Zudem sieht er die ganze Geschichte als Ablenkungsmanöver, da die Bilder nicht mit Vorsatz falsch eingestellt wurden.

Im Gespräch ließ Kauder auch durchsickern, in welchem weiteren "netznahen Politikfeldern" er sich engagieren will. Kauder stört es, dass jeder im Internet anonym publizieren kann. Und das muss aus seiner Sicht aufhören.

Michael Nickles meint: Von der Süddeutschen hätte ich mir mehr erwartet. Da wurden in ein paar Zeilen zig Themen angerissen, aber nichts auf den Punkt gebracht. Prädikat: Wertlos.

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Falls das mit den Internetsperren Gesetz werden sollte, vertraue ich auf das Bundesverfassungsgericht. Ich glaube nicht das die das durchgehen lassen würden.

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