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News: Nonstop-Beschnüffelung?

Facebook: Auch Ausgeloggte werden angeblich ausspioniert

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Das soziale Netzwerk Facebook macht aktuell wieder mal wegen Datenschutzproblematik Schlagzeilen. Eigentlich gehen Menschen ja davon aus, dass sie wirklich "draußen" sind, wenn sie sich bei einem Netzwerk abmelden, ausloggen.

Bei Facebook scheint das aber nicht der Fall zu sein. Der Australische "Netzwerk-Experte" Nik Cubrilovic hat in seinem Blog jetzt berichtet, dass ein Ausloggen bei Facebook nicht ausreicht (siehe Logging out of Facebook is not enough).

Auch wenn jemand abgemeldet ist, wird sein Surfverhalten von Facebook angeblich kontinuierlich ausspioniert. Der Enthüllung von Cubrilovic ging ein Bericht des Bloggers Dave Winer voraus. Der teilte mit, dass Facebooks neue API (Programmierschnittstelle) es Entwicklern gestattet, Status-Informationen eines Facebook-Nutzers auch ohne seine direkte Einwilligung/Interaktion an Facebook zu übertragen. Man tauscht das was man mag also quasi vollautomatisch, ohne das unbedingt zu wissen (siehe Facebook is scaring me).

Als einziger Rat blieb nur, sich bei Facebook abzumelden, wenn man unbeobachtet im Internet surfen will. Cubrilovic fand allerdings raus, das exakt dieser entscheidende Tipp nichts bringt. Auch wenn ein Facebook-Nutzer abgemeldet ist, kann Facebook jede Webseite mitverfolgen, die er besucht.

Das alles passiert einfach ausgedrückt über ein Cookie von Facebook, Cubrilovic hat das in seinem Blog-Beitrag detailliert erklärt. Er teilt auch mit, dass seine Entdeckung nicht neu ist, er sich wegen der Sache bereits im November 2010 per Email an Facebook gewendet hat, aber keine Antwort erhielt.

Aufgrund der jüngsten Diskussionen zu Facebook und Datenschutz hat er sich nun entschieden, seine Erkenntnisse öffentlich zu machen. Und: diesmal hat Facebook sogar reagiert. Zumindest wurde Cubrilovic's Blog-Beitrag von einem Facebook-Entwickler namens Gregg Stefancik kommentiert.

Er teilt sein Bedauern mit, dass Facebook den Fehler gemacht hat, seine Cookie-Praxis nicht gründlich mitzuteilen - und sieht Cubrilovic's Artikel als eine ideale Gelegenheit das jetzt nachzuholen.

Im Kurzformat ist seine Erklärung das hier: die Facebook-Cookies, die auch nach dem Ausloggen am Werkeln sind, dienen lediglich als Sicherheits-/Schutzmaßnahmen um beispielsweise Spammern und Phishern entgegenzuwirken.

Auch will Facebook damit sicherstellen, dass es Minderjährige, die abgelehnt wurden, mit einem erneuten Anmeldeversuch mit anderem Geburtsdatum erneut probieren können. Das mit den "Offline-Cookies" soll also alles halb so wild sein.

Michael Nickles meint: 2010 ging ja der Auszug einer Messenger-Unterhaltung um die Welt, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg als 19jähriger kurz nach Gründung von Facebook mit einem Kumpel geführt hat (siehe beispielsweise Bericht auf http://www.businessinsider.com).

Zuckerberg teilte seinem Kumpel angeblich mit, dass er bereits 4.000 EMail-Adressen und Bilder von Leuten habe. Sein Kumpel fragte nach, wo er die her hat und Zuckerberg soll geantwortet haben, dass die Leute sie selbst mitgeteilt haben - weil sie ihm vertrauen und Idioten sind.

Natürlich wurde das von Facebook niemals offiziell bestätigt. Aber so oder so: die Aussage, dass Facebook-Nutzer gutgläubige Idioten sind, kann ich nur unterstreichen - egal ob Zuckerberg das gesagt hat oder nicht.

Und JA: Auch Nickles.de setzt Cookies! Wir brauchen die beispielsweise, um für Nutzer Einstellungen zu speichern. Beispielsweise, ob jemand (auch wenn er nicht angemeldet ist), die Foren lieber in Flach- oder Baumansicht sehen mag. Es ist also Unsinn zu glauben, dass Cookies pauschal ein Fluch sind.

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Warum überrascht mich das alles jetzt nicht wirklich?

"Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum." (Marc Aurel)
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