Wer mit mehreren Rechnern gleichzeitig arbeitet oder einen Desktop und einen Laptop nutzt, hat zwangsläufig ein Problem. Pro Kiste braucht es eine eigene Tastatur und eine eigene Maus und beides funktioniert auch nur am jeweiligen Rechner.
Abhilfe schaffen eigentlich nur spezielle Umschaltkästen, über die sich mehrere Rechner mit einer Maus und Tastatur nutzen lassen. Microsoft hat jetzt ein raffiniertes kostenloses Tool vorgestellt (siehe Mouse without Borders), das derlei Umschaltboxen überflüssig macht und dabei sogar noch deutlich effektiver ist.
Die Maus kann einfach auf alle Bildschirme aller vorhandenen Rechner gefahren werden und die Tastatur wirkt sich auf das jeweilige aktive Fenster aus. Praktischerweise ist auch Copy/Paste (Textmarkierungen, Dateien) zwischen verschiedenen Rechnern auf diese Weise möglich.
Voraussetzung ist logischerweise, dass die Rechner vernetzt sind - per Kabel oder drahtlos. Das Bild verdeutlicht die Sache:
Hier hängen an einem Windows XP Desktop-Rechner (unter dem Tisch) zwei Monitore und es sind eine Maus und eine Tastatur dran. Links daneben steht ein Notebook mit Windows 7. Auf beiden Kisten ist das Verbindungstool installiert. Die Maus und Tastatur jedes Rechners lassen sich jetzt für alle Rechner nutzen. Man kann also auch einen Bildschirm des Desktop-PCs mit dem Touchpad des Laptops anfahren und dort die Tastatur des Laptops verwenden.
Microsoft macht zum bislang nur englischsprachig verfügbaren Tool keine großartigen Angaben zu den Systemvoraussetzungen. Wie oben im Bild zu sehen, klappt es auf jeden Fall auch mit dem alten Windows XP. Um Missverständnissen vorzubeugen: es gibt auch Lösungen, die das Display eines Laptops als zusätzlichen Bildschirm für einen PC nutzbar machen.
Darum geht es hier nicht! Man kann auf Bildschirme eines anderen Rechners nicht Fenster hinschieben sondern ihn lediglich bedienen. Praktischerweise wird dabei natürlich die Rechenleistung aller Kisten ausgenutzt, ein Laptop wird nicht nur zum dummen Zweit-Display.
Michael Nickles meint: Es gilt zu wissen, dass Microsoft mit dieser Lösung das Rad nicht neu erfunden hat. Es gibt so was schon länger. Unter anderem existiert die kostenlose Open Source Lösung Synergy. Die hat den Vorteil, dass sie auch mit anderen Betriebssystemen (Mac, Linux) funktioniert. Microsofts Lösung ist im Fall von Windows-Rechnern auf jeden Fall eine sehr gute Wahl, da sie sehr einfach installierbar und konfigurierbar ist.
Tipp: Was viele verwirren wird: nach Start befindet sich das Tool als Symbol in der Taskleiste und wird dort je nach deren Einstellung leicht übersehen. Über das Symbol kriegt man verschiedene Einstelloptionen. Darunter eine besonders wichtige: WO sich die einzelnen Rechner/Bildschirme befinden, also wie sie aufgestellt sind. Geht der Mauszeiger also am falschen Bildschirmrand rein/raus, kann das leicht umgestellt werden.