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Puppy-Linux

violetta7388 / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Forum,

wer hätte nicht gern den ultimativen Blitzstart seines BS und ein rasend schnelles Linux. Puppy-Linux soll all dieses leisten, auch oder gerade auf altersschwachen Rechnern.

Eine live-CD unterstreicht diese Aussage perfekt. CD einlegen und ...zack schon ist Linux betriebsbereit. RAM-Betrieb macht es möglich. Beeindruckend schnell, wirklich.

Nach der Installation sieht es dann jedoch anders aus.
Hier muß auch Puppy von der HDD geladen und das setzt die Geschwindigkeit merklich herab, aber es ist immer noch schnell genug.

Wer der englischen Sprache mächtig ist, der hat bei der Puppy-Installation deutliche Vorteile. Eine deutsche Variante wird von den Australiern standardgemäß nicht angeboten. Um die Sprachumstellung zu erreichen muß ein Script nachinstalliert werden. Den passenden Hinweis findet der verzweifelte User irgendwo in einer man-page, aber leider nicht als Starthinweis.

Auch sollte der User die technischen Daten seines Rechners unbedingt kennen. Auf Fragen, wie IDE oder SATA, CD oder externes LW (gemeint ist ein USB-Stick etc.), Frugal oder Full Installation, muß der User jederzeit gefasst sein.

Frugal ist die richtige Installationsauswahl bei Dualboot-BS. Sie läuft nach überwinden der ersten Hürden zügig durch. Zum Ende folgt dann der rot hinterlegte Hinweis, daß ein Sack voller wichtiger Pakete (GTK1, TCL/TK, QT, xlib, Multimedia, Misc.) fehlen und händisch nachinstalliert werden müssen. Wie der User es allerdings machen soll bleibt im Dunkel, der User wird ratlos zurückgelassen.

Grub wird wunschgemäß in den MBR installiert, erkennt aber die übrigen Partitionen nicht. Auch das bootmenue muß also nachbereitet werden.

Das keyboard setting schlägt fehl, der Rechner läuft in einer Endlosschleife und ist nur mit einem hardware reboot wiederzubeleben. (Hängt mit dem fehlende de-Script zusammen).

Puppy setzt noch auf openoffice. Libreoffice existiert in den repositories nicht. Der Packagemanager ist gewöhnungsbedürftig. Drug and drop läuft auf dem Desktop ebenfalls nicht. Die Bedienung ist unlogisch und stark gewöhnungsbedürftig, so liegt auf dem Desktop beispielsweise ein Ordner „browse“, worin sich im laufenden Betrieb der Browser befindet. Eine neue Art Matroschka-Effekt.

Fazit:
Puppy hat in vielen Bereich nicht überzeugt und ausgepuppt. Mein Lieblingsbefehl war „reboot“ Für erfahrene Linuxfreaks ist es genau das Richtige, für newcomer nicht zu empfehlen. Die hohe Geschwindigkeit bleibt in guter Erinnerung.

MfG.
violetta

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violetta7388 Alois23 „Wie Puppy nach einer Installation aus dem RAM läuft darfst Du gern einmal...“
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Hallo Alois23,

in der Tat verfolgen wir zwei unterschiedliche Konzepte.

Auf die Idee neben meinem Notebook auch noch einen Sack voller USB-Sticks herumzuschleppen bin ich noch gar nicht gekommen. Mein Notebook reicht mir völlig aus. Alle Pakete liegen auf der HDD, pers. Einstellungen finde ich auf /home und zwar immer.

Puppy wirbt damit auf alten und schwachbrüstigen Rechnern super zu laufen. Mehr sollte nicht überprüft werden, auch wenn der Test daneben ging.

Lehrers Liebling heißt übrigens: Skole-Linux.

MfG.
violetta

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