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News: Segen aus Brüssel

EU-Kommission: Lenovo darf Medion übernehmen

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Anfang Juli hat der chinesische PC-Hersteller Lenovo angekündigt den PC- und Unterhaltungselektronik-Hersteller Medion für 620 Millionen Euro vollständig zu übernehmen (siehe Lenovo übernimmt Medion für 620 Millionen Euro).

Was für den Abschluss des Deals noch fehlte, war lediglich der Segen aus Brüssel. Den hat die Europäische Kommission jetzt erteilt. Es gibt keine Bedenken, dass durch den Zusammenschluss eine Behinderung des Wettbewerbs entsteht - die Konkurrenz bleibt wohl heftig genug.

Michael Nickles meint: Das ist es jetzt also: das Ende und der Anfang vom "Aldi-PC" und dem sonstigen Elektronikgeraffel, das Medion so über Aldi verscherbelt hat. Die früher von Medion zusammengeschraubten PCs und Laptops kann Lenovo gewiss mit Links durch eigene Modelle ersetzen, Lenovos Produkt- und Qualitätspalette ist gewaltig und erschreckend genug.

Bei den ehemaligen Spitzenklasse-Laptops der Thinkpad-Marke, die Lenovo von IBM abgekauft hat, muss man ja inzwischen schon aufpassen, was hinter "Thinkpad" dran steht. Bei Ideapad geht es dann schon ab in die Mittelklasse und "essential" ist für die "Unterschicht" konzipiert.

Durch die Erweiterung der PC-Produktpalette bis runter in die "Butterbrot-Klasse", hat Lenovo sich gewiss mehr, aber nicht unbedingt zufriedenere Kunden geholt. Angestellten großer Unternehmen ist es gewiss schnuppe, wenn sie mit einem 2.500 Euro Laptop rumrennen - da kümmert sich sowieso die EDV-Abteilung drum.

Ob ein "kleiner" Einzelunternehmer aber bereit ist, einen Schein für einen "besseren Laptop" draufzulegen, dessen Markenname auch bei "Aldi" rumfliegt, bezweifle ich mal. Es wird also spannend, was Lenovo mit der Marke "Medion" machen wird.

Sämtliche Medion-Mitarbeiter sollen soweit bekannt ja übernommen werden. Mit "Medion" hat Lenovo sich jetzt zumindest die Chance gekauft, den eigenen Namen zu "retten", Lenovo nur noch auf qualitativ hochwertiges Zeugs draufzukleben.

Fraglich bleibt auch, was mit dem sonstigen Medion-Krempel passiert - von digitalen Bilderrahmen bis hin zu USB-Plattenspielern. Medion hat dieses Zeugs ja nicht selbst gebaut, sondern halt irgendwo billig eingekauft und "Medion" draufgeklebt.

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RW1 Michael Nickles „EU-Kommission: Lenovo darf Medion übernehmen“
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Durch die Erweiterung der PC-Produktpalette bis runter in die "Butterbrot-Klasse", hat Lenovo sich gewiss mehr, aber nicht unbedingt zufriedenere Kunden geholt. Angestellten großer Unternehmen ist es gewiss schnuppe, wenn sie mit einem 2.500 Euro Laptop rumrennen - da kümmert sich sowieso die EDV-Abteilung drum.

?? Bist Du neidisch weil Du nicht in einer großen Firma arbeitest, die Lenovo Schleppis + PC's einsetzt? Außerdem trifft es nicht überall zu was Du schreibst. Auch in großen Firmen in denen sich eine "IT Abteilung drum kümmert" werden selten 2500€ PC/Laptop eingesetzt, höchtesn mal in der Entwicklung oder für spezielle Abteilungen. Meist kümmert sich übrigens die IT Abteilung nicht um den Einkauf sondern um den Support. Ebenso außerdem werden wohl die meisten Geräte, vom Kopierer bis zum PC-Monster, nicht gekauft, sondern geleast.

Aber zum Thema "Lenovo übernimmt Medion" Ja, ist doch o.k. solange die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz bei gleichen, oder besseren Konditionen behalten. Die Chinesen von Lenovo haben wohl auch mittlerweile erkannt, dass im "Billigst Computer Segment" der Markenname leidet. Aber um Umsatz zu erzielen braucht man auch Massenware (sonst hätte IBM die Laptopfertigung auf so hohem Niveau sicherlich behalten, wenn die damit viel verdient hätten). Die Ansprüche in China steigen und die Löhne und Gehälter ebenfalls. Somit fällt auch dort langsam dieser Vorteil weg.

Und zu den Medion Produkten: Sicherlich würden nur wenige die hier posten sich einen Medion PC kaufen, weil sie wissen, dass das Teil gewisse Nachteile hat. Aber für den Kunden, der genau so ein Ding gewollt hat und auch nicht mehr damit anstellt, sind die Teile genau so gut wie andere in dieser Preisklasse die von der Stange kommen. Kauf Dir als Privatmann mal einen HP, dann stehst Du in Punkto Service auch im Regen.


Fraglich bleibt auch, was mit dem sonstigen Medion-Krempel passiert - von digitalen Bilderrahmen bis hin zu USB-Plattenspielern. Medion hat dieses Zeugs ja nicht selbst gebaut, sondern halt irgendwo billig eingekauft und "Medion" draufgeklebt.

Na da wird wohl weiter Medion drauf kleben bleiben. Vielleicht werden ein paar ausgesuchte Produkte auf Lenovo umgelabelt. Vielleicht hatte Lenovo ja bereits für Medion produziert? Wer weiß!

Wir leben bei uns doch auch schon lange mit solchen Riesen-Konzernen. Schau Dir mal Daimler an, wo die überall die Finger drin haben. Oder Siemens und Bosch. Die bauen ganz unverhohlen bei BSH (http://www.bsh-group.de/index.php?page=1588) zusammen die Gräte, verscherbeln sie aber unter diversen Marken. Trotzdem sind viele Menschen bereit für einen Bosch Herd mehr Geld auszugeben als für einen von NEFF, obwohl er aus dem gleichen Werk kommt.

Gruß
Ralf
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