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News: Was war das noch mal?

Sony leitet langsames Aussterben der MiniDisc ein

Michael Nickles / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Im vergangenen Jahr zog Sony einen Schlussstrich unter die Ära der Musikkassette. Zwar gibt es immer noch Kassetten und Abspielgeräte, der Erfinder des Walkmans (eben Sony?) hat die Produktion des Walkman allerdings eingestellt (siehe Sony stellt Herstellung von Walkman ein).

Im Fall Walkman ist umstritten ob Sony dieses Ding wirklich erfunden hat. Bereits 1977 soll der Deutsche Andreas Pavel einen "Stereobelt"erfunden und patentiert haben, der als erster "Walkman" gilt und Sony hat sich 2003 wohl auch außergerichtlich mit ihm geeinigt.

Jetzt begräbt Sony eine Nachfolge-Technologie, bei der sich noch kein anderer "Patentinhaber" gemeldet hat. Die MiniDisc wird 20 Jahre nach ihrer Einführung (Mai 1991) eingemottet. Zwar gab es zuvor schon die DAT-Kassette, erst die MiniDisc sollte allerdings der wirkliche Nachfolger der Musikkassette werden.

Leicht hatte es die MiniDisc bereits bei ihrer Markteinführung nicht, da es zu diesem Zeitpunkt bereits seit 10 Jahren die Audio-CD gab und auch das "Selbstbrennen" fing an bezahlbar zu werden. Zur Markeinführung der MiniDisc kosteten die ersten CD-Brenner zwar noch gut 20.000 Mark, der Preis fiel aber rasch, ein paar Jahre später konnte sich fast jeder so ein Ding leisten.

Die MiniDisc bot im Vergleich zu einer CD mit rund 170 MByte zwar nur wenig Speicherkapazität, durch Datenkomprimierung mit ATRAC ging aber ähnlich viel Musik drauf (ca 80 Minuten). Dass Sony die Produktion portabler MiniDisc-Player jetzt einstellt, geht selbsterklärend mit der sinkenden beziehungsweise nicht mehr existierenden Nachfrage einher.

Geplant war übrigens auch ein MiniDisc-Laufwerk für PCs - quasi als Nachfolger des Diskettenlaufwerks und es gab wohl auch mal eins von Sony, durchgesetzt hat sich das aber nie.

Laut Bericht von Nikkei wird Sony allerdings noch weiterhin MiniDisc-Scheiben produzieren und sie auch bei feststehenden "Stereoanlagen" unterstützen. Erstmal sind also nur die mobilen Abspielgeräte weg. Der langsame Tod der MiniDisc hat begonnen.

Michael Nickles meint: Ich kann mich noch an Sonys Pressekonferenz auf der Cebit 1991 erinnern, als die MiniDisc vorgestellt wurde. Als Geschenk für Journalisten lag in der Pressemappe eine "Plastikuhr" drinnen, die auf dem Uhrenblatt "MiniDisc" aufgedruckt hatte.

Obwohl ich so "Pressegeschenke" niemals mochte, konnte ich diese Uhr verdammt gut brauchen auf die Schnelle, weil ich meine vergessen hatte. Und auf der Cebit mit Terminen ohne Uhr ist Mist - und Handys waren damals noch nicht in der Hosentasche.

Das verrückte an der Sony-Uhr (irgendwo liegt die hier bestimmt noch rum) war, dass es eine analoge Uhr war, es aber kein Rad oder irgendeine Taste zum Einstellen der Uhrzeit gab. Man musste einfach auf das Glas drücken und die Zeiger bewegten sich dann schnell vorwärts.

Einen MiniDisc-Player hatte ich übrigens nie. Und so weit ich weiß, hatte ich auch noch nie eine MiniDisc in den Händen.

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Das viel mir auch auf Max Payne
Olaf19 weka1 „Die MiniDisc wurde auch relativ kurz als Datenträger in Camcordern eingesetzt....“
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Ja - und für Musik-Projektstudios gab es Ende der 90er einen Vierspurrecorder mit MiniDisc. Afair war auch dem nur ein kurzes Leben beschieden, denn bereits damals gab es Harddisk-Recording. Dessen ganz großer Siegeszug kam zwar erst in den 2000ern, aber es war in den 90ern schon möglich.

Iomega Jaz-Drives waren im Musikbereich eine zeitlang recht populär, erst mit 1 GB Kapazität, später sogar mit 2 GB. Für Harddisk-Recording waren die Teile allemal schnell genug - nicht ganz so schnell wie eine richtige Festplatte, aber auch nicht allzu weit davon entfernt.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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