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News: Täglich 140 Minuten online

Typischer Internetjunkie ist jung und männlich

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer ist im Internet? Wie viele treiben sich dort rum? Wie alt sind sie? Was machen sie da und wie machen sie es? Der Branchenverband Bitkom rattert unermüdlich die Ergebnisse von Studien raus, die diese Fragen "repräsentativ" beantworten sollen.

Und vertraut man dem Material des Bitkom, dann sind deutsche Internet-Nutzer schon restlos gläsern. Inzwischen wissen wir, dass die Internetnutzung vom Bildungsgrad beeinflusst wird (siehe Studie: Bildungsgrad beeinflusst Internet-Nutzung), dass bereits 40 Millionen Deutsche bei Facebook und Co rummachen (40 Millionen Deutsche in sozialen Netzwerken aktiv) und dass "Ossies" und "Wessies" das Internet tatsächlich unterschiedlich nutzen sollen Wie Ossies und Wessies das Internet nutzen).

Die spannende Frage Nummer eins ist gewiss allerdings, wie viel Zeit Menschen so im Internet verbringen (verplempern?). Dieser Frage ist der Bitkom bereits im September 2010 nachgegangen.

Dabei kam raus, dass der durchschnittliche Deutsche 135 Minuten am Tag surft (siehe Ein Prozent der Deutschen Surfer lebt im Internet). Das Ergebnis der Studie war wohl beliebt und wohl deshalb hat die Bitkom sie jetzt nochmals durchführen lassen.

Beim "Remake" kam raus, dass die durchschnittliche Surfzeit jetzt bei täglich rund 140 Minuten liegt - also sechs Minuten mehr als noch im September 2010. Diesmal wurde auch ermittelt, dass Männer länger surfen als Frauen und der typische Internetjunkie jung und männlich ist.

Mit diesen Junkies sind Männer unter 30 Jahren gemeint, die täglich mehr als drei Stunden im Internet sind. Mit zunehmendem Alter nimmt die Online-Aktivität laut Studie ab. Allerdings sollen auch in der Altersklasse von 30 bis 49 fast zehn Prozent zur Klasse der Vielsurfer zählen.

Für die Umfrage wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren, darunter 714 Internetnutzer befragt.

Michael Nickles meint: Für die Umfrage wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren, darunter 714 Internetnutzer befragt - rund ein Drittel der Befragten waren also gar keine Internetnutzer. Da hat man sich die Befragung also quasi gleich schenken können.

Ich halte die komplette Studie für Unsinn. Denn: wenn mich einer fragen würde, wie viel Zeit ich täglich im Internet verbringe, dann könnte ich die beim besten Willen kaum beantworten. Denn: bei mir ist das Internet quasi 24 Stunden am Tag präsent und verfügbar, ich logge mich nie aus.

Natürlich nutze ich es nicht 24 Stunden. Die Frage dabei ist gewiss, was "Nutzen" eigentlich ist. Wenn ich mit einem Bekannten chatte oder Videotelefoniere - ist das Internet? Wenn ich mir einen Film aus einer Mediathek angucke und nebenbei den Nickles.de-Liveticker - ist das Internet beziehungsweise Internetnutzung?

Wenn ich mit Leuten zusammen im Internet Schafkopf spiele - ist das Internet? Was ist Internetnutzung überhaupt?

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Maybe Loopi© „ Das sehe ich auch so, in meinem Freundeskreis haben die Eltern gemischt Jungs...“
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Genau das meinte ich damit, die Hysterie, wenn der Zugang zum Social Network mal nicht möglich ist. Interessant ist es auch, die Vorgänge in öffentlichen Verkehrmitteln zu beobachten. Multitasking scheint da doch zu funktionieren. Die Knöpfe im Ohr, das neueste App wird getestet, wohin man grade fährt in Facebook übertragen und mit der Freundin über den letzten Typen hergezogen.

Also, ich kann das nicht! ;-)

Ich denke, bei den Jungs ist die Online-Spielesucht viel weiter verbreitet, der nächte Angriff wird geplant, die Gruppe zusammengerufen und der Aufstieg ins nächste Level angestrebt. Das alles ziemlich zwanghaft, wie ich finde.

Bei den Mädels hingegen sind es klar die Social-Networks, Communities und Chat, ICQ Mobil ist da ganz vorne mit dabei.

Was mich persönlich angeht, so kann ich mich beruhigt von Sucht freispechen, glaube ich zumindest. Ich brauche den Rechner und das Internet, sowohl beruflich als auch privat. Aber im Urlaub kann ich wunderbar mal 1-2 Wochen darauf verzichten. Und auch die Übergangsphase beim Neuanschluss, die ja mal locker 4-8 Wochen dauern kann, habe ich bisher prima überlebt.

Dumm ist es nur, wenn man wirklich auf wichtige Emails wartet, z.B. von diversen Institutionen. Da muss man ja selber innerhalb von 2-3 Tagen antwortet, während sie selber 2-3 Wochen Zeit haben. Und eine automatische Abwesenheitmitteilung, nach dem Motto "Ich bin in Urlaub, nerv nicht!" kommt da auch ziemlich schlecht an.

Es ist schon, im Großen und Ganzen, eine gesellschaftlich stark geförderte Abhängigkeit. Dabei ist es aber, wie bei allem. Die, die es wirklich beruflichen machen müssen, können gerne darauf verzichten, während aus der freiwilligen Nutzung schnell eine starke Abhängigkeit werden kann. Irgendwie seltsam, aber psychologisch interessant, wie ich finde.

Gruß
Maybe

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
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