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News: Revolution für 200 Dollar?

Neue programmierbare "Internet"-Armbanduhren

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Das praktische an Armbanduhren ist, dass man sie nirgendwo verstauen muss und auch nicht so leicht irgendwo verliert. Fossil und Texas Instruments haben jetzt gemeinsam ein neue Uhrenmodellreihe namens Meta Watch ausgeheckt (siehe www.metawatch.org).

Aktuell sind zwei Varianten verfügbar: eine digitale und eine analoge. Die Uhr mit Analog-Zeigern hat oben und unten jeweils ein QLED-Display mit 16x80 Pixel Auflösung, die Digital-Uhr eins mit 96x96. Das Spannende an den beiden Uhren ist, dass sie programmierbar sind.

Ein entsprechendes Entwicklungspaket soll es geben und das Datenprotokoll soll lizenzfrei sein. Damit kann also jeder "Apps" für die Uhren entwickeln. Die Uhren werden teils zwar als "Internetuhren" gepriesen, tatsächlich haben sie aber nur eine Blutooth-Schnittstelle, müssen also von einem weiteren Gerät mit Daten gefüttert werden.

News/Infos können also beispielsweise vom Handy in der Hosentasche auf die Uhr am Handgelenk gesendet werden. In den USA sollen die beiden Modelle ab Mitte des Jahres für rund 200 Dollar angeboten werden.

Michael Nickles meint: Und wieder mal ein Versuch, Uhrenmodelle für Technik-Freaks zu etablieren. Das wird garantiert ein Flop. Bislang sind jegliche Versuche in dieser Richtung kläglich gescheitert, die "Meta Watch" sind beim besten Willen nichts Neues.

Bereits seit 2010 versucht Texas Instruments beispielsweise mit seiner Chronos EZ430 zu faszinieren. Auch das ist eine programmierbare Armbanduhr und das Ding kostet inklusive Software-Entwicklungpaket nur lächerliche 50 Dollar.

Bei uns gibt es sie für rund 50 Euro beispielsweise hier. Im Vergleich zu den Meta Watch Modellen hat die EZ430 halt ein anderes Display und statt Blutooth nur eine USB-Funklösung drinnen, eignet sich also kaum als "Internet Uhr".

Ich bin ja seit geraumer Zeit ein Fan von Hightech-Uhren. Und zwar diesen drei Casio G-Shock Modellen, die ich seit über zehn Jahren abwechselnd trage:

Den drei Uhren sieht man auf ersten Blick nicht wirklich an, was drinnen steckt. Natürlich haben sie alle die Standard-Funktionen wie Uhrzeit, Datum, Stoppuhr, Alarm, sind 100 Meter "wasserdicht" - aber halt noch mehr.

Die linke ist eine G-Cool, die oben ein (im Bild kaum erkennbares) invertiertes Matrix-Display drinnen hat. Diese G-Cool liegt auch dann, wenn ich sie nicht trage, praktisch immer in meiner Nähe. Und zwar weil da die Geburtstage aller meiner Freunde drinnen sind und ich werde per Tonsignal und Text-Laufband immer entsprechend informiert.

Nebenbei hab ich auch alle wichtigen Telefonnummern drinnen. Insgesamt fasst diese G-Cool 100 Datensätze (Telefonnummern, Termine, jeweils mit Zahlen und Text). Die Uhr musste schon verdammt viel wegstecken und hat auch schon mehrere Batteriewechsel erlebt. Einmal hab ich sie zwei Jahre im Schrank vergessen und die Batterie war restlos alle - Datenverlust gab es dennoch nicht.

Das "Monster" in der Mitte ist eine "steinalte" G-Shock Raysman. Das war die erste G-Shock bei der Casio Solarzellen reingebaut hat. Die Uhr läuft seit über 10 Jahren durch, einen Batterie Akkutausch hat es noch nie gebraucht. Und: auch hier gehen 20 Datensätze mit Telefonnummern rein.

Die G-Shock MR-G rechts, war die erste komplett aus Metall gefertigte G-Shock und eine der ersten mit Analog-Zeigern. Die beiden kleinen schwarzen invertierten LCD-Displays oben und unten sieht man kaum (hier im Bild eigentlich nur wegen sehr günstigem Lichteinfall). Auch in dieses elend schwere Ding gehen 20 Datensätze mit Nummern und Zeichen rein.

20 Datensätze sind gewiss nicht viel, aber ich kann mich drauf verlassen, dass sie da sind, wenn ich sie brauche - so was wie einen "leeren Handy-Akku" gibt es nicht. Solche steinalte robuste "Hightech-Uhren" die enorm viel wegstecken sind mir lieber, als irgendwelche "Meta Watch".

Leider hat Casio seit zig Jahren bei den G-Shock arg nachgelassen. Es gibt eigentlich keine Modelle mit derart raffinierten Datenfunktionen mehr. Mit meinen drei G-Shock-Greisen bin allerdings gewiss noch sehr lange bestens ausgerüstet.

Rein optisch fasziniert mich bestenfalls noch die G-Shock MRG-8100B. Die ist allerdings unbezahlbar.

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RedRed2x Michael Nickles „Neue programmierbare "Internet"-Armbanduhren“
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Ende 1993 habe ich mit dem D-Netz-Handy angefangen zu telefonieren (zuvor C-Netz). Damals noch mit 'nem riesen Trümmer-Knochen von Motorola mit ankoppelbarem Auto-Telefonhörer. Jahre später bin ich dann auf ein Siemens-Handy gewechselt, nach dem der Akku des Motorola schlapp machte. Seit dem hatte ich nur noch gelegentlich versuche mit Gratis-Armbanduhren. Diese und auch alle Armbanduhren zuvor - egal wie billig oder teuer - waren mir immer nach recht kurzer Zeit kaputtgegangen. Entweder waren sie mir abgesoffen, weil ich die Uhren z. B. vergaß vorm Duschen abzuziehen, ich zertrümmerte die Gläser oder riss die Armbänder ab. Seit meinem ersten Siemenshandy mitte der 1990er trage ich keine Armbanduhren mehr (mit Ausnahme der "Gratisversuchesteile", die ebenfalls jeweils nach kurzer Zeit geschrottet waren).

Ich habe mich schon immer gefragt, warum man keine wirkliche Handy-Armbanduhr erfindet - sprich einfach keine Halterung für ein Armband an die Handys baut?
Na gut, bei meinem "Geschick" beim Tragen von Armbanduhren würde ich heute wohl auch kein Handy mehr besitzen.

redred2x

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