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News: Böse Spekulationen aus Russland

Windows Phone 7 bald auf dem Schrottplatz?

Michael Nickles / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Ewig hat Microsoft an seinem neuen Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 gebastelt, bis es im Februar 2010 endlich als fertig gemeldet wurde und im Oktober 2010 die ersten damit bestückten Smartphones rauskamen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Apple und Google mit Android bereits den größten Teil vom Smartphone-Kuchen geschnappt und es war klar, dass es elend hart für Microsoft wird. Unmittelbar nach Marktstart der Windows Phone 7 Handys meldeten sich gleich schon mal die Analysten von Gartner mit einer düsteren Prognose zu Wort (siehe Marktforscher Gartner räumt Windows Phone 7 keine Chance ein).

Die Microsoft-basierten Handys sind nun gut ein halbes Jahr raus und Microsoft nennt bislang keine konkreten Verkaufszahlen. Jetzt soll der russische Branchenkenner Eldar Murazin böse Zahlen ermittelt haben, berichtet unter anderem derStandard.at.

Im Januar gab Microsoft zwar bekannt, dass bereits zwei Millionen Geräte an den Handel ausgeliefert wurden - aber nicht, wie viele der davon tatsächlich verkauft hat. Murazin will aus Insiderkreisen erfahren haben, dass bis Ende 2010 vermutlich gerade mal rund 670.000 Windows Phone 7 Smartphones verkauft wurden.

Wenn diese Spekulation halbwegs stimmt, dann kann das nur als katastrophal für Microsoft gewertet werden.

Michael Nickles meint: Zu Eldar Murazin ist erstmal zu sagen, dass der wohl meist sehr zuverlässige Informationen raus lässt. Und: wären die Verkaufszahlen von Windows Phone 7 sensationell, dann würde die Microsoft-Marketingabteilung garantiert keine zehntel Sekunde zögern, das rauszuplärren.

Hinzu kommt, dass aktuelle Marktforschungszahlen einen ungebrochenen Zuwachs bei Apple und Android verzeichnen. Ich glaube einfach mal, dass die Microsoft Windows Phone 7 Verkaufszahlen katastrophal sind - auch ohne die hier in der News aufgeführten Dinge.

Windows Phone 7 Geräte bieten einfach zu wenig, um Apple und Android aufmischen zu können. Die Hardware kann quasi gleich viel, die Geräte kosten gleich viel, die Verträge ebenfalls.

Alles was Microsoft an Besonderheit bieten will, ist ein besonders tolles individuelles Benutzererlebnis - aber das scheint der Smartphone-Kundschaft wohl nicht genug zu sein. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch eine haarsträubende Fehlentscheidung der Windows Phone 7 Manager.

Im August 2010 räumte Microsoft ein, dass bei Windows Phone 7 Geräten externe (beliebige) Speicherkarten verboten sind (Microsoft verbietet Speicherkarten bei Windows Phone 7) und das lässt sich nur eingeschränkt austricksen.

Kurzum: Windows Phone ist einfach zu wenig um den Markt aufmischen oder mitmischen zu können. Und wie soll es damit weitergehen? Dass Microsoft durchaus bereit ist, was Neues kurz nach Markteinführung wegzuschmeißen, wurde ja bereits mit den Kin-Smartphones beweisen (siehe Microsoft begräbt soziale Kin-Smartphones ).

Windows Phone 7 wegschmeißen wird allerdings wohl kaum möglich sein, denn ich bezweifle mal, das Microsoft eine Alternative dazu hat. Bleibt die alte aktuelle Frage: Was ist los mit Microsoft? Die Suchmaschine Bing dümpelt unverändert vor sich hin. Die Browser-Konkurrenz holt zunehmend auf. Für Tablet-PCs hat Microsoft kein brauchbares Betriebssystem.

Und - ich sage, das jetzt schon mal knallhart: Windows 8 wird ein Flop werden. Inzwischen ist ja schon Diverses über Nummer 8 durchgesickert, aber ich kann noch kein Killer-Feature sehen. Wegen einem eingebauten "App-Store", Anbindung in eine Microsoft Datenwolke und dergleichen wird kaum einer der klar denken kann, für Windows 8 blechen.

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