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News: Kritik an Streetside

Herrmann gegen Microsoft (Teil 1 von ?)

Michael Nickles / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kämpft in der "Computerwelt" nicht nur um Verschärfung des Jugendschutzes (siehe Killerspiele so schlimm wie Kinderpornografie und Drogen) sondern aktuell auch um "Datenschutz" der Bürger.

Stein des Anstoßes ist Microsoft. Für seinen Kartendienst Streetside will Microsoft wie Google Kamera-Karren durch Deutschland schicken um Straßen und Gebäudefassaden abzuknipsen. Im Fall Google hatten die Datenschützer in zähen Verhandlungen zumindest errungen, dass Google Gebäudebesitzern-/Bewohnern zumindest bereits vor Veröffentlichung des Bildmaterials ein Widerspruchsrecht einräumen muss.

So eine "Action" will sich Microsoft sparen und das Bildmaterial einfach online stellen. Wem es nicht passt, der soll sich nach der Veröffentlichung beschweren können. Genau das ist aus Sicht Herrmanns mit einem "wirksamen Datenschutz" nicht vereinbar, berichtet unter anderem Heise.

Auch teilte der Innenminister seine Erkenntnis mit, dass Daten im Internet quasi unvergesslich bleiben - auch wenn sie nur kurze Zeit online sind. Zuständig fühlt sich Bayerns Innenminister wohl unter anderen deshalb, da sich Microsofts deutsche Hauptniederlassung ja in Bayern (Unterschleißheim) befindet.

Michael Nickles: Das Spannende an der Sache ist ja eigentlich, warum Microsoft so unverfroren ist, auf ein Vorabwiderspruchsrecht zu verzichten. Googles langwieriger Streit mit den deutschen Datenschützern hat Microsoft gewiss ausgiebig verfolgt, analysiert und dabei gewiss nicht übersehen, dass exakt dieses Vorabwiderspruchsrecht ein zentraler Punkt war, mit dem Google ein drohendes "Knipsverbot" abwenden konnte.

Aber vielleicht kam Microsoft bei seiner Analyse ja zu dem Schluss, dass man mit den deutschen "Datenschützern" sowie machen kann, was man will. Bis die sich halbtot diskutiert haben um dann ein bisschen zu reagieren, ist eine Sache sowieso durchgezogen.

Ich gehe mal davon aus, dass Microsoft seine Karren wie geplant ab Mai losschicken und die Sache recht flott durchziehen wird.

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mchawk Olaf19 „ Hi Mike, ehrlich gesagt... ich finde es viel spannender, warum Google es nicht...“
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Auf welcher Rechtsgrundlage hätten die Datenschützer eigentlich Google verbieten können, die Streetview-Bilder ins Netz zu stellen?
Jeder von uns hat ein Recht am eigenen Bild - nicht aber ein Recht am Bild vom eigenen Haus.

Was Du darfst: Jederzeit ein Foto von Häuser machen. Und zwar auf *Augenhöhe*.
Was Du nicht darfst: Hilfsmittel - z. B. eine Leiter - benutzen um über Zäune, Hecken usw. zu knipsen.

Und genau Letzteres passiert bei den Kameras, die auf Stativen auf Autodächern montiert sind.

Der Staat schreib einerseits den Bürgern vor wie hoch eine Hecke/Zaun maximal sein darf - dann muss er rechtlich auch dafür sorgen, dass solche Sichtschutzeinrichtungen nicht umgangen werden.

Es geht also nicht um das "ob knipsen" sondern um das "wie knipsen".
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