Spätestens seit dem Facebook-Film "The Social Network" sind neben Mark Zuckerberg auch die Winklevoss Zwillingsbrüder bekannt. Von denen hat Zuckerberg angeblich ehemals den Auftrag erhalten eine soziale Community zu "programmieren", das Konzept dann aber geklaut und selbst Facebook draus gemacht.
Es folgte eine Klage seitens Cameron und Tyler Winklevoss, die 2008 mit einem Vergleich endete. Mit Zahlung von 65 Millionen Dollar seitens Facebook sollte das Thema erledigt, die Ansprüche der Winkelvoss Brüder abgegolten sein. Die haben dann aber doch erneut geklagt.
Und zwar mit dem Argument, sie seien 2008 durch eine Falschangabe des Facebook-Werts getäuscht worden, hätten eigentlich mehr kassieren müssen. Ein US-Gericht hat die nachgereichte Zweitklage jetzt allerdings abgelehnt.
Begründung: durch den Vergleich sei der Streit beigelegt und die Cameron Brüder hätten dabei auch auf weitere Ansprüche bezüglich Facebook verzichtet. Den 2008 beschlossenen Vergleich jetzt noch mal zu kippen, sei daher nicht akzeptabel.
Der Anwalt der Winkelvoss Brüder will sich mit dieser Entscheidung nicht abfinden und hat weitere rechtliche Schritte angekündigt.
Das ist übrigens nicht der einzige Fall von "Facebook-Fans", die ein großes Stück vom Kuchen abhaben wollen. Aktuell gibt es auch wieder Schlagzeilen von Paul Ceglia. Der behauptete im Juli 2010, dass Zuckerberg in reingelegt habe. Ceglia hat Zuckerberg angeblich 2003 damit beauftragt für 1.000 Dollar Honorar eine Webseite zu programmieren (aus der später Facebook wurde) und ihn mit 50 Prozent an den Einnahmen zu beteiligen.
Eine Strafklausel im Vertrag sah dabei vor, dass Zuckerberg pro Tag Verspätung 1 Prozent Anteile an Ceglia abtreten muss. Aufgrund einer Verspätung von 34 Tagen will Celia ableiten, dass ihm 84 Prozent von Facebook gehören (siehe Paul Ceglia: Mir gehören 84 Prozent von Facebook).
Jetzt hat Paul Ceglia im laufenden Verfahren weitere Beweise nachgeschoben, wie im Bericht von Zdnet zusammengefasst. Der Kampf um Facebook-Anteile geht also auch an dieser Front weiter.
Michael Nickles meint: 65 Millionen, die sich die Zwillingsbrüder mit ihrem Partner Divya Narendra teilen mussten, waren offensichtlich nicht genug. Eigentlich sind es übrigens viel mehr als 65 Millionen. Der Focus weist in seinem Bericht zur Sache unter anderem darauf hin, dass die Brüder und Narendra beim Vergleich 2008 20 Millionen Dollar in bar gekriegt haben.
Die übrigen 45 Millionen Dollar erhielten sie in Form von Facebook-Aktien, die inzwischen geschätzt 150 Millionen Dollar wert sein sollen. Verhungern werden die Brüder und Narendra also wohl kaum, der Traum vom Milliardärsein ist aber erstmal außer Reichweite gerückt.