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GRÜNE nur noch auf kontra gebürstet? Aufpassen!

Pumbo / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Pumpspeicherwerk Riedl.

Nun wäre die Zeit für allgemeine Akzeptanz auch sich nicht zu 100% momentan noch rechnender Energiekonzepte der Nachhaltigkeit - das ElDorado gerade für die GRÜNEN (Großteil ihrer Ziele = allgemeiner Konsens etc.) Und nun kommen wohl einige mit der neuen Situation wohl nicht zurecht dahingehend, dass man vom jehrzehntelangen "Njet" nun auf "das machen wir jetzt konkret so und so" umschalten muß.

Mir geht es beispielhaft um die aktuelle Diskussion o.a. Pumpspeicherwerks. Noch bis vor kurzem waren die Grünen der Region jahrelang für dessen Bau (leider wohl nur, weil - auf Buddelkistenniveau - die schwarzen dagegen waren). Kaum will man nun diesen Plänen zustimmen wegen der erforderlichen Energiewende, sind sie nun wieder dagegen wegen diffusem "Umweltschutz" und weil da wohl Atomstrom gespeichert werden "soll" und anderes dämliches Geschwurbel, dass doch wohl auch schon in dieser Plattheit zu Zeiten der Befürwortung klar war. (Wohl "dumm gelaufen", dass das Ding nun doch kommt?)

Den Scheiß-Spagat soll mir mal einer erklären! Außer, man ist keine ernstzunehmende Gruppierung, die vertretene Inhalte zu Gunsten politischer Spielereien nach belieben über Bord schmeißt und daher auch nicht besser, als viele andere Parteien. Opposition ist zwar schön zum Randalieren, doch erwarte ich, sobald man eigen Ziele durchsetzen kann, dies auch zu tun. Das hat was mit pol. Glaubwürdigkeit zu tun.

Ich fühle mich ganz schön verarscht von den Brüdern!

Noch was zum Nachdenken: AKWs haben eine hohe "Energiedichte", die uns im Schadens- bzw. Entsorgungsfall ja auch diese Probleme bereitet. D.h. ich kann sehr viel (abrufbare) Energie auf kleinstem Raum konzentrieren, logisch? Bei regenerativen Energiegewinnungskonzepten ist das so nicht der Fall, auch klar? Gut.

Nun gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Landschaftsschutz (und der ganze Rattenschwanz) durch Bau von Reaktor. D.h. eine rel. kleine Anlage "verschwindet" in einer Landschaft. Alles schön, nur wissen wir, wenn das Ding hochgeht, bleiben da höchstens noch Insekten übrig, die sich an den unberührten Auen erfreuen können.
2. Regenerative Energiegewinnungssysteme, die aber zu einem wesentlich größeren Verbau von Landschaft resp. Umgestaltungen führen, da sie einfach nicht pro Flächeneinheit an die Energiekonzentrationen von AKWs herankommen können aber dafür halt (auch klima-) sicher sind.

Beides kann ich daher nicht haben. Also zum einen rülpsende Hirsche im heimischen Vorgarten vor unberührter deutscher Tundra bis zum Horizont aber dafür "sauberen" Strom.

Das ist so manchem wohl noch nicht so ganz klar, der hirnlos "abschalde" mitgrunzt. Wenn wir nicht aufpassen, wird wohl jeder Dorftrottel jedes Windrad, Biogasanlage, PV-Anlage oder Wasserkleinkraftwerk (wie bei uns im Ort in einer alten Mühle) in Sichtweite in die Scheiße prozessieren. Und das ggf. mit Rückendeckung einiger refelxhaft auf kontra gebürsteter therapiebedürftiger Dauerquerulanten der Ökoszene von BUND bis GRÜNE. Hier müssen mal auch diese Vereine ihren Bestand sauber durchforsten auf ewig gestrige, die neue Konzepte nicht mehr mittragen können.
Energiwende bedeutet für mcih auch, daß ich jedes Windrad etc. nicht als Störfaktor in einer imaginär idealisierten unberührten Puppenstubenlandschaft auf Wilhelm Busch Niveau empfinde sondern mich darüber freue, weil es mir Lebensqualität in Kombination mit Sicherheit bringt .Das ist auch "neuer Energiekonsens" für mich.

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Pumbo andy11 „ Ich empfinde meine Heimat keineswegs als Puppenstubenlandschaft. Und unberührt...“
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Bei mir steht gerade mal 2 km Luftlinie von zu Hause auf einem Höhenzug zur Zeit seiner Montage eines der größten Windräder Bayerns. Ich kenne das, empfinde es aber nicht als störend aus o.a. Gründen.

Lösen wirst Du das gar nicht können - denke ich. Nur stört mich auch, was ich auch unbewusst ablehne. Ich denke, das muß ein Mittelweg werden und wir werden uns z.B. an das ein oder andere Wehr im heimischen Flüsschen gewöhnen müssen. Ich denke, es ist realistätsfern zu glauben, "Natur" in einem der dichtbesiedelsten Industrienationen der Welt realisieren zu können.

Und was ich provokant mit dem Willy Busch meinte, ist, dass die meisten echte Biotoüe als ungepflegte, "das schöne Landschaftsbild störende Schandflecken" empfinden, da sie nur eine massiv von Menschen primär an landwirtschaftliche Gegegbenheiten veränderte und verbogene Umwelt als "Natur" begreifen (wollen).
Ich bin mal so böse und behaupte: Der größte Umweltschädling in Deutschland ist der Bauer (wenn man Umwelt/Natur als unberührte Biotope versteht).

Als Beispiele nehme mal den Alpenraum. Dieses Sinnbild heiligster, schützenswertester Natur ist ein seit dem Frühmittelalter besiedelter und danach rel. schnell auf landwirtschatliche Nutzung komplett umgestalteter Raum, der so viel mit der dort eigentlich vorherreschenden Gegebenheiten zu tun hat, wie die Gärten von Versailles mit dem Amazonasdschungel. Natürlich belassen sähen die Alpen so aus, wie unberührte Täler der kanadischen Rockys-also mit nadelholzlastigen Mischwald bis in die Täler meandrierender Flüsse ohne Almen etc.
Genauso ein Blödsinn ist das Freihalten der Matten im südl. Schwarzwald mit Hilfe der Bergwacht, Alpenverein etc. nach Beendigung der Viehwirtschaft. Das ist ökologische Puppenstube für Postkartentourismus aber kein Umweltschutz.

Wenn man also eine von menschenhand zerstörte Umwelt durch eine ihm nützlichere modifiziert, ist das für mich O.K. und nur ein Problem der Gewöhnung daran. Wäre mal gespannt, was wohl ein Neandertaler mit ökol. Bewusstein zum Berchtesgadener Land sagen würde. Ich denke, der würde ganz schön fluchen und wir finden's toll...

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