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News: Bundeskartellamt sagt nein

Gemeinsame TV-Plattform der Privatsender ist gescheitert

Michael Nickles / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer Online-TV gucken will, muss sich durch zig Medienportale zappen, die öffentlich rechtlichen und die privaten Sender haben jeweils eigene Webseiten, auf denen sie Teile ihres Programms abrufen lassen. Eine gemeinsame Plattform beziehungsweise Übersicht gibt es nicht.

Im vergangenen Jahr kündigten die beiden Privatsendergruppen Pro7/Sat1 und RTL an, ein gemeinsames Videoportal schaffen zu wollen. Und auch die öffentlich rechtlichen Sender waren eingeladen mitzumachen. Damit wären alle "wichtigen" deutschen Sender auf einer Webseite versammelt gewesen. Jetzt hat das Bundeskartellamt (wie zu erwarten war), das Ende des Projekts bewirkt, die Idee verboten.

Der simple Grund sind Wettbewerbs-Bedenken. Aktuell sind die beiden Privatsendergruppen generell die einzigen großen Konkurrenten beim Geschäft mit Werbung im normalen TV. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. Die RTL-Mediengruppe hat das Urteil in einer Pressemitteilung inzwischen kritisiert.

Um die Vermarktung der Werbung hätten sich bei Online-Zusammenschaltung die Sender weiterhin jeweils selbst gekümmert, es hätte keine gemeinsamen Werbungs-Vermarktungsaktivitäten gegeben. Die Mediengruppe RTL Deutschland erwägt jetzt, gerichtlich gegen die Entscheidung vorzugehen.

Michael Nickles meint: Dass sich die Konkurrenten RTL und Pro7/Sat1 online zusammenschließen wollten, wundert wenig. Längst drängeln sich ja auch Google und Apple mit eigenen Internet-TV-Plattformen in den Markt und drohen eine echte Konkurrenz für die Privaten zu werden.

Dass die öffentlich rechtlichen Sender ihre Inhalte nicht gemeinsam mit den privaten auf eine Seite packen, war ebenfalls selbsterklärend. Fraglich bleibt schließlich, was das ganze Projekt überhaupt soll. Es gibt ja längst Webseiten, die das Online-Programm von ARD/ZDF, Pro7Sat und RTL übersichtlich zusammenfassen und abrufbar machen (beispielsweise ganzefolgen.de).

Solche Portale funktionieren halt nicht ganz so bequem wie eine echte gemeinsame Plattform, dürfte den meisten Online-Guckern allerdings dicke ausreichen.

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