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Doppelfrequenzweiche sinnvoll ?

nettineu / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Habe ältere Metz Lautsprecher 4603 in Bertrieb genommen. Intern 3 Wege 12dB Weiche mit Philips AD-Lautsprechern bestückt. Nach DIN 45 500
Nennbelastbarkeit 80W
Grenzbelastbarkeit 120 W
Frequenzbereich 48Hz...22000Hz

Die Lautsprecher haben gegenüber meinen ebenso alten T+A Transmissionlinebox TMR 160 (80erJahre) im Bereich Mitten und Höhen eine unglaubliche Transparenz und Klarheit. z.B. Streichinstrumente werden bei gleicher Musikquelle viel klarer und ortbar abgebildet, trotz des stolzen Alters von über 30 Jahren. Bei den Bässen kann man aufgrund der Abmaße der Metz-Lautsprecher nicht viel erwarten, sicherlich auch, weil die Übergabefrequenz von Bass zu Mitteltöner sehr hoch erscheint. weitere technische Daten konnte ich im WWW nicht finden. Ebenfalls sehr exotisch ist das Gehäuse aus besonders resonanzarmen Vollkunststoff in wunderhübschen Softline-Design.

Um die Boxen aus dem Jahr 1978 (steht drin) mehr Baßvolumen zu verschaffen, so habe ich einen auch alten Visaton Subwoofer, bestückt mit GF 200 2 x 4 OHM und zwei 12db Subwooferweichen Übergabefrequenz 120 Hz verbunden. Die Metz erhalten nun keine stromlastigen Bässe mehr unterhalb ca. 120Hz.

Mich haut es aus den Socken, diese Kombination klingt mit 30 Jahre alten Lautsprechern so saugut, das ich meine gliebten T+A fast entsorgen möchte. Hätte ich nicht gedacht, das so ein altes, exotisches Consumerzeug soviel Klang bringt. Nicht vergleichbar mit heutigen Kaufhausbrüllspeakern.

Nun die Frage: Was passiert eigentlich, wenn ich zuerst eine Subwooferweiche ansteuere und die oberen Frequenzbereiche den Metz liefere. Habe somit eine Doppelfreqenzweiche. Stimmen theoretisch die Übergabefrequenzen noch? Oder muß man es einfach als doppeltes LC-Glied sehen, wie früher 18dB-Weichen oder wie bei Mehrfrequenzweichen z.B.aufwendige 6 Wege bei Technics? Die Impedanz alle Systemkomponenten ist 4 Ohm.

Obertheoretiker bin ich nicht, aber für verständliche Erklärungen und Tips freue ich mich.


gelöscht_211427 nettineu „Doppelfrequenzweiche sinnvoll ?“
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Hallo Nettineu,

die Weiche in den Metz-Boxen lässt sich von der Subwooferweiche schon mal nicht beeinflussen, die "sieht" nämlich nur "ihre" Lautsprecher. Und der Verstärker sieht "direkt" den Woofer, "indirekt" über die 220µF die Metz-Bowen und 4Ohm sollten ihn wohl nicht stressen. Die Übernahmefrequenz der Subwooferweiche wird naturgemäß stark durch die an ihr "hängende" Last bestimmt. Andererseits sind 7,5mH und 220µF schon eine ziemliche Hausnummer, so dass die Übernahme schon in einem unkritischen Bereich liegen wird, ich schätze mal so 150 bis 200 Hz. Die Impedanz der Metzens ist nicht konstant 4 Ohm, sie schwankt frequenzabhängig, bedingt durch die verbaute Weiche, die Lautsprecherspulen und diverse andere "Unwägbarkeiten".
Ich halte es so: Erlaubt ist, was einem wohltut und gefällt. Wenn dir der Sound gefällt, lass es so. Hör dich durch deine Lieblingsmusik, und wenn du jetzt Sachen hörst, die vorher nicht da waren, ist das doch ok. Änderungen kannst du vielleicht noch an der Aufstellung vornehmen oder an der Polung des Subwoofers.
Das nur in Kürze, ein tieferer Einstieg in dieses Thema würde wohl den Thread sprengen. Da gibt es genügend Fachliteratur auf dem Markt.


Fröhliche und überhaupt...

Frank