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Meine Ameisenkönigin ist gestorben -

jueki / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

- oder doch noch nicht? Lieber vorsichtig sein mit diesen Behauptungen...

Ich habe es nie aufgegeben, nach meiner Cyberformica zu suchen, die mich ab und an aufsucht. Die, die schon längere Zeit hier bei Nickles sind wissen, das ich seit Jahren einen anscheinend nie enden wollenden Kampf gegen diese Erscheinung führe. Für die anderen - hier:
Ameisenkönigin mit Laurineffekt
nachzulesen.
Nun glaube ich fast - ich habe es.
Zumindest kann ich eine Art Korrelation herstellen.
Etwas, was ich nie vermutet hätte - die Schreibtischlampe.
Ich kann es ehrlich nicht mehr genau sagen, wie ich darauf aufmerksam wurde - vielleicht, weil ich sowieso alles Technische in meiner Umgebung mit Mißtrauen betrachtete.
Da war irgend ein automatischer Switch im Hirn aktiv, der überall getriggert wurde, wenn auch nur ein entfernter Zusammenhang zu meiner Cyberformica hergestellt werden konnte - denn eine zielgerichtete Suche hatte ich schon lange aufgegeben.
Vielleicht war es ein winziges, bewußt nicht wahrnehmbares Flackern - ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall untersuchte ich das Teil - es hat mir in den Jahren nie Kummer bereitet, also hab ich mich auch nicht um deren technische Einzelheiten gekümmert.
Nun stellte ich fest - die Halogenlampe war keine 230V- Lampe, wie vermutet - sondern eine für 12V.
Nanu? Wo ist der Trafo?
Unterm Tisch nachgeschaut - den Stecker hatte ich sicher das letzte Mal beim Vorrichten abgezogen.
Das da ein Netzteil - ja, ein Schaltnetzteil drinnen ist, habe ich nie vermutet:

http://www.juekirs.de/Dateien/osz-04.jpg

Auf jeden Fall oszillografierte ich mal die Spannung. Diese Hüllkurve kam zum Vorschein:

http://www.juekirs.de/Dateien/osz-01.jpg

50 Hz, 13Vss - ganz normal.
Aber diese Kurve war von einer wesentlich hochfrequenteren überlagert:

http://www.juekirs.de/Dateien/osz-02.jpg

- 12,5Mhz, Amplitude 13Vss

Irgendwie erwischte ich, nahm ich mal einen einen eigenartigen "Blitz" in dem Kurvenverlauf wahr - die Frequenz schien sich (geschätzt) zu verzehnfachen, die Amplitude stieg auf -wiederum geschätzt- 300Vss an.
Extrem kurz, ein Burst von vielleicht 2mS - ich konnte das nur etwas sichtbar (meßbar wäre beschönigt) machen, indem ich das Signal fremd triggerte, Helligkeit auf maximal.
Hab das lange, wochenlang nebenher laufen lassen. Der burst erschien mal einmal, mal 5 mal am Tage, dann wieder tagelang nichts - immer hatte ich das Oszibild im Augenwinkel, sah fast jedes Aufblitzen.
Hab bedauert, keinen Speicheroszi zu besitzen, habe mehrfach versucht, das zu fotografieren - ergebnislos..
Und manchmal - genauer, 4x in den Wochen, wo ich das beobachtete, trat der beschriebene Effekt zu genau der gleichen Zeit ein. Kursor rennt usw.

Was zum Teufel könnte die Ursache für diese "Bursts" sein?

Ich nahm nun die Kabelei und alles, was dazu gehört, genau unter die Lupe.
Wörtlich zu nehmen - mit einer Mikroskopkamera.
Und fand tatsächlich etwas!
Immer dann, wenn auf dem Oszi ein Burst erschien, war an der mit Pfeil markierten Stelle - dort, wo der Kontaktstift mir dem Flachdraht verbunden (verpresst, verschweißt) ist, konnte ich einen winzigen Funken erkennen:

http://www.juekirs.de/Dateien/osz-03.jpg

Und manchmal löste ein solcher Burst die so lange gesuchte Störung aus...
Nachdem ich mir eine kleine Vorrichtung zusammenbastelte, mit der ich die Lampe (die ja ziemlich heiß wird) fixieren konnte, konnte ich den saublöden Effekt erzeugen, indem ich gewaltsam an diesem Stift herumbog...

Ich glaube nun (wissen tu ich es natürlich noch immer nicht das ich die Ursache für dieses eigenartige Übel ermittelt habe.

Ich habe das aufgeschrieben, weil Ihr alle damals so regen Anteil an diesen meinen Problem genommen habt.
Zur Unterhaltung sozusagen und vielleicht auch als Ermunterung, niemals aufzugeben.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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weka1 jueki „ Vermutlich ein zu hoher Übergangswiderstand an der Preßstelle. Eigens für...“
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Die Spannungsspitze könnte man auch so erklären:
Das Schaltnetzteil hat, unabhängig von seiner Schalungsart, funktionsbedingt eine Induktivität, die durch den Laststrom bedingt, ein Magnetfeld aufbaut.
Bricht der Stromfluss durch die Unterbrechung zusammen, dann folglich auch das Magnetfeld.
Es wird ein Hochspannungsimpuls induziert.
Diesen Effekt nutzt man bei der Hochspannungsgewinnung, zB. Zündanlagen, Röhrenfernsehern usw..
Selbst Gasentladungslampen wie Leuchtstoffröhren u.a. werden so gezündet.
War nur so meine Meinung von der Entstehung des Impulses.

Gruß weka

Auch mein Rechner kommt aus China !
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