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Backe, backe Grafikkarte...

Karl34 / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute!

Tja, ich besitze seit ca. 5 Jahren eine NVIDIA GeForce 8800GTS (320MB). Sie ist meine einzige "große" Grafikkarte mit guter Leistung - habe noch zig Pentium II + III mit wesentlich schwächeren Teilen, aber eben für meinen Lieblings PC (DP35DP) diese oben beschriebene.

Vor einem halben Jahr (eines schönen Sommerabends) ist das Teil einfach verreckt. - Was war passiert? - Plötzlich - während dem Fernsehen via USB-Stick (TerraTec Cinergy Hybrid XE) war das Bild eingefroren und drei etwa 2cm dicke rotschattierte vertikale Streifen zierten meinen Bildschirm.

Danach ließ sich der PC nicht mehr hochfahren (WIN XP Prof, SP3), lediglich im Sicherheitsmodus konnte ich noch arbeiten, aber das auch nur mit den lästigen roten Längsbalken.

Da habe ich die Graka in Gedanken schon zu Grabe getragen. - Ich war aber knapp bei Kasse und sah mich im Netz nach Leidensgenossen um, und da bin auf dieses interessante Video aufmerksam geworden:

http://www.youtube.com/watch?v=0yWa4u93Rvg

Langer Rede kurzer Sinn: Ich habs gewagt und siehe da: - Bis gestern - 20.12.2010 - hat das Teil ohne Beschwerden funktioniert (Habe ihm später noch folgendes gegönnt: http://static.computeruniverse.net/media/images/400/90303385B1412800194542A5A2384BEB.jpg)

Mit der Kühlung von Scythe Musashi war die Temperaturhöchstgrenze von ursprünglich 70 Grad Celsius auf 50 Grad (FurMark) runter.

Jetzt habe ich das Teil erneut gebacken: Funktioniert !!!!!

Ich habe mir jetzt darüber Gedanken gemacht, ob die Theorie mit den Fissuren richtig ist (Lötstellen), oder ob es hier nicht um eine Löschung des 320MB Speichers infolge massiver Hitzeeinwirkung kommt?? (z.B.: Neuorientierung der Weiss´schen Bezirke)

Mich würde Eure Meinung zu diesem Thema interessieren - und -, ob jemand auch schon Erfahrungen mit gebackenen Grakas hat.

Weihnachtsmotto: Zuerst Graka backen, dann erst die Plätzchen... ;-).

Jetzt aber schnell zurück zu Fallout New Vegas !!

Schönen Abend noch und Grüße aus Wien,

Karl.

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=0yWa4u93Rvg
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Yan_B Horzt „hi, wie im echten leben, alles eine kontaktfrage. Das mit dem reflowen von...“
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Die meisten in herkömmlichen Computerbauteilen verwendeten Lote haben Arbeitstemperaturen um die 180 - 190°C

Da die Temperatureinstellung bei normalen Küchengeräten nur "Pi mal Daumen" funktioniert, kann muss man die Temperatur etwas höher stellen, um sicher zu gehen, dass die Arbeitstemperatur erreicht wird.
200°C sind sicher ein guter ansatz, kann aber (ke nach Lot und Herd" auch noch zu wenig sein. Zuviel ist natürlich auch nicht gut, also nicht einfach 250°C einstellen!
Mit einer Rework-Station hat man da einfach bessere Kontrolle über die Temperaturen. Allerdings muss man auch hier auffpassen, die angegebene Temperatur auf dem Display ist die Temperatur des Heaters, nicht die unter dem Chip! Besonders bei größeren bga-Chips sollte man daher immer einen oder zwei zusätzliche Temperaturfühler benutzen!

Aber auch wenn das Lot weich wird, wird ein guter und dauerhafter Kontakt oft durch die Oberflächenkorrosion vom Lot verhindert, weshalb ich den Einsatz von Flussmittel wärmstens empfehlen kann.
Unter BGA-Chips natürlich nur "no-clean" Flussmittel verwenden (hierzulande schwer zu finden), denn das normale würde euch auf dauer unter dem Chip alles anfressen.

Gruß,
Yan

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