Hallo zusammen!
2010 war eigentlich kein schlechtes Jahr für uns Internet-Nutzer: Die Vorratsdatenspeicherung scheiterte im März vor dem Bundesverfassungsgericht, von Zensursulas albernen Stopp-Schildchen ist bis heute nichts zu sehen, und nun droht auch noch die Novelle des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages zu scheitern.
Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass dadurch bei den Befürwortern eines zwangskastrierten, zu Tode reglementierten Internets eine Art Trotzreaktion hervorgerufen wird - es wird nach neuen Daumenschrauben verlangt, genauer gesagt: nach Neuauflagen schon bekannter Zwangsmaßnahmen, sozusagen alter Wein in neuen Schläuchen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Rufe-nach-Vorratsdatenspeicherung-und-schaerferer-Netzueberwachung-1156741.html
Noch bin ich optimistisch, dass sich das alles eines Tages in Wohlgefallen auflöst - dann nämlich, wenn die heutige Generation von Politikern und Richtern, namentlich den älteren, in Pension geht und eine neue Generation nachrückt, die die Netzkultur sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hat. Bis dieser Wechsel perfekt ist, werden natürlich noch einige Jahre ins Land ziehen. Aber es wird der Tag kommen, wo uns diese verknöcherten Alt-Konservativen nicht mehr auf der Nase herumtanzen werden, sowohl bei den Gerichten als auch in der Politik. Ich freu mich heute schon drauf.
Um so tiefer kann ich den Hut ziehen vor all denjenigen, die sich noch im Rentenalter oder kurz davor für die Materie Computer und Internet interessieren, sich einarbeiten und dabei zu wesentlich differenzierteren Urteilen gelangen als die Fraktion der Verbieter und Daumenschraubenanleger.
CU
Olaf