Im April wurde von vier Studenten in den USA das Open Source Projekt Diaspora gestartet, das inzwischen als eine der aussichtsreichsten Alternativen zu Facebook gilt. Diaspora ist im Gegensatz zu Facebook nicht zentralisiert, von einem Unternehmen abhängig.
Jeder der mag, kann einen Diaspora-Server betreiben und sich mit dem Diaspora-Netzwerk verschalten. Wie im August angekündigt, ging der Source Code am 15. September an interessierte Entwickler raus (siehe Beginnt am 15. September das Ende von Facebook?). Jetzt hat das Projekt laut Blog einen weiteren Meilenstein erreicht.
Seit Gestern werden die ersten Einladungen zur Teilnahme am Test der Alpha-Version verschickt. Die ersten gingen an alle, die Diaspora über die Finanzierungsplattform Kickstarter unterstützt haben, weitere Einladungen sollen jetzt wöchentlich folgen. Die Entwickler wollen das Netz erstmal nur in kleinen Schritten wachsen lassen um eventuelle Leistungsprobleme beheben zu können.
Funktionell soll Diaspora bereits alle üblichen Dinge sozialer Netzwerke können, es wird dabei hoher Wert auf die Privatsphäre gelegt. Jeder soll klar definieren können, wer seine Daten und Mitteilungen erhält und vom er welche haben will.
Interessierte können natürlich schon mal testweise einen eigenen Diaspora-Server aufsetzen. Das wird hier erklärt: The Official Diaspora Wiki.
Michael Nickles meint: Facebook schlachtet die Daten seiner Nutzer hemmungslos aus und der Ruf nach einer Alternative ist nicht überhörbar. Respekt vor den Diaspora-Machern: sie haben es tatsächlich geschafft, in gerade mal 5 Monaten von Null zu einem "einsatzbereiten" Produkt zu gelangen.
Ein dezentrales soziales Netzwerk ist gewiss eine gute Idee. Die Frage ist aber, ob sie funktionieren wird. Was passiert, wenn sich Leute auf einem Server zusammenfinden und der irgendwann schlagartig dicht gemacht wird?
Und soziale Netzwerke wachsen bekanntlich schnell, es braucht entsprechend genug Rechenleistung die bezahlt werden muss. Aber wo soll die Kohle herkommen?