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News: Ohrfeige für Lehrer

Deutsches Schulsystem verschläft die Zukunft

Michael Nickles / 58 Antworten / Flachansicht Nickles

Im normalen Leben und im Arbeitsalltag sind PCs schon seit geraumer Zeit nicht mehr wegzudenken. Das deutsche Schulsystem scheint die Bedeutung allerdings noch längst nicht erkannt zu haben. Der Bitkom hat jetzt das Ergebnis einer erschreckenden Studie veröffentlicht, für die 500 Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 19 Jahren befragt wurden.

Demnach werden bei 43 Prozent der Schüler PCs im Unterricht selten oder nie genutzt. Nur bei 15 Prozent der Schüler kommen PCs täglich in der Schule zum Einsatz. Der Bitkom kritisiert, dass Internet und PCs in Schulen zwar sehr wohl vorhanden sind, die Schulen sich aber immer weiter von der Lebenswirklichkeit der Schüler entfernen.

Privat besitzen heute 95 Prozent aller Jugendlichen ein Handy und 99 Prozent nutzen das Internet. Und 75 Prozent erledigen ihre Hausaufgaben regelmäßig am PC. 84 Prozent der befragten Schüler teilten mit, dass sie einen verstärkten Einsatz elektronischer Medien um Unterricht begrüßen würden. 92 Prozent versprechen sich dadurch interessantere Schulstunden und 79 Prozent gehen davon aus, dass das zu besserem Verständnissen der Lehrinhalte führt.

Den Lehrern erteilt die Studie eine glatte Ohrfeige. Zwei Drittel der Befragten fordern, dass die Lehrkräfte besser für den Einsatz neuer Medien geschult werden sollten und 44 Prozent kritisierten, dass viele Lehrer wohl einfach keine Lust hätten, Computer und Internet im Unterricht einzusetzen.

Kritisiert wird allerdings nicht nur der mangelhafte PC-Einsatz im Unterricht, sondern auch die Vermittlung von Computerwissen allgemein. Bislang nehmen nur 59 Prozent der Schüler am Informatikunterricht teil.

Der Bitkom fordert deshalb, dass der Informatikunterricht bereits in frühen Schuljahrgängen als Pflichtfach eingeführt wird - von der fünften bis zur zehnten Klasse.

Michael Nickles meint: Ich war ja auf dem Herman Staudinger Gymnasium in Erlenbach. Damals hat es sich "naturwissenschaftliches Gymnasium" genannt, heute nennt es sich unter anderem "naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium" - es ist also "Technologie" hinzugekommen.

Am aktuellen Fächerangebot scheint sich seit damals allerdings nichts getan zu haben (es ist lediglich "Spanisch" als neue Sprache hinzugekommen. "Informatik" wird erschreckenderweise nicht mal bei den Wahlfächern und Arbeitsgruppen angeboten.

Naja - vielleicht ist die Homepage der Schule ja nicht aktuell. Eine Einführung von Informatik als Pflichtfach befürworte ich selbstverständlich ohne Wenn und Aber.

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morning

@schuerhaken und dalai.

Genau, früher war Informatik etwas ganz abgehobenes, so wie in der Definition beschrieben.
Und ein Informatiker war "ganz oben" wie ein Physiker oder Mathematiker.
Der Begriff nur mit Studium üblich.
Aber weitgehend in Richtung Mathematik.
Bei Physikern und Mathematikern ist es auch heute noch üblich sich nur mit Studium so nennen zu dürfen.

In englischprachigen Regionen, die reinen Physiker wohl auch als Mathematiker. Da ist die Trennung nicht so eng.


Informatiker ist aber schon so eine Art Modebegriff für alles Mögliche geworden.
Sogar bei Hardware und Anwendungen die einen echten Informatiker nicht interessieren.
Ein Fachinformatiker stellt Server für Firmen zusammen und auf, sogar die Gehäuse glaube ich.

Soo schlimm ist die Erweiterung des Begriffes aber nicht.
Nur sollte man es nicht übertreiben und alles Informatik nennen was nur entfernt mit Computern zu tun hat.Ganz besonders gewöhnliche MS Anwendungen.

Das Handwerk hat es ja noch schlimmer erwischt mit abträglichen bis sinnfreien Bezeichnungen wie - Industriemechaniker.

Fur die Schulen sind solche Namensgebungen unwichtig.
Da kommt es darauf an Grundwerte zu vermitteln und Inhalte wie schon angesprochen wurde.
Ganz schwierig scheint dies mit Mathematik zu sein..
Es ist heute in weiten Schichten noch üblich Rechnen mit Mathematik zu verwechseln.

Irgendwo las ich,
mit bescheidenen Kenntnissen in Mathe läßt sich sogar in gehobenen Kreisen angeben. Als sei es ein Zeichen für eine erhöhte Begabung in Kultur oder so.
Niemand könnte aber mit Schwächen in Orthographie angeben.
Dann ist man unten durch.
Gilt zumindest als ungebildet.







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