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News: Trojaner eingeschleust

Webcam-Spanner geschnappt

Michael Nickles / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Wenn welche die Webcam-Linse ihres "Notebooks" mit einem Aufkleber zukleben, dann ernten sie oft den Spott "paranoide" zu sein. Der Fall eines 44jährigen "Webcam-Spanners", der geschnappt und jetzt von der Aachener Staatsanwaltschaft angeklagt wurde beweist, dass Angst vor "Webcams" durchaus begründet ist.

Über 100 Webcams von Kindern und Jugendlichen soll der Mann heimlich angezapft haben und dabei geschätzt drei Millionen Fotos geknipst haben. Und das im Zeitraum von gerade mal Ende 2009 bis April 2010. Die Masche war simpel.

Der Spanner ergaunerte sich ICQ-Zugangsdaten von Jugendlichen und schickte deren Kontakten Mails mit einer manipulierten Software. Die installierte dann einen Trojaner in den System, durch den sich die Webcam ferngesteuert anzapfen ließ. Der Prozess wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Michael Nickles meint: Leider gibt es in Betriebssystemen keine Warnfunktion die alarmiert, wenn eine Webcam aktiviert wird. Und eine Webcam hat auch nicht unbedingt eine "Leuchte" die anzeigt, dass sie aktiviert ist.

Hinzu kommt, dass sich so eine Webcam-Fernbedienungs-Software sehr simpel programmieren lässt. Auch kostenlose Entwicklungsumgebungen wie Visual Basic Express ermöglichen so was mit ein paar Zeilen billigem Code.

Beispielprogramme dafür gibt es zahlreiche. Dazu braucht es dann nur eine billige Routine, die geknipste Bilder per Internet an einen Server schickt. Bei diesem Punkt scheint der Webcam-Spanner wohl recht ungeschickt angestellt zu haben: der Datenweg konnte zu ihm zurückverfolgt werden, da er offensichtlich keinen "Server im Ausland" verwendet hat, was seine Identifizierung gewiss erschwert hätte.

Final bleibt: die einzige Chance, sich wirksam vor Webcam-Spannern zu schützten besteht ausnahmslos darin, die Linse zuzukleben - oder die Webcam abzustecken.

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Mike9 Michael Nickles „Webcam-Spanner geschnappt“
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Final bleibt: die einzige Chance, sich wirksam vor Webcam-Spannern zu schützten besteht ausnahmslos darin, die Linse zuzukleben - oder die Webcam abzustecken. So ein Quatsch.
Das Verhalten des Spanners wird dadurch zwar nicht weniger verwerflich, aber er hat eben die Ahnungslosigkeit seiner Opfer ausgenutzt. Das tatsächliche Problem besteht doch in der manipulierten Software. Die installierte dann einen Trojaner in den System, durch den sich die Webcam ferngesteuert anzapfen ließ.
Besagte Software muss ja (von jemandem) gestartet worden sein, oder wurde automatisch ausgeführt, weil das System (fahrlässigerweise) so konfiguriert wurde. Das Problem saß auch hier vor dem Rechner.
Das ist aber auch nur eine logische Folge von ... http://www.nickles.de/c/n/deutsches-schulsystem-verschlaeft-die-zukunft-8785.htm - die Kids wissen es einfach nicht, weil es ihnen keiner sagt.

MfG
Mike
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