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News: Neuer Datenschutzskandal

Facebook verwurstet auch Nicht-Mitglieder

Michael Nickles / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Dass Facebook häufig wegen mangelhaftem Datenschutz kritisiert wird, schreckt viele nicht ab. Das "soziale" Netzwerk hat weltweit inzwischen geschätzt über 500 Millionen Mitglieder, in Deutschland sollen es bereits 10 Millionen sein.

Jetzt hat Facebook einen neuen Datenschutzskandal am Hals. Und zwar die Tatsache, dass auch Nicht-Mitglieder bei Facebook verwurstet werden. Das von der FAZ enthüllte Problem entsteht dadurch, dass Email-Adressen beim Eröffnen eines Kontos von Facebook nicht überprüft werden.

Man eröffnet also einfach ein Konto und gibt die Email-Adresse einer Person ein, die ausspioniert werden soll. Facebook liefert dann unverzüglich bis zu 20 Leute, mit denen die Person in Kontakt steht - und natürlich auch gleich die Profilbilder dieser Leute. Zwar sendet Facebook bei Einrichten eines Kontos eine Mail an die angegebene Mailadresse in der um Bestätigung der Anmeldung gebeten wird, Sekunden später kommt laut FAZ allerdings bereits automatisch eine zweite Mail rein, die mitteilt, dass das Konto erstellt wurde.

Ausspionierte Personen kriegen das also mit, sobald sie ihren Posteingang checken - aber dann ist es bereits zu spät.

Dieser Irrsinn entsteht natürlich durch die Tatsache, dass viele Facebook-Mitglieder schlichtweg so blöd sind und es zulassen, dass Facebook ihre E-Mail-Konten nach Adressen abgrasen lassen, dabei auch bedenkenlos ihr Passwort mitteilen.

Facebook sammelt dann sämtliche Kontakte und kann dadurch "errechnen", wer mit welchen Leuten in Kontakt steht und wo eventuell Freundschaften bestehen. Bizarrerweise haben Nichtmitglieder zumindest die Chance, ihre Email-Adresse aus der Facebook-Datenbank löschen zu lassen.

Das geht auf dieser Facebook-Seite: Von Datenbank entfernen.. Dieser Link ist laut Bericht der FAZ "weit hinten" in Facebooks Datenschutzrichtlinien versteckt.

Außerdem weist die FAZ darauf hin, dass das Löschen funktioniert. Aber: nur so lange, bis der nächste "Trottel" Facebook seine Email-Kontakte abgrasen lässt und man dadurch wieder in die Datenbank wandert.

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Olaf19 Voyager532 „ Danke, das ist genau das was ich meine. Je mehr Menschen mit den Daten anderer...“
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Ja, das ist leider wahr:

Davon auszugehen, dass alle Freunde, Bekannte Kollegen, etc. mit den
Daten so restriktiv umgehen wie man es vielleicht selbst tut, ist sehr naiv.

Hierzu ein ganz simples Beispiel: Jemand schickt lustige Bilder / Witze / Videos herum, und jeder Empfänger kann sehen, wer sonst noch alles den Unsinn bekommt. Dass nicht jeder Lust hat, sich in Outlook & Co. umständlich eine Verteilerliste zu basteln, ist verständlich, aber wenigstens BCC könnte man in solchen Fällen benutzen. Tun aber die wenigsten.

Ganz toll waren eine zeitlang auch immer diese Kettenbriefe. Da wurde man erst mit wohltuenden Lebens(binsen)weisheiten von Konfuzius bis Dalai Lama eingelullt, und am Schluss hieß es: Leite diese Mail an mindestens 2^147 Personen deines Bekanntenkreises weiter, und deine Wünsche werden in Erfüllung gehen. Leite sie nicht oder an zu wenige weiter, und deine Katze kriegt die Krätze...

Zum Glück ist dieser Schmonsens inzwischen aus der Mode gekommen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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