Linux 14.995 Themen, 106.523 Beiträge

News: Broadcom gibt Treiber frei

Bald weniger Zicken bei Linux und WLAN

Michael Nickles / 99 Antworten / Flachansicht Nickles

Obgleich die vollautomatische Hardware-Erkennung bei Linux inzwischen fantastisch funktioniert, gibt es immer noch Spezialfälle, bei denen Rumgefrickel angesagt ist, oder es im schlimmsten Fall gar keine brauchbare Lösung gibt.

Zu derlei heiklen Dingen zählen beispielsweise WLAN-Adapter. Probleme machen vor allem solche Adapter, die mit Chipsätzen des Herstellers Broadcom bestückt sind. So weit bekannt (siehe Bericht auf pro-linux.de) hat Broadcom bis Ende 2008 sich geweigert, WLAN-Treiber für Linux bereitzustellen und auch keine Dokumentation veröffentlicht.

Entsprechend blieb als Workaround nur Rumfrickeln mit dem NDIS-Wrapper (unter anderem im Nickles Linux Report ausführlich beschrieben) um WLAN-Adapter mit Broadcom-Chipsätzen nutzen zu können.

Gegen Ende 2008 stellte Broadcom schließlich wenigsten binäre Treiber für Linux bereit, also keine quelloffenen. Selbsterklärend waren die Linux-Entwickler über die Sturheit von Broadcom empört und entsprechend wurde im Fall von Linux vor Broadcom-WLAN-Zeugs gewarnt.

Diese Warnung war natürlich recht unbrauchbar, weil Broadcom-WLAN-Chips weit verbreitet sind und sich der Onboard-WLAN-Chipsatz eines Mainboards nicht mal so eben austauschen lässt. Jetzt gibt es über Broadcom endlich Erfreuliches zu berichten.

Der Entwickler hat der Linux-Gemeinde den Quellcode eines Treibers übergeben, der die weit verbreiteten Broadcom-WLAN-Chipsätze BCM4313, BCM43224 und BCM43225 ansteuert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der unter GPL2-Lizenz freigegebene Treiber in einen der kommenden Linux-Kernels integriert werden.

Der zuverlässigen automatischen Erkennung von WLAN-Adaptern bei Linux wird das gehörig Auftrieb verpassen.

Michael Nickles meint: Super Sache. Gerade WLAN-Probleme sind unter Linux bislang eine elende Angelegenheit. Entweder es funzt einfach aus dem FF oder es geht erstmal nichts. Blöderweise wird bei einem USB-WLAN-Stick selten auf der Verpackung mitgeteilt, auf welchem Chipsatz er basiert.

Es ist also Glückssache ob es funzt oder nicht. Und im Fall eines nicht automatisch erkannten Mainboard-Onboard-WLAN-Chips ist es ärgerlich rumfrickeln zu müssen. Durch Broadcoms Entscheidung wird sich der Wow-Effekt, weil alles sofort funzt, für Linux-Neulinge enorm steigern.

bei Antwort benachrichtigen
Acader Maybe „Eigentlich fand ich lange Zeit, dass Windows und Linux miteinander zu...“
Optionen
Linux, grade Ubuntu, Kubuntu, Mint & Co. sind inzwischen wirklich gute Betriebssysteme, aber immer noch weit davon entfernt, eine wirkliche Alternative für den 0815-User zu sein

Zu dieser Aussage möchte ich einige Bemerkungen machen:

Ein 0815 User hat in der Regel zu 99,9 % auch kaum Ahnung von M$ Windows Betriebssystemen, was man u.A. tagtäglich in den Foren erlesen kann.
Daher ist es für einen 0815 User vollkommen egal ob er mit Windows oder Linux beginnt.
Gerade die junge Generation kommt mit Linux ausgezeichnet zurecht und warum eigentlich auch nicht; denn Linux ist auf keinen Fall schwerer als Windows sondern eben nur anders.
Und für Umsteiger sieht die Sache genau so aus, wenn die Bereitschaft da ist ein wenig zu lernen und vor allem dabei das Windows-Denken abzulegen.
Bereits im Vorfeld kann man vielen Ungereimtheiten unter Linux schon aus dem Wege gehen, indem man sich vorher erst einmal richtig mit der Hardware beschäftigt und auch schaut, ob diese zu Linux passt.
Solange die Hardwareproduzenten nicht richtig mitspielen ist dieser Schritt einfach Pflicht.
Ansonsten sollte man bei Windows bleiben, wobei es aber eben dann wieder ganz andere Probleme geben kann und da steht der 0815 User erst recht auf verlorenen Posten.


MfG Acader



bei Antwort benachrichtigen