Dass urheberrechtlich geschützte Filme und Musik illegal im Internet transportiert werden, ist nichts Neues. Eine recht neue Sache ist allerdings das direkte Verteilen von Livevideo-Streams.
Damit hat jetzt auch RTL nach Start der fünften Big Brother Staffel zu kämpfen. Wer das Treiben im "Haus" rund um die Uhr beobachten will, braucht dafür ein Sky-Abonnement. Alternativ kann übers Internet kostenpflichtig über Clipfish mitgeguckt werden. Das kostet 20 Euro pro Monat, die komplette Big Brother 5 Staffel gibt es für 100 Euro.
Die neue Masche der Schwarzgucker: kostenlose Live-Streaming-Dienste im Internet, wie beispielsweise Ustream. Dort kann sich jeder einfach kostenlos anmelden und dann ein eigenes "Videosignal" einspeisen. Das kann eine Webcam sein, oder ein Videoeingang am PC, an dem irgendein Empfangsgerät hängt. Natürlich lassen sich auch Videofenster direkt vom PC-Desktop abgreifen und senden. Solche persönlichen Livestreams sind schon lange machbar (siehe Projekt: Fahr zur Hölle Liebling).
Das Problem dabei ist allerdings die Bandbreite: die reicht bei den meisten Internet-Anschlüssen bestenfalls aus um einen Stream an 1-2 Leute gleichzeitig senden zu können. Im Fall von Livestream-Diensten fällt das Bandbreiten-Problem flach. Ein Sender braucht nur genug Upload-Geschwindigkeit um zum Livestream-Dienst übertragen zu können. Der bietet dann genug Bandbreite, damit theoretisch beliebig viele die Sendung mitgucken können.
Die neue Schwarzguck-Masche dürfte den TV-Sendern zunehmend Kopfzerbrechen bereiten. Denn im Gegensatz zu "Nicht-Live-Diensten" wie Youtube, werden Sendungen nicht als "Datei" archiviert, die gesendeten Inhalte können kaum zensiert werden.
Schwer kontrollierbar ist die Sache auch deshalb, weil sendende Teilnehmer ihre Streams mit einem Passwort schützen können. Dann können nur "Bekannte" mitgucken, die dazu eingeladen sind.