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News: Rohrkrepierer?

Neuer "C64" von Asus kostet 549 Euro

Michael Nickles / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Alle Weile präsentieren Hersteller Produktideen über die viel geredet wird, aus denen aber niemals was wird. Meist, weil bereits im Vorfeld zu große Zweifel aufkommen, dass ein Produkt eine Chance hat. Eines dieser Dinger ist dass "EEE Keyboard" von Asus, das bereits vor einem Jahr als Prototyp vorgestellt wurde.

Asus hat dabei das alte Konzept der "Heimcomputer-Ära" aufgegriffen, einen kompletten PC direkt in eine Tastatur reingebaut. Bereits seit einiger Zeit wird das Gerät auf asus.com als "EeeKeyboard PC EK1542" mit dem Slogan "Verwandle jeden Bildschirm in einen PC" beworben:


Eine Besonderheit des Asus-"Brotkastens" ist das eingebaute Farb-Touchdisplay. (Foto Asus)

Seit Vorstellung des Prototyps wurde spekuliert, ob dieses Ding eine Marktchance hat. Und obwohl es bislang anscheinend wenig gibt, die auf dieses Ding scharf sind, scheint es jetzt tatsächlich zu kommen beziehungsweise diversen Berichten zufolge bereits auch in Deutschland angeboten werden (eine konkrete Bestellseite findet sich bislang nicht).

Schlucken dürften viele beim Preis: das Ding soll 549 Euro kosten. Aufregende Leistung wird dafür nicht geboten: schwache Intel "Netbook-CPU" Atom N270 mit 1,6 GHz, ein GByte Arbeitsspeicher und ein 16 GByte SSD-Laufwerk.

Eine Besonderheit ist bestenfalls die drahtlose HDMI-Videoschnittstelle. Das nötige HDMI-Empfangsmodul zum Anschluss an einen Bildschirm gehört zum Lieferumfang. Drahtlose HDMI-Videolösungen sind bislang noch recht teuer, was wohl auch den hohen Preis für den EeeKeyboard PC" erklärt.

Kurios in diesem Zusammenhang ist nach wie vor die Ankündigung des jetzigen Namensinhabers der Marke "Commodore", der Anfang des Monats einen neuen C64 angekündigt hat (siehe Commodore mit neuer modernisierter C64-Variante):


Commodore Invictus: so soll der neu aufgelegte "C64" aussehen (Foto Commodore)

Michael Nickles: Schlichtweg absurd. Bereits die extrem magere CPU (der Atom N270 ist nicht mal ein Dual-Kern Prozessor) macht klar, dass dieser "Rechner" bestenfalls als Internet-Surfstation zu gebrauchen ist.

Sorry - aber ich kann mir für dieses 549 Euro Dingsbums wirklich keinen sinnvollen Einsatzzweck vorstellen. Als "Wohnzimmer PC" ist er hinsichtlich HD-Videowiederhabe und mangels fetter Festplatte unbrauchbar. Und hinsichtlich Einsatzes unterwegs ist das integrierte Display (auch hinsichtlich seiner Position) einfach kirre.

Das Ding nur als "Surf-Terminal" verwenden? Da stell ich mir lieber einen billigen selbstgebauten PC wie den Nickles 99 Euro PC ins Wohnzimmer hinter den Fernseher und bediene ihn von der Couch aus per Funk-Tastatur/Maus.

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BastetFurry Michael Nickles „Hi Gama7, Ich bin selbst mit dem C64 aufgewachsen . Dennoch wundert es mich...“
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Vermutlich hat Atari einfach beim Marketing versagt.
Zumindest für die Videospielschiene kann ich was sagen:
- Es fehlte das Maskottchen (Mario, Sonic, ...)
- Es wurden viele Fehlentscheidungen gefällt: ET zu rushen, Pacman von jemanden schreiben zu lassen der das Spiel nicht einmal ansatzweise mochte. Mehr Cartridges produzieren zu lassen wie überhaupt Konsolen existieren. Die Fehlgeburt namens 5200er, ich verweise da mal auf das nette Video vom AVGN.
- Die Hardware, also der 2600er und der 7800er, ist miserabel zu Programmieren. Beim 2600er wars ja noch verständlich, der TIA sollte billig sein und die ganze Kiste erst recht, aber es kann ja nicht sein das man beim 7800er, welches ja eine Antwort auf NES und SMS sein sollte, immer noch dem Rasterstrahl hinterher jagen muss weil der Videochip sich nur eine(!) Bildschirmzeile merken kann. Der XL800 Homecomputer hatte zwar den selben Videochip, der hatte aber auch noch einen Unterstützungschip der das ganze ausm Arbeitsspeicher in den Videochip gefüttert hat.

Und was die Homecomputer angingen, der Cevi war deswegen so erfolgreich weil man dafür tonnenweise Software bekommen hat.
Und was die 16-Bitter angeht, der Amiga ist farbenfroher wie der ST und der Soundchip kann auch mehr, trotz fehlendem Midi-Port. Und oben drein ist AmigaOS um einiges stabiler wie AtariTOS.

Commodore ist übrigens am Schluss an eigener Überheblichkeit untergegangen.
Ich kann nicht 1992 einen Grafikchip (AGA) für einen hauptsächlich für Spiele genutzten Computer raus bringen der nicht einmal ansatzweise 3D-Fähigkeiten hat, der sich immer noch mit niedriger Farbauflösung rumprügelt (SVGA wurde 1989(!) eingeführt) und nicht mal VGA unterstützt, der 1200er wird nämlich entweder über RGB oder über FBAS genutzt. Nur mit Fremdhardware (Flickerfixer) kann man das Teil an einem VGA-Monitor betreiben.
Nur mal als Referenz, ein Jahr später, also 1993, kam auf dem SNES Starfox mit dem SuperFX Chip raus. Noch ein Jahr später wurde dann dem PC, dank 3Dfx, 3D mit der Brechstange beigebracht, ein Rechner der vom Konzept eigentlich nie als Spielerechner ausgelegt war.
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