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Rebuild Drucker-Toner ausprobiert...

Michael Nickles / 32 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich druck nicht wirklich viel aus, aber alle Weile braucht mein Samsung SCX-4200 Laserdrucker (mit dem ich übrigens sehr zufrieden bin) halt doch mal eine neue Tonerkartusche.

Leider kostet eine neue Original-Tonerkartusche fast so viel wie der Drucker selbst. Tintenmarkt.de bietet so eine Kartusche beispielsweise "knallhart kalkuliert" für "nur" 89,99 Euro an. Knapp einen Kilometer entfernt von mir gibt es einen Laden, der recycelte Toner-Kartuschen anbietet.

Die wollten für eine recycelte Tonekartusche 50 Euro haben. Ich motzte, dass mir der Preis im Hinblick auf Internet-Anbieter recht hoch erscheint. Die meinten, dass die meisten recycelten Kartuschen Müll sind und sie es richtig machen, wirklich perfekt recycelte anbieten.

Bei solchen Sachen Erfahrungswerte im Internet sammeln ist schwierig - die Meinungen und Empfehlungen gehen kreuz und quer. Ich hab deshalb mal knallhart nach der billigsten recycelten Kartusche für den Samsung SXC-4200 gesucht und wurde bei www.wintoneinternational.de fündig.

Der Händler aus Berlin wollte (will) für einen "rebuilt" SCX 4200 Toner gerade mal 22,50 Euro haben, zuzüglich akzeptable 4 Euro Versandkosten - also insgesamt 26,50 Euro. Ich hab das mal ausprobiert.

Die Kartusche kam eine handvoll Tage nach Bestellung ordentlich verpackt. Und war ein totaler Flopp. Mein Samsung SCX-4200 weigerte sich die Kassette zu futtern und spuckte eine Fehlermeldung aus, dass ich gefälligst einen Original-Toner verwenden soll.

Ich ging an dieser Stelle davon aus verarscht worden zu sein und rief bei Wintone International an. Statt einer Roboterstimme und danach endloser Warteschleife ging überraschend sofort ein echter Mensch ran. Ich teilte das Problem mit und der meinte nüchtern "scheint ein Chip-Problem" zu sein, wir schicken eine andere Kartusche.

Die kam ein paar Tage später nebst Rücksendeschein (also bezahltes Rücksendeporto) für die unbrauchbare Kartusche. Die neue Kartusche funzte auf Anhieb. Bei der Ausruckqualtität konnte ich keinerlei Unterschied zur Original-Samsung-Kartusche ausmachen.

Ob die Rebuild-Kartusche auch die versprochene Seitenzahl von 3.500 durchhält, weiß ich momentan noch nicht. Aber ich habe ein gutes Gefühl.

Kurzum: der Billigstanbieter war das Risiko anscheinend wert. Und die nächste Kartusche werde ich voraussichtlich wieder bei Wintone International bestellen.

Wohlgemerkt: Das hier soll keine Schleichwerbung für diesen Anbieter sein. Ich war mit dem Service und der Qualität schlichtweg zufrieden und bin froh, nicht 90 Euro für eine Original-Kartusche geblecht zu haben.

Ich möchte auch anmerken, dass ich die Kartusche nicht anonym sondern als "Michael Nickles" bestellt habe. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass das in diesem Fall irgendeine Rolle gespielt hat.

Ich mache kein Geheimnis draus, dass ich kein Drucker-Fachmann bin. Ich verwende meinen Samsung SW-Laserdrucker eigentlich nur für Briefe und zum Kopieren von Unterlagen. Auch war die Entscheidung für ein Samsung-Modell nur eine sehr spontane.

Ich musste vor 2 Jahren mal viele Unterlagen kopieren und der Kopierladen hier um die Ecke am Stadtrand von München hatte dichtgemacht. Drum bin ich 2 Kilometer zum nächsten Saturn-Markt gefahren und hab dort einfach den billigsten verfügbaren SW-Laserdrucker gekauft, der auch als simpler "Fotokopierer" taugt.

Kurzum: Wo kauft Ihr Eure "Kartuschen"? Rebuild oder original? Welche Erfahrungen habt Ihr so gemacht?

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Crusty_der_Clown Michael Nickles „Rebuild Drucker-Toner ausprobiert...“
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Sorry, wenn ich das so direkt anspreche, aber das ist eine Erfahrung für einen bestimmten Laserdrucker, die sich wahrlich nicht auf andere Modelle übertragen läßt.

Tonerpatronen für s/w-Geräte sollten in der Regel mehr oder weniger unkritisch sein, eine Reklamationsqoute über etwa 3 % würde ich schon als nicht mehr optimal bezeichnen.

Es gibt aber genauso auch Geräte bzw. Patronen, bei denen die Reklamationsqoute gigantisch ist, querbeet durch praktisch alle Hersteller. Beispielsweise für die HP LaserJet 4200 und 4300-Serie gibt es praktisch nur Schrott auf dem Markt, aktuell haben wir für dieses Modell eine Reklamationsqoute, die sich irgendwo zwischen 30 bis 50 % einpendelt.

Für Grafikdruck sind Recyclingpatronen oftmals ungeeignet, da oft die Graustufen dazwischen verlorengehen. Nun sind s/w-Laserdrucker sicher auch nicht die idealen Fotodrucker, so manche Excel-Tabelle etc. soll aber auch mit verschiedenen Grauabstufungen gedruckt wenden, wenn diese fehlen, ist das auch nicht gerade ideal.

Als Faustformel kann man sagen, je schneller der Drucker, desto minderwertiger die Recyclingpatronen. Langsame Druckwerke wie der HP LaserJet 5L und 6L und auf diesem Druckwerk basierende Faxgeräte wie Canon FAX L2xx oder 300, da dürfte vielleicht eine Quote von 1 % anfallen. Und je älter ein Drucker, desto besser die Qualität bei Reyclingtonern.

Und das nur für s/w-Drucker.

Zumindest für HP-Farbgeräte gibt es aber nur genau zwei Qualitätsstufen bei Recyclingpatronen. Beschissen und noch beschissener, mehr ist da nicht. Reklamationsqouten von 50 % sind da an der Tagesordnung, eigentlich kein Wunder, wenn auch Originalpatronen da schon oft Probleme bereiten.

Da wir bei uns im Unternehmen bestimmt zu 95 % nur kompatible Patronen (also Reyclingpatronen) bei Canon/HP (gleiche Druckwerke) und ca. 70 % bei Brother verkaufen, kann man mir sicher nicht nachsagen, daß ich etwas gegen solche Patronen hätte und Originalware bevorzugen würde. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen zu behaupten, daß eine kompatible Patrone für jeden Anwendungszweck oder für jedes Modell eine gute Entscheidung wäre.

Außerdem kommt hinzu, ob es sich um eine Refillpatrone handelt, oder um eine echte Rebuilt-Patrone mit praktisch allen Verschleißteilen in neuer Form. Eine Patrone, die vielleicht 3000 Seiten Kapazität hat wie der hier erwähnte Spielzeugdrucker, da mag eine Refillpatrone durchaus akzeptabel sein. Eine Patrone mit 10.000 Seiten oder mehr (es gibt auch Modelle mit 30.000 Seiten Tonerkapazität) wird als Refillpatrone sicher wenig Freude bereiten, da müssen schon alle Teile erneuert werden. Durch den Wettbewerbsdruck probieren die Anbieter aber auch, ob sie das eine oder andere Teil nicht vielleicht doch einsparen können oder ob der neue Anbieter aus China, der 30 % günstigere Teile anbietet, nicht vielleicht doch eine Alternative wäre. Das Ergebnis sieht man dann, wenn die sich die Reklamationsqouten dann auf einmal drastisch erhöhen. Kenne ich alles nur zu gut aus eigener langjähriger Erfahrung in der Branche.

Auf jeden Fall schlafen die Hersteller auch nicht. Wie viele Drucker gibt es, die zu 99 % mit dem Vorgängermodell identisch sind, aber eine neue Tonerpatrone bekommen haben, oftmals mit winzigsten Änderungen. Nicht aus technischen Gründen, sondern um den Recyclinganbietern das Leben schwer zu machen. Oder Drucker, die es einmal als günstige GDI-Version und einmal teurer mit PCL/Postscript gibt, dafür dann Tonerpatronen mit geringer Kapazität (teurer Seitenpreis) für beide Modelle oder alternativ mit hoher Kapazität (günstigerer Seitenpreis), der dann aber auch nur in den teureren Drucker passt.

Kurzum: Erfahrungen, die man mit einem Anbieter oder einem Druckermodell (bzw. Patronentyp) gemacht hat, lassen sich leider überhaupt nicht auf ein anderes Modell übertragen.

Gruß
Jürgen

"Man kann Nudeln machen warm, man kann Nudeln machen kalt." Ode an die Nudel von Peter Ludolf, dem Erfinder des Lagerhaltungssystems "Haufenprinzip"
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Zu Pelikan siehe oben. Borlander