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News: Böse Neuerung

Apple Safari 5 betrügt Webseiten-Betreiber

Michael Nickles / 54 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit dem Safari Browser hat es Apple aktuell immerhin geschafft, sich auf Position 4 (4,77 Prozent) der Bestenliste (nach Internet Explorer, Firefox und Chrome) festzubeißen und hat das "Schlusslicht" Opera (2,43 Prozent) ordentlich überholt.

Jetzt hat Apple die neue Version 5 des Safari Browsers für Mac und PC rausgelassen. Optimiert wurden erwartungsgemäß natürlich die Geschwindigkeit beim Seitenaufbau und die Unterstützung des HTML5-Standards. Auch der Javascript-Motor ist laut Apple jetzt rund 30 Prozent schneller.

Eine Neuerung, die es bei den Konkurrenz-Browsern noch nicht gibt, ist "Safari Reader". Damit sollen sich Artikel auf Webseiten angenehmer lesen lassen. Der Reader versucht dabei die "Text-Bestandteile" im Quellcode von Seiten zu erkennen und stellt die dann in einem Ebook-ähnlichen Format zum Lesen bereit.

Klappt die Erkennung, erscheint in der Adresszeile des Browsers die "Reader-Taste" mit der sich der bessere Lesemodus aktivieren lässt. In der Reader-Darstellung werden soweit möglich auch Anzeigen auf der Seite ausgeblendet.

Erstreckt sich ein Artikel über mehrere Seiten, die eigentlich einzeln durchgeblättert werden müssen, fasst sie der Reader in einem Rutsch zusammen.

Der neue Safari Browser kann hier gesaugt werden: Safari Download

Michael Nickles meint: Viele wird die neue Reader-Funktion freuen, für mich ist sie eine Schweinerei. Webseiten-Betreiber werden durch diesen Mechanismus um ihre Werbeeinnahmen betrogen.

Und zwar restlos! Gerade lange kostenlose Artikel, die sich über mehrere Seiten erstrecken, haben natürlich verschiedene Werbe-Banner drinnen um die kostenlosen Beiträge zumindest ein Bisschen zu finanzieren.

Durch den Reader-Mechanismus betrügt Apple Webseiten-Betreiber um ihre Einnahmen und reduziert auch deren Seitenabrufzahlen, weil kein "Weiterklicken" zum Blättern mehr nötig ist. Der Reader-Mechanismus funktioniert aktuell noch nicht mit allen Webseiten, mit Nickles.de Artikeln allerdings leider sehr gut:


Nickles.de: Eigentlich umfasst der kostenlose Beitrag REPORT: Der zweite Nickles 99 Euro PC 11 Seiten. Natürlich gibt es am Rand auch ein paar Anzeigeneinblendungen. Hier in der Safari Reader Ansicht, sind alle Anzeigen ausgeblendet und der komplette Artikel kann in einem Rutsch durchgescrollt werden.

Auch wenn mich viele dafür hassen werden: ich werde mich schleunigst darum kümmern, dass der Safari Reader-Mechanismus auf Nickles.de nicht mehr funktioniert. Gegebenfalls werden Safari-Nutzer einfach komplett abgelehnt.

Mit Sicherheit werden das auch zig andere Webseiten tun. Denn: dass Apple seinen Browser mit einer neuen Funktion beliebt machen will und das auf Kosten von Webseitenbetreibern tut, ist nicht tolerierbar.

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Also grundsätzlich sind ja beide Positionen verständlich.

Der Leser will nicht durch nervige, evtl. blinkende Werbung abgelenkt werden, der Webseitenbetreiber muss aber irgendwo die Kohle für die Unterhaltung und auch für seinen Unterhalt hernehmen.

IMHO ist jetzt mal wieder die Kreativität der Werber gefragt. Wie schalte und gestalte ich die Werbung so, dass der Reader sie als Inhalt erfasst, den Leser aber nicht abschreckt? Müssen neue Abrechnungsmodelle her?

Dass Michael Nickles natürlich erstmal die Panik befällt, kann ich nachvollziehen, aber ich sehe das Ganze als Startschuss für die nächste Runde im Wettlauf um bessere Inhalte im Web. Hätte Michael Nickles die Sache gar nicht erwähnt, viele hätten sicher weiterhin null Interesse an Safari...

Stellt Euch vor, Microsoft wäre mit so etwas vorgeprescht oder es gäbe ein Firefox-Addon, das diese Funktion bereitstellt (oder gibt es das längst?). Dann wäre vielleicht wirklich Grund zur Panik gegeben. Sicher haben die anderen was ähnliches schon in der Schublade, sich aber noch nicht getraut, das rauszuhauen.

Apple kann sich's mal wieder leisten. Ich frag mich nur, ob der Safari auch Werbung filtert, die über die neue Apple-Werbplattform iAds geschaltet wird?

Alles, was ist, ist gut. Oder: Man muss das Leben eben nehmen, wie das Leben eben ist.
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