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News: Hoher Beeinflussungsfaktor

Studie: Internet hilft sparen

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Bitkom hat mal wieder eine Studie mit besonders überraschendem Ergebnis veröffentlicht: durch das Internet lässt sich beim Kauf Geld sparen. Es wurde festgestellt, dass bereits jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren (rund 44 Prozent) durchs Internet beim Shopping Kohle gespart hat, weil sich durch Preissuchmaschinen der günstigste Preis finden lässt.

Beliebt sind auch Verbraucherinformationsportale, bei denen Nutzer Produkte persönlich bewerten können. Bereits rund jeder zweite Internet-Nutzer soll sich vor einem Kauf anhand solcher Bewertungen informieren und viele lassen sich davon beeinflussen.

Besonders beliebt sollen Kommentare zu Anbietern und Produkten in der Altersklasse ab 65 Jahren sein. Beim Bewerten im Internet hält sich der überwiegende Teil allerdings noch zurück. Das sollen nur rund 20 Prozent tun. Für die Studie wurden 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten befragt.

Michael Nickles meint: Ich halte es für sehr fraglich, ob man beim Kauf im Internet (zumindest auf Dauer betrachtet) wirklich was spart. Klar: es ist heute Quatsch im nächstbesten Laden um die Ecke ein Produkt zu kaufen, ohne sich vorher schlau zu machen, was es eigentlich wert ist.

Ums Biegen und Brechen aber dann im Internet bestellen um ein paar Cent zu sparen, halte ich für fatal. Es gibt Produkte, die man ohne langwierige Beratung in einem Laden kaufen kann. Allerdings auch solche, bei denen eine individuelle Beratung im Laden dringend angesagt ist.

Durch die "Preissuchmaschinen" im Internet, sind alle Händler unter enormen Druck, den billigsten Preis hinzukriegen. Und der muss halt irgendwie zustande kommen - wo "eingespart" wird, lässt sich kaum abschätzen. Oder man kriegt es spätestens dann mit, wenn im Fall eines Anrufs beim Kundensupport das "Warten in einer Endlosschleife" angesagt ist.

Ich kaufe lieber im Laden um die Ecke, auch wenn es dort ein paar Euro mehr kostet. Und wenn ein Laden viel mehr für ein Produkt haben will, als es durchschnittlich im Internet kostet, dann lässt sich meist verhandeln.

Erschreckend finde ich, wie viele inzwischen "Produkt-Kommentierungen" vertrauen. Da gehen die Meinungen häufig kreuz und quer und oft werden Bewertungen viel zu schnell nach dem Kauf eines Produkts eingestellt, wenn noch gar nicht genug Alltagserfahrung damit gesammelt wurde.

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Olaf19 Michael Nickles „Studie: Internet hilft sparen“
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Ich will jetzt nicht zu philosophisch werden, aber - das Leben ist ein Nullsummenspiel.

Wenn ich billig kaufe, dann heißt das nur, dass ein anderer meine Zeche mitbezahlt, sei es die Umwelt in China oder ein Kind in Bangladesh oder der sympathische, wenn auch nicht ganz billige Krauter um die Ecke. Kein Reichtum ohne Armut, dass wir alle immer reicher werden, ist eine logische Unmöglichkeit.

Insofern kann ich Mike Nickles nur beifplichten - ich kaufe auch ganz gerne in realen Ladengeschäften, möchte nicht, dass der nicht-internetbasierte Einzelhandel, speziell qualifizierte Fachgeschäfte, komplett eingehen.

Aber auch mawe2 hat mit seinen Überlegungen recht - das Internet kommt dem Modell des "perfekten Marktes" aus der Wirtschaftstheorie schon relativ nahe. Das ist ja auch das Tückische von ebay - auf der einen Seite bietet deren Geschäftsgebaren des öfteren Anlass zu herber Kritik - auf der anderen Seite können die sich solche Verhaltensweisen locker leisten, weil für die meisten von uns immer noch die Vorteile überwiegen. Mir z.B. würde ein Verzicht auf ebay schon deswegen schwerfallen, weil ich damit ein exzellentes Bewertungsprofil nicht mehr nutzen würde.

Amazon finde ich vor allem für Musik großartig. Das Empfehlungssystem ist schlicht genial - Amazon stellt mir meine ganz persönlichen Charts zusammen; Musiktitel, die ich noch nicht besitze, die aber meinem Geschmacksprofil entsprechen. Manchmal haut Amazon zwar derbe daneben mit den Empfehlungen - was aber nur an der ungeschickten Datenpflege mancher Kunden liegt! - aber das wird durch zahlreiche Volltreffer locker wieder wettgemacht.

Ich habe Amazon erst relativ spät entdeckt - Anfang 2009 - seither habe ich so viel Musik kennengelernt wie vorher bald in meinem ganzen Leben zusammengenommen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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