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News: Adobe gegen Apple

Behördeneingriff im eskalierenden Flash-Krieg

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Als Apple Adobes Flash-Technologie auf seinen Geräten "verboten", ging der Zoff los, der inzwischen zum Krieg eskaliert. Kürzlich erklärte Apple-Chef Steven Jobs in einer umstrittenen Mitteilung detailliert, dass Flash eine "Steinzeit-Technik" ist und es deshalb von Apple nicht mehr unterstützt wird (siehe Grabrede für Adobe Flash).

Rückenhalt kriegte Apple rasch vom Konkurrenten Microsoft, der für Flash ebenfalls keine Daseinsberechtigung mehr sieht. Adobe ist damit arg in die Ecke gedrängt und giftet entsprechend böse zurück (siehe Flash-Evangelist fordert Apple zu Geschlechtsverkehr).

Hilfe kommt jetzt eventuell von weit oben. Laut Bericht des Wall Street Journal droht Apple jetzt eine Klage durch die "Federal Trade Commission" (FTD) und der US-Justizbehörde. Die betrachten es als wettbewerbsbedenklich, dass Apple seine Geräte vor Dritt-Herstellern abschottet.

Und Flash ist da wohl nur ein Aspekt. Erst kürzlich hat Apple seine Richtlinien für Entwickler verschärft und lässt nur noch "Apple-Tools" für die Programmierung von Anwendungen zu. Auch verbietet Apple inzwischen Anwendungen, die "Iphone-Nutzungsdaten" an Nicht-Apple-Unternehmen übermittelt.

Hintergrund hier: derlei Datensammelei und Analyse ist wichtig um individuelle Werbung bei Apps einblenden zu können. Erst vor wenigen Tagen hat Apple seine sündhaft teure "iAd"-Plattform für mobile Werbung vorgestellt.

Da nur Apple bei seinen Geräten Daten sammeln darf, ist das natürlich ein entscheidender Vorteil, der das mobile Anzeigengeschäft für andere Unternehmen sinnlos macht.

Michael Nickles meint: Die Schlammschlacht ist im Gang und sie wird sich in diesem Fall gewiss eine Weile hinziehen. Vielleicht solang, bis Flash dann sowieso bereits das Gras von unten wachsen sieht.

Schlecht wäre das nicht, denn auch ich vertrete die Ansicht, dass es Flash nicht mehr braucht.

Wie grottig die Flash-Technik ist, zeigt unter anderem dieser Beitrag: PRAXIS: Browser-Abstürze analysieren und beseitigen - Methoden, Tipps und Tricks.

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mawe2 Michael Nickles „Behördeneingriff im eskalierenden Flash-Krieg“
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Schlecht wäre das nicht, denn auch ich vertrete die Ansicht, dass es Flash nicht mehr braucht.

Da kann ja jeder seine eigene Meinung dazu haben.

Ich finde es jedoch bedenklich, dass man weder bei Apple noch bei Microsoft die Meinung der User respektiert sondern wieder mal von seinem sehr hohen Roß herab eine Technologie kaputtmacht, die man jahrelang selbstverständlich genutzt und z.T. mit befördert hat.

Als nächstes kommt dann wieder Microsoft drauf, nur noch den IE zu unterstützen und Apple nur noch den Safari. Dabei hatten wir diese undemokratischen Browserkriege doch gerade so überlebt...

Also: Flash stirbt dann, wenn die meisten User es nicht mehr haben wollen und deswegen weder Flash kaufen noch den Flash-Player installieren. Oder dann, wenn WebDesigner in breiter Front Flash nicht mehr einsetzen.

Wenn Apple sich jetzt als Scharfrichter gegenüber Adobe aufschwingt, sollten man dort mal genauer drüber nachdenken, welchem Softwarehersteller Apple heute noch seine Existenz verdankt!

Wenn Adobe die Entwicklung von Photoshop nicht jahrelang ausschließlich auf den Mac ausgerichtet hätte (und Windows nicht sträflichst vernachlässigt hätte), wüssten heute nur noch Historiker, dass es früher mal sowas wie Apple gab...

Lange bvor Apple wieder mit iDingsbums und iSonstwas erfolgreich wurden, wären sie vom Markt verschwunden gewesen, wenn sich unter Grafikern nicht so lange das Gerücht gehalten hätte, Bildbearbeitung könnte man nur mit dem Mac machen!
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mal wieder doppelt... jueki