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News: Auktion gegen "weiße Flecken"

Schnelles Internet bis Jahresende für jeden Haushalt

Michael Nickles / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Breitbandstrategie der Bundesregierung sieht vor, dass spätestens gegen Ende dieses Jahres jeder deutsche Haushalt die Chance auf einen mindestens 1 MBit/s schnellen Internetzugang haben soll.

Laut Bundeswirtschaftsministeriums ist das momentan bei über 96 Prozent der Haushalte der Fall, es geht also um die letzten vier Prozent. Konkrete Zahlen nennt der Bitkom in einer aktuellen Mitteilung. So sollen momentan rund 64 Prozent aller deutschen Haushalte einen schnellen Internetzugang per Festnetz haben, bis Jahresende wird ein Anstieg auf 68 Prozent erwartet.

Den Löwenanteil machten (Stand Ende 2009) DSL-Breibandanschlüsse aus (22,4 Millionen), 2,3 Millionen surfen per "TV-Kabel-Internet". Nur ein geringer Anteil von 0,3 Millionen verwendet alternative Zugangsmethoden wie Glasfaser oder Satellit. Einen rasanten Zuwachs gibt es bei UMTS-Internet. Das stieg im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf 24 Millionen Anschlüsse.

Dumm dran sind aktuell also nur die letzten "4 Prozent", die in ländlichen Gegenden noch keine Chance auf "schnelles" Internet haben. Eine wichtige Sache findet für diese Betroffenen am kommenden Montag in Mainz bei der Bundesnetzagentur statt. Dort findet eine umfangreiche Auktion von Mobilfunkfrequenzen statt.

Die angebotenen Frequenzen unter 1 GHz werden es dann ermöglichen, die noch unversorgten Regionen mit Internet auszustatten. Laut Bitkom wurden zur Auktion vier Netzbetreiber zugelassen (T- Mobile, E-Plus, O2 und Vodafone) und alle haben bereits im Vorfeld zugesichert, die bislang unversorgten Regionen beim Ausbau zu bevorzugen.

Dass der Ausbau des "Funk-Internet" erst jetzt passiert, hat einen einfachen Hintergrund. Erst durch Abschaffung des analogen Fernsehens und dessen Digitalisierung, sind Frequenzen im Bereich von 790 bis 862 MHz frei geworden, die für Funk-Breitbandinternet ideal sind.

Bei der Auktion geht es nicht nur um die Versorgung der "weißen Flecken" in ländlichen Regionen. Wichtig sind auch neue Frequenzen für die Mobilfunknetze der nächsten Generation.

Die werden als LTE-Netze bezeichnet und sollen mobile Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s ermöglichen. Ein weiterer Grund, der die Auktion beziehungsweise neue Frequenzen wichtig macht: im vergangenen Jahr hat sich die drahtlos übertragene Datenmenge auf 40 Millionen Gigabyte nahezu vervierfacht.

Erfolgt nicht bald ein Ausbau mit neuen Frequenzen, dann drohen bei der mobilen Internet-Verfügbarkeit "weiße Flecken".

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RedRed2x Till3 „ Frei? Das stimmt so nicht, denn in diesem Bereich arbeiten zur Zeit 99 aller...“
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Till3 schrieb:
Frei? Das stimmt so nicht, denn in diesem Bereich arbeiten zur Zeit 99% aller Funk-Mikrofone!

Woher hast du denn den Zahlwert von 99%? Und frei, das stimmt nun doch. Denn die bisherigen Funkmikrofone nutzten "geduldet" den Frequenzbereich vom ehemaligen analogTV. Und analogTV gibt es nun mal nicht mehr.
Till3 schrieb:
Wir haben da enorme Schwierigkeiten, denn wenn diese Frequenzen vom Bauern-DSL besetzt werden, dann muss entweder ein alternatives Frequenzband für Mikros her, oder es wird alles wieder per Kabel gemacht.

Kabel ist doch nach wie vor das meistgenutzte Medium auf der Bühne. Lediglich für Künstler, die auf der Bühne stetig ihren Standort wechseln, ist Funk eine Alternative. Und dafür sind nun neue Frequenzen kostenpflichtig vorgesehen.

Im "neuen" Bereich von 710 - 790 MHz können ab sofort Funkmikrofone (nach Anmeldung bei der zuständigen Außenstellen der Bundesnetzagentur) kostenpflichtig bundesweit betrieben werden.
Kosten:
Anmeldung zzt. 130,00 € (einmalig und unabhängig von der Anzahl der beantragten Funksysteme)
Jahresgebühr zzt. 10,00 € (pro Funksystem)

Für 2 Funksysteme macht das demnach im ersten Jahr 150,00 € und für die weiteren Jahre je 20,00 €.

Die Frequenzen von 863 bis 865 MHz können noch über das Jahr 2015 hinaus anmelde- und kostenfrei genutzt werden - wie bisher auch.

Für feste Installationen stehen nur noch bestimmte Frequenzen unterhalb von 710 MHz zur Verfügung und werden nur ortsgebunden durch die Bundesnetzagentur zugeteilt.

Je nach LTE-Ausbaustufe (Bauern-DSL) kann es ab 2010 jedoch zu erheblichen Beeinträchtigungen und Störungen bei den Frequenzen von 790 bis 862 MHz kommen. Das heißt aber nicht, dass Funkmikros dann generell nicht mehr funktionieren. Dieser Frequenzbereich ist ebenfalls anmelde- und kostenpflichtig. Die Frequenzen können von Ort zu Ort variieren. Für Tourneen ist es möglich im Frequenzbereich von 470 bis 865 MHz eine befristete Einzelzuteilung zu beantragen. Zugeteilt werden allerdings nur die, die an den jeweiligen Orten verfügbar sind. Die Zuteilung erlischt mit Ende der Tournee.

Wer in einer Branche mit Funkmikros arbeitest, sollte allmählich entsprechende Vorkehrungen treffen (Gerätetausch). Wenn nur mit 1 oder 2 Funksystemen gearbeitet wird, dann sollte man auf den kostenfreien Bereich von 863 bis 865 MHz wechseln.

Die gleichen Maßnahmen gelten nicht nur für Funkmikros sondern auch für andere Drahtlos-Systeme wie z. B. In-Ear-Monitoring-Systeme.

Ich empfehle folgende Lektüre:
Shure - Änderung der Nutzung von FREQUENZEN FÜR FUNKMIKROFONE (28 Seiten in handlicher A5-Postkartengröße)
zu bestellen bei http://www.Shure.de
bzw. in Onlineform (m. E. jedoch nicht so übersichtlich):
http://www.shure.de/supportdownload/frequenzen

redred2x
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