Hallo, inspiriert von diesem Thread :
http://www.nickles.de/forum/festplatten-pruefen-optimieren-probleme-loesen/2010/sdd-und-xp-und-images-538652372.html
und dem Artikel in der aktuellen c't 4/2010, S. 66f viel mir auf, das da in (naher/ferner) Zukunft ein größeres Problem besteht.
Die neuen Platten mit 4096 Byte (bzw. 1024 Byte) großen Sektoren werden schnell zur Performance-Bremse, wenn sie wie nach den alten Partitionierungsregeln eingeteilt werden - selbst wenn sie eine 512 Byte-Emulation aktiv ist. Bei SSDs dürfte zumindest teilweise ähnliches gelten.
Die erste Partition beginnt bei Windows-Versionen bis XP bei Sektor 63 und auch die folgenden Partitionen folgen diesem Schema. Praktisch alle Sektornummern entsprechen damit nicht mehr den physischen Sektorgrenzen und die Platte muss diesen Umstand aufwändig ausgleichen - die Performance geht in den Keller.
Die Empfehlung, mit absoluten Sektornummern unter Linux mit fdisk -u zu partitionieren und die erste Partition bei Sektor 2048 (wie bei Vista/Windows 7) beginnen zu lassen, ist zwar gut, allerdings kommen ältere Disk-Imager und Partitionierungswerkzeuge damit nicht klar bzw. ändern vorhandene Partitionen (verschieben, sizen) oder stellen sie nach dem alten Schema wieder her => Performancebremse.
Mit GParted habe ich probiert, nach dem neuen Schema weiter zu partitionieren - das ist krampfig und selbst wenn man zwischendrin öfters mal 1 MB frei läßt und die Sektoradressen nachrechnet, landet man trotzdem wieder beim alten Schema oder alte Tools steigen aus, wenn eine so partitionierte Platte im System hängt (z. B. wwbmu).
Es kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, nach jedem Rückspielen eines Images mit einem Alingnment Tool (falls es das frei und für alle Platten verfügbar gäbe) die Daten nochmals umzuschaufeln. Auf der anderen Seite kann und will man kaum auf die Vorzüge eines Disk-Imagers bzw. Partitionierers verzichten. Ganz schlimm wird es bei einer Multiboot-Umgebung mit älteren Systemen.
Muss man da jetzt auf neue Disk-Imager und Partionierungs-Tools warten, wenn man so eine neue Platte erwischt hat oder sich auf die bordeigenen Werkzeuge von Vista/Win7 beschränken? Letzterer Imager unterstützt afaik prinzipiell kein Multiboot (sollte mit der neuen Partitionierung aber problemlos klar kommen).
Bei manchen HDDs gibt es einen Jumper, der alle Sektoradressen um 1 erhöht. Diese Lösung gefällt mir persönlich bis jetzt am Besten, allerdings muss dieser Jumper von Anfang an stecken und sollte mit einem dünnen Streifen Klebeband fixiert werden, damit man später nicht auf die Idee kommt, den umzustecken.
Ich bin gespannt, was ihr zu dem Thema meint. Früher oder später wird es viele User interessieren.
Die mir bis jetzt bekannten Lösungsmöglichkeiten sind noch nicht befriedigend.
Eventuelle Tipps, bei Problemen und zur Sicherung die gängigen Programme einzusetzen, können dann nicht mehr vorbehaltlos erfolgen - wenn so eine neue Platte im System steckt.
Ich hoffe, demnächst noch 2 TB-Platten mit klassischen 512 Byte-Sektoren - ohne Emulation - zu erwischen. Da heißt es noch genauer hinschauen, was man bestellt. Man muss aber erst mal herausfinden, wo das (versteckt) steht.
Ich bin gespannt, was ihr dazu meint, für mich ist es vorerst nur Theorie.
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Der Platzhalter für die logischen Laufwerke ist gefunden: 2,2 GB
Es werden beim "kleinsten sinnvollen Beispiel" wieder die drei primären von je 1004 MB wie oben angenommen. Mit dem alten Partitionierer wird dann eine erweiterte erstellt und die beginnt bei Sektor 6426000. Jetzt folgt wieder eine unformatierte (versteckte) Partition von 2200 MB, die so bei Sektor 6426063 beginnt und bei Sektor 10940264 endet.
Jetzt kommt wieder eine logische Partition von 1004 MB, die so von Sektor 10940328 bis 12996584 geht und so "aligned" ist. Die folgende Partition von wieder 1004 MB geht von Sektor 12996648 bis 15052904 - also auch "aligned".
Damit ist das Problem behoben. Natürlich muss man nicht alle drei primären erstellen und sich auch nicht auf nur 1004 MB pro Partition beschränken. Wichtig ist nur die Größe (und Lage) der Platzhalter von 125 MB vor den primären und von 2204 MB vor den logischen Laufwerken. Die Laufwerke selbst müssen natürlich auch ein ganzzahliges Vielfaches von 1004 MB sein. Alles kann mit einem gewöhnlichen Partitionierer erledigt werden und man mus nicht einmal viel rechnen. Es ist nur herauszufinden, was man eingeben muss, damit der Partitionierer auf 1004 MB oder die anderen Größen rundet (volle Zylinder) - meist reicht es da 1000, 125 oder 2200 einzugeben.
Das Endergebnis ist so zu 4 K Sektoren (mit 512 Byte Emulation) und eben auch alten Imagern kompatibel und ohne großen Mehraufwand oder ein neues OS erreichbar.
Der finale Test erfolgte mit dem bekannten und frei verfügbaren "GParted" (0.3.4 hatte ich). Bei den Größen muss man da einfach 125; 1004 bzw. 2204 eingeben (oder Vielfache davon). Die Option "round to cylinders" muss natürlich aktiv sein. Man braucht sich noch nicht einmal viele Zahlen merken.
Zumindest in meiner Version war die Vorschau der Sektoradressen (für die Überprüfung) nicht immer korrekt, deshalb erst die Partitionen erstellen und dann neue einlesen lassen, bevor man die nun realen Sektoradressen nochmals mit dem Taschenrechner auf ihre ganzzahlige Teilbarkeit durch 8 überprüft.
Man benötigt also weder ein neues OS, noch neue Software und so lässt sich alles wie vorher schon mit Open Source durchziehen (=> Clonezilla & Co.). Den minimalen Platzverlust kann man vernachlässigen.
Ich hake den Thread mal als "beantortet" ab, obwohl der eher Informations- bzw. Diskussionscharakter hat. Wer Anregungen oder Fragen hat, darf natürlich gerne weiter posten.