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Sind Internetnutzer überdurchschnittlich häufig depressiv?

Olaf19 / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Mit diesem Themenkomplex - Zusammentreffen bzw. Zusammenhänge zwischen Depressionen und (starker) Internetnutzung hat sich die Universität in Leeds (Nord-England) beschäftigt. Ehrlich gesagt... die Ergebnisse überraschen mich keinesfalls: http://www.golem.de/1002/72863.html

Surfen Depressive häufiger im Web oder macht Websurfen depressiv?

Ohne jetzt selbst ein Psycho-Experte zu sein, würde ich sagen - ganz klar das erstere. Im Netz zu Surfen ist heutzutage eine der bequemsten Methoden, sog. "Übersprungshandlungen" zu begehen, lästige Pflichten zu vernachlässigen, sich von Kummer oder Problemen abzulenken, nicht ins Bett zu finden, obwohl man eigentlich schon müde ist *g*... dass dort Depressive überdurchschnittlich häufig Zuflucht suchen, finde ich eigentlich ganz logisch.

Nur dass Websurfen depressiv macht, wenn man es noch nicht ist, das glaube ich weniger. Vielleicht wenn man es stark übertreibt, oder aber dass vorhandene Depressionen noch verstärkt werden - eine Wirkung, die man übrigens auch dem Alkohol nachsagt ("Wasser ist ein Antidepressivum - Alkohol ist ein Depressivum", habe ich vor Jahren in einem ausgezeichneten Ernährungsbuch gelesen).

Letztlich gibt es immer Mittel und Wege, der Realität zu entfliehen - ob Drogen, Computerspiele, Internet oder das gute alte Fernsehen. Nimmt man einem Depressiven das Internet weg, sucht er sich etwas anderes... wenn die Depressionen chronisch auftreten und krankhafte Züge annehmen, hilft nur eine ärztliche Behandlung.

Interessant und nachdenkenswert finde ich die Untersuchung trotzdem.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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Olaf19 Jokeman „Hallo PS: zu meinem Thread Ich kann mir aber vorstellen, dass jemand der alleine...“
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dass jemand der alleine ist durch "Dauercomp" vereinsamt. Auch innerlich und dadurch den Bezug zur Realität verlieren kann.

Ja, durchaus vorstellbar - aber auch hier: die Neigung dazu muss wahrscheinlich schon vorhanden sein, die Computerei ist dann nur noch Mittel zum Zweck. Jahrhunderte früher hätte der Mensch sich wahrscheinlich hinter seinen Büchern verschanzt - sofern man damals überhaupt so viel Zeit hatte wie in unserer Freizeitgesellschaft.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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