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News: Rückblende 2009

Zensierte Computerspiele in Deutschland

Michael Nickles / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Im Vorfeld des Wahlkampfs 2009 sorgten vor allem Unions-Politiker immer wieder durch ein gefordertes "Killerspiele"-Verbot für Schlagzeilen. Inzwischen wurde gar die Bezeichnung "Tötungs-Trainings-Software" erfunden. Aktuell ist es ruhiger um die sogenannten Killerspiele geworden.

Tatsächlich wurde das "Verbot" in gewisser Weise allerdings bereits durchgesetzt. Spiele-Publisher bemühen sich intensiv, für ihre Spiele in Deutschland eine Altersfreigabe unter 18 Jahre zu kriegen. Wird ein Spiel nur für Erwachsene freigegeben, dann senkt das zwangsläufig die Verkaufszahlen. Also wird die Gewalt bei deutschen Versionen von Spielen reduziert, "rotes Blut" wird zu "grünem Blut", abgeballerte Gegner bleiben im Spiel nicht "zerstückelt" am Boden liegen, sondern lösen sich einfach in Luft auf.

Die freiwillige Selbstzensur der Publisher geht längst so weit, dass teils auch Spielinhalte gekürzt werden. Viele "Normalspieler" kriegen gar nicht mit, was ihnen vorenthalten wird oder bei welchen Spielen sich die Produzenten erst gar nicht getraut haben, sie in Deutschland auf den Markt zu bringen. Für Transparenz bei der Zensur sorgt wenigstens Schnittberichte.com.

Die Webseite hat sich seit Jahren darauf spezialisiert zu katalogisieren, was in Deutschland so alles zensiert wird. Behandelt werden alle Medienbereiche: Filme, TV-Sendungen, Serien, Musik, Comics und natürlich Spiele. Jetzt hat Schnittbereichte den Jahresbericht Gamesjahr 2009 veröffentlicht.

Der fasst im Einstieg die Jahresereignisse zum Stichwort "Killerspiele" zusammen und listet anschließend auf, welche Computerspiele 2009 in Deutschland nur gekürzt erschienen sind, oder erst gar nicht veröffentlicht wurden. In verschiedenen Fällen machten die Spieleproduzenten einen Rückzieher, weil Spiele bereits bei Vorabbegutachtung durch die "Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle" (USK) sich als aussichtslose Kandidaten erwiesen haben.

Die Veröffentlichung erst gar nicht angedacht, hat beispielsweise Sega bei den WII-Titeln "House of the Dead: Overkill" und "MadWorld". Beides sind recht blutige "Lightgun-Shooter".

Michael Nickles meint: Sega's "House of the Dead" (Teil 2 und 3) ist seit Jahren eines meiner Lieblingsspiele auf PC und Xbox - hier geht es schnell, simpel und heftig zur Sache, Nachdenken fällt flach.

Dass es inzwischen den Nachfolger "House of the Dead Overkill" gibt, wusste ich gar nicht. Im Prinzip lockt mich bereits allein dieses Game zur Anschaffung einer WII-Konsole. Aber rund 200 Euro dafür sind mir dann doch zu viel wegen eines einzigen Spiels.

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Schönen Abend !

Es ist schon mehr als traurig mit welcher Intensität man daran geht die Bevölkerung zu verdummen und einen zum "Schuldenbock" zu stempeln wo es offensichtlich ein versagen der Politik ist. Dieses gilt es jedoch nicht zu benennen, schon gar nicht als Ursache, da sind es eben die sogenannten "Ballerspiele", können sich ja schlecht verteidigen und man kann sogar behaupten das man wirkungsvoll was tut. Wer sich das einreden läßt, leider doch ein Großteil der Bevölkerung, kann entweder selber schlecht recherchieren oder die Zusammenhänge gehen ihm verloren.
Sonst ist hier ja schon viel gesagt dazu, Tötungssmaschinen werden real in der Armee ausgebildet, die bezieht den Schutz der Politik.
Die Unfähigkeit der Politiker soll und muß vertuscht werden, daher Verbot der Spiele. Was kommt dann als nächstes? Das es damit dann nicht mit den vorgeschobenen Auswirkungen vorbei ist glaubt doch wirklich keiner, was soll dann den Sündenbock spielen?

Gruß
Manfred

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