Kommerzielle Usenet-Anbieter werben mit diversen Dingen um Kundschaft zu gewinnen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um einen günstigen Preis, sondern vor allem auch um die Download-Geschwindigkeit. Seit einiger Zeit wird zunehmend mit dem Faktor "Anzahl gleichzeitige Verbindungen" (Connections) geworben.
Wenn man in einem Newsreader Newsserver einträgt, dann muss dort in der Regel auch die Anzahl der Verbindungen angegeben werden, die der Newsserver hergibt. Typisch sind meist 5-8 gleichzeitig mögliche Verbindungen, manche Anbieter gehen auch rauf bis 25 oder gar 50. Technisch ist es so, dass "große Dateien" im Usenet in zig kleinere Häppchen aufgeteilt sind, die "nacheinander" geladen werden.
Zwischen den Häppchen-Downloads entstehen kurzfristige "Wartezeiten". Mehrere Verbindungen gleichzeitig bedeutet, dass zig Häppchen parallel gesaugt werden. Das soll effektiver und schneller sein. Drum lassen diverse Usenet-Anbieter auch extra draufzahlen, wenn man mehrere Verbindungen gleichzeitig haben will.
Slyck.com hat jetzt mal durchgebenchmarkt, was es mit den gleichzeitigen Verbindungen beziehungsweise den diesbezüglichen Versprechen der Anbieter so auf sich hat. Dazu wurden Download-Experimente mit verschieden eingestellten maximalen Verbindungen durchgeführt.
Auch hat Slyck.com ausprobiert, ob die Messergebnisse bei niedriger Internetgeschwindigkeit (740 KBit/s) und bei hoher (8 MBit/s) unterschiedlich ausfallen. Testfazit: Es gibt messbare Geschwindigkeitsunterschiede, wie lange Downloads dauern. Aber die bewegen sich im witzlosen Bereich. Teilweise waren Downloads bei "vielen Verbindungen" etwas langsamer als bei "weniger Verbindungen".
Tatsache ist, dass die Geschwindigkeit bei Usenet-Downloads von zu vielen Faktoren abhängen. Wie lang der Datenweg zum Server ist, wie stark der Server grad ausgelastet ist, wie viele Leute gerade am Saugen sind. Ein hundertprozentig zuverlässiges Messen der Auswirkung der Verbindungszahl ist also sowieso nicht möglich.
Auf jeden Fall ist dieser "Werbefaktor" nicht entscheidend, für mehr Verbindungen extra draufzuzahlen ist Quatsch.
Michael Nickles meint: Sparsame pfeifen ohnehin auf einen kostenpflichtigen Usenet-Anbieter und saugen einfach zum Nulltarif. Eine Anleitung dazu gibt es hier: Usenet zum Nulltarif - Geheime Insider-Methoden für alle