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News: Gerüchteküche brodelt

Kauft Intel bald Nvidia?

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

In der US-Computerbranche brodelt die Gerüchteküche, es wird spekuliert, dass Intel eventuell Nvidia kaufen könnte. Für Zündstoff hat diesbezüglich ein aktueller Blog-Beitrag des bekannten US-Fachautors Robert Cringely gesorgt.

Der fasst in seinem Beitrag plausible Thesen zusammen, warum es für Intel jetzt eigentlich der ideale Zeitpunkt wäre, Nvidia zu fressen. Generell stecken Nvidia und Intel aktuell gewissermaßen in der Klemme. Aufgrund eines Lizenzstreits, wird (darf) Nvidia künftig keine Mainboard-Chipsätze mehr für Intel-Prozessoren produzieren.

Und auch AMD strebt an, Nvidia zukünftig auszuschließen, alles aus eigener Hand zu produzieren. Nvidia bleibt somit kurz über lang nur noch das "Grafikkarten-Geschäft". In dem wollte Intel eigentlich auch längst bereits kräftig mit seinem Projekt "Larrabee" mitmischen. Dabei sollte ein mächtiger Grafikchip entstehen, der aus dutzenden Pentium CPU-Kernen besteht und sich auch für Nutzung abseits von Grafik flexibler "programmieren" lässt.

Vor wenigen Tagen hat Intel Larrabee allerdings hingeschmissen, weil das Projekt die angestrebten Erwartungen nicht erfüllt hat (siehe Intel legt Larrabee-Chip auf Eis). Als die erste Larrabee-Version praktisch fertig war, lagen AMD und Nvidia mit ihren neuen GPU-Generationen leistungstechnisch bereits zu weit vorne.

Ein gewichtiger Faktor ist laut Cringely auch der Mobil-Markt. Während Intel für Smartphones und Co nur eine Variante seines Atom-Prozessors hat, kann Nvidia den Markt bereits mit seiner deutlichen mächtigeren "Tegra"-Lösung bedienen. Nvidia droht bei Alleingang langfristig auf Grund zu laufen und Intel fehlen gewichtige Dinge, die Nvidia hat. Theoretisch wäre ein "Zusammenschluss" also gewiss günstig. Praktisch ist das alles momentan nur Spekulation.

Michael Nickles meint: Als AMD sich ATI schnappte, war das für AMD ein enormer Kostenbrocken, der sich inzwischen allerdings auszuzahlen scheint. AMD kann aktuell als einziger Hersteller alles aus einer Hand bieten - wenn man von Intels Komplettlösungen mit eher "lausiger" Onboard-Grafik mal absieht.

Bedenklich ist es gewiss, wie es mit Nvidia weitergehen soll, wenn es beim Alleingang bleibt. Der Wegfall des Mainboard-Chipsatzmarkts ist nur ein Aspekt. Gewichtiger ist, dass AMD bereits wild dran bastelt, CPU- und GPU-Leistung zu vereinen - und das will Intel auch. Nvidia indessen hat nur "Grafik-Power" und wird vermutlich kaum eine CPU-Konkurrenz zu AMD und Intel aus dem Boden stampfen können.

Mal gucken, was aus dem Gerücht wird.

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Fassen wir doch mal zusammen:

NVIDIA darf Boards mit INTEL-CPUs nicht mehr mit Chipsätzen bedienen.
Aber Boards mit AMD-CPUs sehr wohl. Mainboards mit AMD-CPU und NVIDIA-Chipsatz laufen einsam gut und "cremig" flott.
Das kann AMD nur gefallen.
AMD müßte also dagegen sein, dass NVIDIA von Intel geschluckt wird. Dass dies aber geschehen mag, würde nur befördert, wenn NVIDIA auch von AMD ausgeschlossen würde.

INTEL mit einem geschluckten NVIDIA-Unternehmen würde zu einem Desaster für den Weltmarkt.
AMD stünde plötzlich allein und müßte die Chipsatz-Linie allein organisieren. ATI-Karten auf Mainboards mit INTEL-CPUs würden Probleme bekommen (darauf kann man wetten).

INTEL würde vor allem alles daran setzen, dass sich NVIDIA(INTEL)-Grafikkarten besonders gut mit INTEL-Chips und INTEL CPUs neuerer Generationen verstehen und den weltweit bereits installierten Stamm systematisch vernachlässigen (auch darauf kann man wetten).

Die Leute sollen neue INTEL-CPUs, neue Mainboards und neue Grafik-Hardware kaufen.
Alles NEU, NEU, NEU! - Und möglichst so "gestaltet", dass AMD Fratzen schneidet.
Dazu wird INTEL auch den ITX-Formfaktor mit monopolistischer Tendenz umkrempeln.
Auch hier: NEU, NEU, NEU!

Dann kommen noch Windows 7-Grafik-Features hinzu, bei denen bislang NVIDIA mit Microsoft eng zusammen gearbeitet hat. Da wird sich Microsoft auf INTEL/NVIDIA-Support kaprizieren ('Corporate America' läßt dann grüßen).

Bei allem, was geschieht, wird man vorausahnen dürfen, dass es darauf an- und ausgelegt ist, zur Zeit hochaktuelle Hard- und Software obsolet zu machen und INTEL incl. NVIDIA plus M$ zum Weltherrscher über den PC-Sektor zu machen und die Anwender von einer Neuanschaffung zur nächsten Neuanschaffung zu nötigen (erst Update, dann Upgrade, dann alles völlig neu).

AMD mag dann zu einer "Sonderlösung" verkommen, wie es zur Zeit Apple ist, wenn auch mit höherem Marktanteil.

Man kann nur hoffen, dass NVIDIA das durchsteht und es den Leuten gelingt, insbesondere im Number Chruncher- und Grafik(Video)-Bereich ihren Grafikkarten über CUDA einen eigenen "Rechner-im-Rechner"-Status zu verschaffen, der selbst in älteren "Gurken" hervorragend funktioniert.

Täte auch dem Klima und der Ressourcenschonung gut.
Doch welchen Amerikaner interessiert das schon...
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