Hallo Forum,
opensuse 11.2 wurde vor wenigen Stunden veröffentlicht. Kde4, firefox und vieles mehr wurden zum Standard erhoben.
Details gibt es auf www.opensuse.org oder hier: http://www.golem.de/0911/71160.html
MfG.
violetta
Linux 14.981 Themen, 106.344 Beiträge
Opensuse_11_2 – Ein chaotischer Installationsbericht
Hallo Forum,
um es gleich vorwegzunehmen, ohne Wutanfall, entgeistertes Dreinblicken und die Drohung alles
zum Fenster zu werfen, ging diese Installation leider nicht vonstatten. So leicht bin ich nicht aus der Ruhe zu bringen, aber ich war anfänglich nah dran.
Aber ganz von vorn.
Wie in einem meiner früheren threads berichtet, so habe ich schon immer ein Dualbootsystem mit opensuse und winxp produktiv. Der letzte Stand von opensuse war 11. 1 mit ganz vielen patches, sodaß ich bereits nah an am gültigen Stand von opensuse 11.2 war / sein mußte.
Mein Plan war nun ein Multibootsystem zu installieren und opensuse 11.2 mit ext4 auf eine separate Partition zu legen, es so ausgiebig im täglichen Betrieb auszuprobieren und dann später die Vorversion zu löschen. Hieraus wurde jedoch nichts.
Die ISO-Dateien wurden von offiziellen Seiten (Novell, rwth, gwd), schlußendlich dreifach, heruntergeladen! Die downloads lagen zwischen 280kb und 1500kb, also unerträglich lange Ladezeiten trotz meiner 16 Mbit-Leitung. Warum für schnelle Leitungen die Bandbreite nicht erhöht wird, bleibt schleierhaft!
Alle drei ISO-downloads waren dann auch noch zu allem Frust fehlerhaft und wiesen immer den gleichen Fehler auf!!! Die Repositories ließen sich über die DVD nicht erstellen, die Metadaten oder deren links fehlten und die Installationen wurden wiederholt abgebrochen. Ein manueller Eingriff war nicht möglich! (Der download erfolgte mit linux, gebrannt wurde mit k3b).
Eine separate Medienüberprüfung bestätigte die Fehlerhaftigkeit aller ISO-DVDs.
Auf meiner Testpartition lagen nun drei ISOs a 4,2 GB, die ich im selbst im root-Modus nicht löschen konnte! Der Papierkorb war angeblich voll, obwohl gerade geleert, eine manuelle Löschung folglich über Konsole auch nicht möglich. Wo nichts ist, kann eben nichts gelöscht werden! Ich habe die Testpartition dann kurzerhand mit ext3 formatiert. Ext4 stand nicht zur Verfügung.
Mit den ISOs war eine Installation von opensuse_11.2 also nicht möglich. Sie wurde immer wieder abgebrochen, Software-Repositories konnten nicht hinzugefügt werden, die Systemanalyse nicht abgeschlossen werden, Rechner hing in einer Schleife. Ein Abbruch wurde manuell erzwungen (Ausknopf).
Langsam war ich am Hochkochen! Entweder der Rechner oder ich überleben!
Über yast habe ich mich dann im 2. Schritt zu einem online-update entschieden. Hierbei blieben die angelegte Testpartition und ext4 außen vor, da ich ja auf das bestehende System zurückgreifen mußte. Auf einem produktiven Rechner eine ziemlich riskante Angelegenheit mit offenem Ausgang.
Alle bereits existierenden Repositories mußten von Hand auf 11.2 editiert und aktiv gesetzt werden. Anschließend wurde über yast → software installieren ein update aller Pakete (> 1.000) erzwungen. Die Hinweise auf falsche Prüfsummen (da vorher ja 11.1) wurden ignoriert und trotzdem ein Software-update auf 11.2 veranlaßt. Während der Installation kam es wiederholt zu Fehlermeldungen, wie link gebrochen, Zeitüberschreitung etc.. Alle wurden ignoriert und weggedrückt.
Während der Rechner lief, bin ich wegen meines Frustes erst einmal mehrere Stunden zum Sport gegangen!!! Das tat richtig gut!
Zu meiner Überraschung fand ich nach Rückkehr, ich hatte mich schon auf das Schlimmste eingestellt, ein prima konfiguriertes Opensuse_11.2 – Betriebssystem vor. Alles übernommen, alles erkannt und der Rechner läuft fehlerfrei. Vorsichtshalber wurde noch eine Aktualisierung gefahren, aber es gab nichts zu bemäkeln.
Fazit:
Opensuse_11.2, insbesondere alle Kde4-Programme, sind toll anzusehen. Hätte nicht gedacht, daß sich gegenüber meiner Vorgängerversion noch so viel verändert.
Alle Programme, www laufen deutlich zügiger und sicher. Vermutlich ein Vorteil von Plasma.
Die ISO-Installation ist ein Chaos und für Einsteiger so nicht zu bewältigen!
Nicht getestet wurde eine Installation auf einer „jungfräulichen“ HDD. Vielleicht liegt darin aber die Lösung.
Als Arbeitsaufwand dürften in meinem Falle (ISO-downloads, mehrere Installationsversuche, Nacharbeit, Aktualisierung) locker 2 Arbeitstage zusammengekommen sein!!! Viel zu viel aus meiner Sicht für ein mickriges update.
Die linux-Distributoren sollten sich künftig wieder mehr Zeit für die Entwicklungen lassen! Es bringt nichts, sich vom eigenem Releasedate „erpressen“ zu lassen, nur weil die Mitbewerber nun
schon wieder eine neue Veröffentlichung bekanntgegeben haben. Längere Entwicklungszeiten sind aus meiner Sicht also zwingend erforderlich. Nur Qualität und wenig Ärger zahlen sich auf Dauer aus.
Mit freundlichen Grüßen.
violetta