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News: Gefährliches Patent

Microsoft erhebt Rechte an SUDO

Michael Nickles / 37 Antworten / Flachansicht Nickles

Als Erster eine tolle Idee haben und sie umsetzen, zählt heute nicht mehr viel. Kassieren tut der, der es sich als Erster erfolgreich patentieren lässt. Und die ständigen Berichte über Klagen wegen Patentverletzungen und daraus resultierende horrende Schadensersatzforderungen beweisen, dass das ein lukratives Geschäft ist.

Jetzt geht ein Aufschrei durch die Linux-Welt. Microsoft hat es offensichtlich geschafft, sich eine Sache patentieren zu lassen, die es bei Linux seit einer halben "Ewigkeit" gibt: SUDO. Damit ist eine Methode gemeint, bei der man in einem Betriebssystem zwar als "Normalnutzer" ohne Systemrechte arbeitet, aber dennoch Administrator-Aufgaben erledigen kann.

Im Fall einer systemkritischen Anweisung öffnet sich beispielsweise ein grafischer Dialog der mitteilt, dass die Sache nur vom Administrator erledigt werden kann und fordert zur Eingabe dessen Passworts auf.

Im Prinzip ist das eigentlich die deutlich bessere Variante des UAC, den Microsoft seit Windows Vista eingeführt hat. Microsoft Patentbeschreibung ist zwar recht allgemeingültig gehalten, beschreibt in gewissermaßen allerdings auch genau das, was SUDO seit Bestehen von Linux tut.

Entsprechend verärgert beschreibt Pamela Jones die Sache in ihrem Blog groklaw. Microsoft droht den Linux-Machern schon lange damit, dass Linux in "hunderten Fällen" Microsoft-Patente verletzt.

Es gab seitens der Linux-Leute bereits mehrfach die Aufforderung diese Patentverstöße zu bezeichnen, damit sie untersucht und gegebenenfalls beseitigt werden können. Aber da hüllt sich Microsoft in Schweigen. Das Patent "SUDO" ist jetzt also vermutlich ein weiteres auf Microsofts "böser Liste".

Michael Nickles meint: Fraglich ist natürlich wie immer, wie es überhaupt möglich ist, dass derlei Patente erteilt werden. Spekuliert werden kann eigentlich nur, dass die Patentbehörden nicht wirklich wissen, was sie tun.

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Synthetic_codes cscherwinski „MS schwingt ja gern die Patentrechts-Keule, an diese Kinderkacke gewöhnt man...“
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mmmh... Per se hat Microsoft eigentlich gar nicht mal so übel reagiert. Theoretisch könnte Microsoft die Linux-gemeinde wohl relativ unglücklich machen, immerhin gibt es da so einige ansätze, die Microsoft möglichkeiten zum einschreiten gäben. Ich will als beispiel nur mal die NTFS Implementierung im Linux-kernel anführen, die allein schon eine Patentverletzung darstellt(NTFS=Property of M$, patentiert, und wer NTFS für seine Produkte einsetzt, der müsste per Se Lizenzgebühren abdrücken).

Letztlich glaube ich, dass Microsoft einfach nicht weiss, wen man verklagen könnte. Ich meine, mal ganz im ernst, wer ist linux? Linus Torvalds? RedHat? SuSe/Novell? Die Debian Foundation? Canonical? Wohl eher alle zusammen. Und genau diese alle zusammen könnte Microsoft nicht verklagen. Dazu hat Linux einfach eine zu grosse kasse. Vom support seitens der User mal ganz zu schweigen. Denn ganz am ende steht sogar die US-Regierung hinter linux -

ändert aber alles nix daran, dass das Patent auf ein system zur dynamischen rechteerweiterung niemals bestand haben kann. es ist einfach prior art und damit ungültig

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