Am Montag hat Intel ein Firmware-Update für seine SSD-Laufwerke der Modellreihe X25-M veröffentlicht. Die neue Firmware unterstützt unter anderem den sogenannten TRIM-Mechanismus der ATA-Spezifikationen.
Per Befehl kann einem SSD-Laufwerk mitgeteilt werden, welche Datenblöcke nicht mehr benötigt werden. Beim einfachen Löschen von Daten, werden die von Betriebssystemen erstmal nur als "entfernt" markiert, aber nicht wirklich gelöscht. Das Betriebssystem muss dem SSD-Laufwerk also explizit mitteilen, dass Datenbereiche wirklich frei sind - und das passiert eben per TRIM-Befehl.
Die "Entrümplung" ist wichtig, da SSD-Laufwerke anders funktionieren als Festplatten, bei denen jedes Bit einzeln gelesen und geschrieben werden kann. Häufen sich nicht freigegebene Bereiche auf der SSD an, dann nimmt deren Geschwindigkeit ab. TRIM setzt voraus, dass es von einem "Treiber" im Betriebssystem und von der Firmware der Platte unterstützt wird - deshalb die neue Firmware für die X25-M SSD-Laufwerke.
Die Firmware wurde von Intel nebst einem Paket namens "SSD-Toolbox" zum Download angeboten. Geliefert wurde auch ein Tool namens "SSD Optimizer", das unter dazu dient, den Zustand einer SSD kontrollieren zu können. Auch lässt sich der TRIM-Vorgang mit ihr manuell auslösen.
Überraschenderweise hat Intel laut die neue Firmware jetzt zurückgezogen, bietet sie nicht mehr zum Download an. Die Download-Seite für die "SSD-Toolbox" gibt es zwar noch siehe (Intel Download Center), allerdings wird dort nur noch die Toolbox angeboten und nicht mehr die neue Firmware.
Der Grund für den schnellen Rückzieher ist anscheinend ein Problem mit Windows 7. Mehrere Anwender hatten sich bei Intel beklagt, dass die Firmware das SSD-Laufwerk lahmlegt, ein darauf installiertes Windows 7 dann nicht mehr bootet.
Die Vorfälle werden aktuell unter anderem in der Intel Support Community diskutiert. Anscheinend tritt das Problem momentan nur bei Windows 7 auf und lässt sich schwer lösen, da es nicht immer auftritt - es kann auch stresslos funktionieren.
Auf der Firmware-Download-Seite (siehe hier) teilt Intel mit, dass der Vorfall aktuell untersucht wird und das Firmware-Update deshalb erstmal nicht mehr angeboten wird.
Michael Nickles meint: Shit happens. Aber im Fall von Windows 7 ist das schon sehr ärgerlich. Warum wird so ein Firmware-Update nicht intensiv ausprobiert? Warum müssen erst Anwender dumm aus der Wäsche gucken und sich beschweren?