News: Ernstzunehmende Warnung oder Ente?
Spielkonsolen wie die Microsoft Xbox 360 sind angeblich ein Verlustgeschäft - zumindest die reinen Konsolen. Verdient wird dann erst durch Spieleverkauf, Online-Dienste und Zubehör. So wie es aussieht, will Microsoft jetzt dem Xbox-Zubehör von Fremdherstellern an den Kragen gehen.
Laut Blog eines Microsoft-Mitarbeiters, sollen ab dem nächsten Dashboard-Update Nicht-Microsoft-Speichermedien nicht mehr unterstützt werden. Mit dieser Meldung sorgt "Major Nelson" (angeblich der Community-Manager von Xbox Live) aktuell für viel Wirbel. Konkret geht es erst mal nicht um Festplatten, sondern um "Speichermedien", die beispielsweise zum Speichern und Transportieren von Spielständen genutzt werden.
Während die Preise für normale USB-Speichersticks und Speicherkarten längst Kellerniveau erreicht haben, kassiert Microsoft für seine Original Xbox-Speicherkarten recht heftig. Eine "Memory Unit" mit lächerlichen 64 MByte kostet bei Amazon beispielsweise rund 17 Euro, für Karten mit 512 MByte Kapazität, sind rund 45 Euro zu blechen. Ebenfalls sündhaft teuer, aber vergleichsweise viel preiswerter sind die Xbox-Speicherkarten von Fremdhersteller.
Hier kriegt man für rund 30 Euro mindestens 2 GByte, Karten mit 4 GByte sind am rund 37 Euro erhältlich. Mit dem kommenden Dashboard-Update sollen Fremd-Speicherkarten nicht mehr funktionieren. Betroffene Xbox-Besitzer müssen ihre Spiele als vor dem kommenden Dashboard auf Festplatte oder eine Original Microsoft Speicherkarte retten.
Noch ärgerlicher: die Fremdkarten sind dann nutzloses Zeugs, werden also nachträglich zu einer Fehlinvestition.
Michael Nickles meint: Auch wenn es sich bei diesem "Major Nelson" wohl um einen Microsoft Mitarbeiter handelt und der eigentlich recht oft Insider-Infos zur Xbox360 rauslässt, zweifle ich an der Mitteilung, dass Fremd-Speicherkarten gesperrt werden.
Microsoft würde durch diesen Schritt sicherlich enorm viel Wut bei den Xbox-Besitzern auslösen. Von Anfang an Fremd-Speicherkarten verbieten - okay. Aber sie nachträglich unbrauchbar machen, wäre ein Unding.
