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News: Mediaprozessor CE4100 vorgestellt

Intel-Prozessoren sollen Fernseher erobern

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Auf dem Intel Developer Forum in San Francisco hat Intel jetzt einen speziellen Prozessor für Fernsehgeräte vorgestellt. Der CE4100 Mediaprozessor (Codename Sodaville) basiert auf dem Intel Atom Kern und ist speziell für IPTV, digitale Settop Boxen, Mediaplayer und digitales Fernsehen optimiert.

Konkret ist der CE4100 ein mit 45nm Fertigungstechnik hergestellter "Komplett-Baustein" der neben CPU auch gleich Audio- und Videokomponenten drinnen hat. Intel verspricht genug Leistung, um auch üppige Multimedia-Anwendungen und 3D Grafiken perfekt wiedergeben zu können.

Der energiesparsame CPU-Kern mit 1,2 GHz Takt soll dafür ausreichen. Bezüglich der Videoleistung wird Hardware-Decodierung für bis zu zwei 1080p Video Streams unterstützt.

Technisch gibt es Funktionen wie Hardware-Decodierung für MPEG4-Video, das DivX "Home Theater 3.0" unterstützt, einen integrierten NAND Flash-Controller, Support für DDR2- und DDR3-Speicher und 512K L2 Cache. Der Baustein integriert einen Display-Prozessor, Grafik-Prozessor, Video Display-Controller, Transport-Prozessor, einen speziellen Security-Prozessor und gängige I/O-Schnittstellen wie SATA-300 und USB 2.0 auf einer Platine.

Als Grund für die Einführung des Mediaprozessors nennt Intel das zunehmende Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet. Fernsehen soll persönlicher, visuell ansprechender und interaktiver werden. Der CE4100 soll Herstellern von Unterhaltungselektronik und Software-Entwicklern als Plattform für echte Innovationen dienen. Intel spekuliert, dass es bis zum Jahr 2015 bereits 15 Milliarden entsprechend ausgestattete TV-Geräte gibt.

Bei der Softwarebasis für die zunehmende Interaktivität von TV-Geräten, räumt Intel der Adobe Flash Technologie eine immer größere Bedeutung zu. Entwickler sind damit in der Lage, Video, 3D-Animationen und anspruchsvolle Grafikanwendungen zu verbinden. Intel und Adobe arbeiten zusammen, um den Adobe Flash Player 10 auf den neuen Intel Mediaprozessor zu portieren.

Da damit das Abspielen von Bildern und H.264 Video optimiert wird, lassen sich erstmals Flash-basierte Inhalte auf einem TV-Gerät darstellen. Die beiden Unternehmen erwarten, dass der Adobe Flash Player 10 im ersten Halbjahr 2010 für Unterhaltungselektronik-Geräte erhältlich sein wird, die auf dem Intel Mediaprozessor basieren.

Michael Nickles meint: Das was am PC schon lange geht, gibt es also bald auch direkt am Fernseher. Wirklich interaktive Inhalte gibt es allerdings noch nicht. Die ganze Technik wird wenig bringen, wenn nicht auch neue Ideen für "interaktives Fernsehen" entstehen. Ich befürchte, dass die "Internet-Fernseher" erstmal hauptsächlich genutzt werden, um Zuschauer "individueller" mit Werbung bombardieren zu können und um ihnen schnell Euros aus der Tasche leiern zu können.

Das "passende" Minispiel zur aktuellen Sendung für 3,99 Euro im Spar-Abo wird dann sicherlich per Klick auf eine Taste der Fernbedienung zu kriegen sein.

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Ich bin eher gespannt darauf, ob die TV-Hardware-Industrie dieses Potenzial frühzeitig erkennt. Damit läßt sich nämlich trefflich ein neuer Krieg der "braunen" Wohnzimmerware gegen die PC-Industrie losschlagen.

Zwar zeigen jetzt schon solche Winzlinge wie die Nettops von Acer und ASRock, dass man selbst für anspruchsvolle Computerei nicht mehr jene lästigen Trumms benötigt, die alle auf "-Tower" enden, doch schließlich sind auch diese kleinen ökonomisch-ökologisch sinnvollen Geräte Personal Computer, die nach einem Bildschirm lechzen und irgendwie noch "stören", weil sie separaten Platz beanspruchen.

Was Intel anleiert, wird in der Konsequenz der Weiterentwicklung das Fernsehen, die (immer mehr kostenpflichtige) Speicherung (Aufzeichnung) von Sendungen, die Nutzung des Internets und die Erledigung persönlicher Anliegen in einem einzigen Gerät vereinigen, das dann die bis dahin angeschaffte "modernste" Technologie schon wieder "zum alten Eisen" macht. Um diese bittere Pille zu versüßen, wird sich der "alte" Fernseher als Zweitmonitor an den künftigen riesigen "Really All-In-One"-TV anschließen lassen, damit zwei verschiedene Nutzer (unabhägig von PiP-Möglichkeiten für einen sogar dritten Nutzer) auch verschiedene Wege gehen können.

Die Innovations- und Produktzyklen werden sich überschlagen, damit "Wachstum" und nochmals Wachstum generiert werden kann.

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