Linux 14.990 Themen, 106.474 Beiträge

Die Kehrseite der Medaille oder wie MS gegen Linux arbeitet

Synthetic_codes / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Moinsen...

Erst kürzlich war auch hier in den Nickles News ein Beitrag zum Thema "Microsoft spendiert Code für Linux-Kernel". Konkret ging es damals um ein Modul, dass dem Linuxkernel in einer Microsoftparavirtualisierten umgebung klar macht, dass er unter eben dieser läuft.

Vielerorts wurde dies als grosser Erfolg für Linux gefeiert, Microsoft machte Publicity mit seiner neuen FOSS-Friendly Kampagne(FOSS = Free Open Source Software). Wie ich damals schon kritisch in der News andeutete, so steckt tatsächlich etwas dahinter:

http://www.groklaw.net/article.php?story=20090908164954318

Was bei Golem( http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/0909/69680.html ) noch klingt wie eine gnädige Geste seitens Microsoft gegenüber Linux wirkt, beschreibt der Artikel von Groklaw doch von einer ganz anderen Seite.

Kurz zusammengefasst: Microsoft hat versucht, ein positives Image in Bezug auf OSS zu bekommen.
Microsoft hat weiterhin gezielt im Verborgenen versucht, FOSS zu schaden, im folgenden Konkret durch die zielgerichtete Veräusserung von Softwarepatenten an bekannte aggressive Patenttrolle, zusammen mit Anleitungen, gegen wen und welche Software man diese Patente gerichtlich profitabel umsetzen kann.

Aber die Patente sind doch jetzt bei der OIN, wird der eine oder andere denken... Nunja, auch das ist pures Glück, denn die OIN war bei der ursprünglichen Auktion von Microsoft nicht eingeladen worden. Hätte die AST(Allied Security Trust, ein Zusammenschluss namhafter unternehmen wie Google, IBM oder auch HP) die Patente nicht erworben und an die OIN weiterverkauft, hätte das ganz schnell böse für so manche OSS-perle werden können.

Lest euch den Artikel von groklaw durch, er ist lesenswert

'); DROP TABLE users;--
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 Synthetic_codes „Die Kehrseite der Medaille oder wie MS gegen Linux arbeitet“
Optionen

Patent-Trolle - das ist eine sehr treffende Wortschöpfung...

IMHO ist der eigentlich Schuldige der Gesetzgeber, der diese schwachsinnigen Patentgesetze erlassen hat. Dass eine Software urheberrechtlich geschützt ist, schön und gut - dass die dort eingesetzten Methoden aber ebenfalls schützbar und somit als Waffe gegen unliebsame Konkurrenz eingesetzt werden kann, ist schlicht idiotisch.

Das ist etwa so, als würde man einem Musiker oder einer Plattenfirma den Dominantseptakkord (wesentlicher Bestandteil der abendländischen Harmonielehre!) patentieren, und alle anderen müssten dafür Lizenzen zahlen.

Wenn die Gesetze einmal so sind wie sie sind, kann man genau genommen noch nicht einmal den Firmen, die sich die Patente leisten können, einen ernsthaften Vorwurf machen...

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
bei Antwort benachrichtigen