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Wann kommt der holographische Datenspeicher??

kds / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo

Habe mir gerade auf youtube die Sendung 'WDR-Computer-Club" vom 8.04.2000 angeschaut. Darin ist von holographischen Datenspeichern die Rede, die angeblich schon damals in der Lage waren, auf kleinstem Raum ein vielfaches der Datenmenge heutiger Speichermedien zu speichern.

Der dazu geladene Fachmann prognostizierte in der Sendung, dass die holographischen Datenspeicher für den Normalverbraucher (vom damaligen Zeitpunkt aus) in spätestens 5 Jahren zur Verfügung stehen würden.

Frage:

Warum eiern wir immernoch mit dieses vergleichsweise klobigen Festplatten herum?
Wo sind die holographischen Datenspeicher??

Computer-Club Classic 8.04.2000 3/4
http://www.youtube.com/watch?v=dgNpYv5MZkY&feature=related

Computer-Club Classic 8.04.2000 4/4
http://www.youtube.com/watch?v=Sxq0MRD1wSI&feature=related

Hier ein Bericht über holographische Datenspeicher aus dem Jahr '96!
http://www.spektrumverlag.de/artikel/822761


Hier ein Text-Ausschnitt aus:
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=853&pk=111262


Wie funktionieren holographische Speichertechnologien?

Das Licht eines einzelnen Laserstrahls wird in einen Signalstrahl – der eigentliche Datenträger – und einen Referenzstrahl aufgeteilt. Dort, wo beide Strahlen sich im Aufzeichnungsmedium schneiden, entsteht ein Hologramm (siehe Grafik). Zum Kodieren von Daten auf dem Signalstrahl setzt der Flächenlichtmodulator (Spatial Light Modulator, SLM) die digitalen Daten in ein Schachbrettmuster von hellen und dunklen Pixeln um. Diese PIxel werden in Arrays oder Seiten von jeweils etwa 1 Mio. Pixeln angeordnet, je nach Pixelumfang des SLM.


Am Schnittpunkt von Referenz- und Signalstrahl entsteht durch eine chemische Reaktion im Speichermedium ein Hologramm. Durch Variation des Winkels oder der Wellenlänge des Referenzstrahls oder auch der Position des Mediums lassen sich zahlreiche unterschiedliche Hologramme im Speichermaterial aufzeichnen.

Beim Auslesen der Daten wird der Referenzstrahl durch das Hologramm im Speichermedium abgelenkt und damit die gespeicherte Information rekonstruiert. Das Hologramm wird auf einen CMOS-Imager projiziert, der die Daten parallel ausliest.

In der Vergangenheit sahen sich die Entwickler holographischer Speichersysteme mit drei großen Herausforderungen konfrontiert. So waren bislang die Fertigung und der Einsatz der teuren SLMs im Wesentlichen auf militärische Anwendungen beschränkt. Jetzt aber bietet die Verfügbarkeit kostengünstiger Komponenten wie des DLP (Digital Light Prozessor) von Texas Instruments einen effektiven Ersatz für SLMs.

Speicherdichten von 31,5 GBit pro Quadratzoll sind derzeit erreichbar.

kds

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=dgNpYv5MZkY&feature=related
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=Sxq0MRD1wSI&feature=related
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Andreas42 kds „Wann kommt der holographische Datenspeicher??“
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Hi!

Meiner Meinung nach wird das Ansatzweise schon seit einigen Jahren verwendet: bei zweilagigen optischen Medien.

Hier wird allerdings AFAIK nicht mit einem geteilten Laser gearbeitet, sondern man variiert die Fokusiertiefe im Medium.

Man liest eigentlich regelmässig, dass man die Anzahl der Schichten im Labor steigern konnte, nur setzt sich da bisher noch nichts durch.

In den alten Berichten, ist meiner Meinung nach der Begriff "Hologramm" ungünstig gewählt. Man hätte vielleicht eher den anderen Begriff aus der Sciencefiction nehmen sollen "Speicher-" oder "Datenkristall". ;-)

Ein Unterschied bleibt aber: bei der beschrieben Methode würde man einen Datenbereich immer parallel auslesen. In den üblichen optischen Laufwerken erfolgt das Lesen immer streng seriell, also Bit für Bit.

Hier wird etwas zur heutigen erreichten Speicherdichte pro Quadratinch gesagt:
http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Speicherdichte-storage-density.html

Interessanterweise geht der von dir verlinkte Artikel des Spektrumverlages, genau auf den von mir geschilderten Zusammenhang zu mehrlagigen Medien ein. Warum die dann allerdings die Überschrift "Holographische Datenspeicher" verwenden, verstehe ich jetzt auch nicht wirklich.

Vermutlich hat sich die rotierende Scheibe mit ihrem seriellen Zugriff durchgesetzt, weil sie mechanisch einfacher zu Handhaben ist. Bei der Beschriebenen Methode für den echten holografischen Speicher, müsste man das Datenmedium um mehr als 1 Achse drehen und mit sehr hoher Genauigkeit Positionieren können (oder den Laser entsprechend umlenken).
Zudem sehe ich im Moment noch nicht, wie man das Schreiben des Hologrammes elegant per Laser umsetzen könnte. AFAIK wird bei heutigen Hologrammen, immer ein Laser auf das abzubindende Objekt gelenkt. Da müsste man nach der heute üblichen Technik also noch ein "Anzeige-Medium" für die Holografische Aufnahme schaffen, an der das Licht reflektiert wird.

-> http://de.wikipedia.org/wiki/Hologramm#Aufnahme

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hologramm_aufnahme.svg

Die Abbildung zeigt das Verfahren. An Stelle der Kugel (Objekt) müsste eine Projektionsfläche stehen, welche die Bitmuster darstellt, die dann holografisch gespeichert werden. Das könnte man sicherlich mit den heutigen Mikrospiegeln erreichen, wie sie z.B. in DLP-Projektoren verwendet werden.

Die Fotoplatte ist dann das Speichermedium, dass zusätzlich in zwei Achsen geschwenkt werden müsste um eine neue Fokussionsebene einzustellen (denke ich jedenfalls).

Bis dann
Andreas

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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